Pressemitteilungen

31.07.2015 | BBL Bernsau Brockdorff | Mitteilung der Pressestelle
Maria Soell Gruppe mittels Insolvenzplan saniert

· Traditionsunternehmen nutzt Eigenverwaltung zur erfolgreichen Sanierung

· 140 Arbeitsplätze gesichert

Nidda/Friedberg, 30. Juli 2015

Die Gläubiger der Maria Soell Gruppe haben heute bei einer Versammlung am Amtsgericht Friedberg den Insolvenzplan für die Maria Soell GmbH sowie deren Tochtergesellschaft Maria Soell High Technology Films GmbH einstimmig angenommen. Nach diesem Votum kann das Verfahren nun innerhalb weniger Wochen abgeschlossen werden. „Damit hat sich das Traditionsunternehmen in kurzer Zeit aus eigener Kraft sowohl bilanziell als auch operativ saniert“, betont Sanierungsgeschäftsführer Andreas Elsäßer von Schultze & Braun. Die Basis des Erfolgs: Ein gut vorbereiteres Verfahren, offene Kommunikation mit allen Stakeholdern und die konsequente Umsetzung aller Sanierungsmaßnahmen.

„Durch die modernisierte Insolvenzordnung bleibt im Vergleich zu einem klassischen Insolvenzverfahren die Geschäftsleitung vollumfänglich handlungsfähig“, so Elsäßer. Getragen durch die enge Zusammenarbeit des Teams aus Sanierungsgeschäftsführer, bisherigem Management und der Beratung Dr. Wieselhuber & Partner (W&P), hat die Maria Soell Gruppe diesen Spielraum erfolgreich genutzt, um das Unternehmen mit einem positiven Cash-Flow durch die Insolvenz zu führen und wieder wettbewerbsfähig im Markt aufzustellen.

„Die offene Kommunikation mit allen Gläubigern noch vor Eröffnung des Verfahrens, ein transparentes Reporting über die laufende Liquiditätsplanung und -steuerung sowie die organschaftliche Stellung des sogenannten Eigenverwalters zur Sicherstellung und Umsetzung aller notwendigen Entscheidungen – das sind die Erfolgsfaktoren dieser Sanierung“, weiß Dr. Volkhard Emmrich, Managing Partner bei W& P und verantwortlich für die Erstellung und Realisierung des Sanierungsplans.

Dr. Georg Bernsau von der Kanzlei BBL Bernsau Brockdorff Rechtsanwälte, Sachwalter des Unternehmens, kommentiert: „Das Verfahren bei der Maria Soell Gruppe war bestens vorbereitet und ist deshalb beachtlich schnell und konfliktfrei abgelaufen! Da auch immer die Interessen der Gläubiger im Fokus standen, zogen alle Beteiligte im Sinne des Unternehmens an einem Strang.“

„Ich danke allen Beteiligten in diesem Verfahren für kritisch-konstruktive Gespräche und deren jeweiligen Sanierungsbeitrag“, erklärt der geschäftsführende Gesellschafter Stefan Steinmeier. „Bei diesen Gesprächen haben wir für unser künftiges Geschäft viel voneinander gelernt. Die Annahme der Insolvenzpläne ist uns eine Verpflichtung, unsere Tradition noch lange fortzuführen.“

Maria Soell veredelt seit 1922 Paper sowie Folien und bietet individuelle Lösungen bei Verpackungen oder Trennpapieren für Produkte des täglichen Bedarfs. Zielgruppen sind unter anderen Hersteller von hochwertigen Konsumgütern und Lebensmitteln, Zulieferer für die Bauwirtschaft oder industrielle Anwendungen. Die Maria Soell GmbH und das Folien produzierende Tochterunternehmen Maria Soell High Technology Films GmbH beschäftigen am Standort Nidda derzeit 140 Mitarbeiter und erwirtschafteten zuletzt einen Jahresumsatz von rund 33 Millionen Euro.

Der WBDat.-E-Mail-Newsletter zum Insolvenzgeschehen:
Unser kostenloser Service für Sie. Täglich auf dem neuesten Stand.

abonnieren