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27.07.2015 | BBORS KREUZNACHT | Mitteilung der Pressestelle
DiMA Dingelstädter Maschinen- und Anlagenbau GmbH seit 15. Juni in vorläufigem Insolvenzverfahren

Die DiMA Dingelstädter Maschinen- und Anlagenbau GmbH befindet sich seit dem 15. Juni dieses Jahres in einem vorläufigen Insolvenzverfahren, das an diesem Tag vom zuständigen Amtsgericht Mühlhausen beschlossen wurde.

Dingelstädt (Eichsfeld). Zur Situation des Unternehmens wollte sich die Geschäftsleitung aktuell gegenüber unserer Zeitung nicht äußern. Sie kann zwar weiterhin handeln, aber nur in Abstimmung mit dem vom Amtsgericht bestellten vorläufigen Verwalter. Das ist Rechtsanwalt Thore Voß aus Mühlhausen.

Das Unternehmen arbeite zurzeit weiter bisher, sagte der vorläufige Insolvenzverwalter am Mittwoch auf Anfrage. „Es gibt keine Einschränkungen in der Produktion“, so Voß. Allerdings habe man sich zu Beginn des vorläufigen Verfahrens einige Aufträge näher ansehen müssen, durch die das Unternehmen in Schwierigkeiten geraten sei. Die 79 Mitarbeiter, davon sechs Auszubildende, seien „alle an Bord“. Und es werde vorerst nur personelle Veränderungen geben, die es auch ohne die vorläufige Insolvenz gegeben hätte.

Das vorläufige Insolvenzverfahren wird, wie Voß weiter informierte, voraussichtlich bis Ende August dieses Jahres dauern. „Dann geht es in die Eröffnung des Insolvenzverfahrens“, so der vorläufige Verwalter. Thore Voß geht davon aus, dass das Dingelstädter Traditionsunternehmen an seinem Standort in der Heiligenstädter Straße eine Zukunft habe. Denn es hätten sich bereits mehrere Interessenten als potenzielle Investoren gemeldet. Auch Dingelstädts Bürgermeister Arnold Metz (CDU) hofft, dass das traditionsreiche Unternehmen fortbesteht.

Die Geschichte der DiMA geht bis auf das Jahr 1898 zurück, als die Ufersche Feilenfabrik gegründet wurde, die 1915 von der Firma Wegerich übernommen wurde. Die Eisengießerei, die auch heute noch mit Grauguss-Spezialanfertigungen einen wichtigen Produktionsbereich bildet, wurde 1919 gebaut. Ab 1925 stellte die Firma landwirtschaftliche Maschinen her, und ab 1946 war sie ein landeseigener Betrieb, der 1963 an den VEB Petkus Wutha angegliedert wurde, ab 1970 im Kombinat „Fortschritt“. Als Petkus 1990 eine GmbH wurde, gehört der Dingelstädter Betrieb vorerst weiter dazu. Er wurde aber 1993 als DiMA Dingelstädter Maschinen- und Anlagenbau GmbH neu gegründet.

Seitdem fertigt das Unternehmen im Maschinen- und Anlagenbau hocheffiziente Aufbereitungstechnik der Abfallsortierung und der Rückgewinnung von Rohstoffen. Dazu gehören Sortieranlagen und Fördertechnik, Sackentlehrungsgeräte und Sondermaschinen. Hergestellt werden zudem Container zum Beispiel für Stromaggregate, elektrische Speichermedien oder den sicheren Transport von Münzen und komplette Energieanlagen. Die Graugussgießerei, in der weitgehend noch von Hand gearbeitet wird, stellt auf Kundenwunsch Teile für verschiedenste Branchen und Anwendungsbereiche her.

Von ihrem Bürogebäude an der Heiligenstädter Straße, das wegen seiner weißen Fassaden von den Dingelstädtern „Weißes Haus“ genannt wird, hatte sich die DiMA GmbH im Februar dieses Jahres getrennt. Wie der vorläufige Insolvenzverwalter Thore Voß berichtet, hatte die Geschäftsleitung diesen Immobilienteil veräußert, weil er nicht mehr benötigt wurde. Alle noch verbliebenen Flächen reichten aus, um den Betrieb fortzuführen.

Gekauft wurde das ehemalige DiMA-Verwaltungsgebäude von der Bauunternehmung Krieger und Schramm, die ihren Hauptsitz ganz in der Nähe in der Neuen Straße in Dingelstädt hat sowie Niederlassungen in Lohfelden bei Kassel und in Frankfurt/Main. Das weiterhin wachsende, auf verschiedenen Geschäftsfeldern tätige Bauunternehmen wolle zum Teil in dieses 1971 errichtete Gebäude umziehen, sagte Firmensprecher Michael Fuhlrott. Derzeit laufe die Entkernung in Vorbereitung des Umbaus. Unternehmenschef Matthias Krieger habe diese Entscheidung ein „Bekenntnis zum Standort Dingelstädt“ genannt.

Jürgen Backhaus / 23.07.15 / TLZ

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