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01.02.2018 | Antoniadis & Ure | Mitteilung der Pressestelle
Gläubiger der JAC Products Europe erhalten außerordentlich hohe Quote von rund 85 Prozent

- Gläubiger nehmen Insolvenzplan einstimmig an -

- Insolvenzgericht Wuppertal hat den Insolvenzplan am 26.01.2018 bestätigt -

- Gläubiger erhalten erste Ausschüttung innerhalb der nächsten Wochen -

Wuppertal, 31.01.2018. Die Gläubiger der JAC Products Europe GmbH können nach Angaben des Insolvenzverwalters Nikolaos Antoniadis nur fünf Jahre nach der Insolvenzeröffnung mit einer außerordentlich hohen Quote von rund 85 Prozent rechnen. Das Insolvenzverfahren der Firma JAC Products Europe, ein auf Auto-Dachträgersysteme und Dachrelinge spezialisiertes Unternehmen, schreitet damit dem Ende entgegen. Das Unternehmen, welches hochwertige Produkte für die Automobilindustrie herstellt, bestand aus einem Produktionsbetrieb und einem Verwaltungsbetrieb in Deutschland sowie einer tschechischen und einer portugiesischen Tochtergesellschaft.

Ausproduktion über dreieinhalb Jahre statt sofortiger Schließung

Dem Insolvenzverwalter und seinem Team war es bereits 2013 gelungen, die portugiesische Tochtergesellschaft operativ und finanziell zu sanieren und an den ehemaligen Gesellschafter, der JAC Products Inc. zu verkaufen. Das deutsche Werk in Wetter wurde ebenso operativ saniert. Da sich mangels Interessenten kein Käufer für den deutschen Produktionsstandort fand, hat Insolvenzverwalter Antoniadis, anstatt das Werk zu schließen, über dreieinhalb Jahre eine geordnete Ausproduktion in die Wege geleitet. Dies geschah im Interesse und zum Wohle der Gläubiger, weil durch die Ausproduktion ein erheblicher finanzieller Schaden abgewandt werden konnte.

Zudem ermöglichte die Ausproduktion den Kunden, sich auf die entsprechende Situation bestmöglich einzustellen. Dies war auch die bessere Option für die Belegschaft, denn durch die Ausproduktion hatten die Mitarbeiter die Möglichkeit, rund dreieinhalb Jahre ihren Arbeitsplatz zu behalten. Das Unternehmen JAC Products Europe hatte europaweit rund 300 Mitarbeiter, davon 100 in Deutschland, rund 150 in Portugal und etwa 50 Mitarbeiter in Tschechien.

Gläubiger stimmen Insolvenzplan zu

Insolvenzverwalter Antoniadis hatte im zweiten Halbjahr 2017 einen Liquidationsinsolvenzplan erstellt und beim Amtsgericht Wuppertal eingereicht. Am 11. Januar 2018 ist der Insolvenzplan beim Erörterungs- und Abstimmungstermin von allen Gläubigern der JAC Products Europe angenommen worden. Am 26. Januar 2018 hat das Amtsgericht nach der einstimmigen Zustimmung der Gläubiger den Insolvenzplan bestätigt. Ziel des Insolvenzplans ist es, den Gläubigern der JAC Products Europe so früh wie möglich viel der bereits erwirtschaften Quote auszuzahlen, anstatt bis zur vollständigen Befriedigung aller Vermögenswerte zu warten.

Frühe Top-Quote durch Insolvenzplan

Aus der bisherigen Abwicklung des Vermögens der Schuldnerin resultiert eine weit über den Erwartungen liegende Quote in Höhe von fast 85 Prozent. Die hohe Quote wurde insbesondere durch den Verkauf der portugiesischen Tochtergesellschaft und der Ausproduktion erzielt. Zudem hat Insolvenzverwalter Antoniadis aus der Geschäftsführerhaftung einen deutlichen Quotenbeitrag beisteuern können, da er aufgrund eines zu spät eingereichten Insolvenzantrags die Geschäftsführer auf Schadensersatz verklagt hatte. Im August 2012 wurde in einem Bericht zur Gläubigerversammlung die Quotenerwartung im Liquiditätsfall lediglich auf 2,95 Prozent geschätzt.

„Anstatt schlicht alle Vermögenswerte zu verkaufen und das Licht auszuknipsen, haben wir die Produktionsstätten in Deutschland und Portugal grundlegend saniert, Arbeitsplätze so gut es ging erhalten, Schadensersatzansprüche aus der Geschäftsführerhaftung geltend gemacht und durch einen komplexen Insolvenzplan die Interessen der Gläubiger best- und schnellstmöglich gewahrt. Über die daraus erzielte außerordentlich hohe Quote für die Gläubiger habe ich mich sehr gefreut“, sagt Insolvenzverwalter Nikolaos Antoniadis. Die Gläubiger werden die Ausschüttungen in den nächsten Wochen erhalten.

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