Pressemitteilungen

20.12.2013 | Bundesverband Deutscher Inkasso-Unternehmen e.V. | Mitteilung der Pressestelle
Traum-Job in der Inkassowirtschaft – Berufsschulen bilden aus

Berlin, 18. Dezember 2013 – Pro Jahr lernen rund 25 Auszubildende an einer Berufsschule im Süden Hamburgs die juristischen und praktischen Hintergründe einer kaufmännischen Inkassotätigkeit kennen. Die Lehre macht die Azubis fit für den Job – und für die Herausforderungen des täglichen Lebens.

Im Sommer 2013 hat Saskia Zutz ihren Abschluss als Bürokauffrau mit Zusatzqualifikation Inkasso gemacht. Jetzt ist sie eine von rund 350 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die in Hamburg bei EOS Deutscher Inkasso Dienst beschäftigt sind. Als Sachbearbeiterin in der Inkassoabwicklung hilft sie jeden Tag Gläubigern, ihre berechtigten Ansprüche durchzusetzen, und beantwortet Anfragen von Schuldnern, die aus ganz unterschiedlichen Gründen ihren Zahlungsverpflichtungen nicht nachgekommen sind.

Fit in den wichtigsten rechtlichen Belangen der Inkassotätigkeit hat Saskia Zutz unter anderen Detlev Konow gemacht. Er unterrichtet „Inkassolehre“ an der Staatlichen Handelsschule mit Wirtschaftsgymnasium „H10“, einer Berufsschule in Hamburg-Harburg. „Das Fach behandelt eine Vielzahl von Fällen, die im gesamten kaufmännischen Bereich von Bedeutung sind“, erklärt er. „Das ganze kaufmännische Recht fließt in den Unterricht mit ein. Das ermöglicht uns, fächerübergreifend zu unterrichten und volkswirtschaftliche genauso wie betriebswirtschaftliche Inhalte zu behandeln.“

Inkasso-Sachbearbeiterin Saskia Zutz bestätigt: „In der Ausbildung habe ich die Grundbausteine für meine jetzige Tätigkeit gesetzt bekommen und ein enormes Hintergrundwissen zu inkassorelevanten Abläufen erhalten. Zum Beispiel wie Verträge zustande kommen, wann Ansprüche auf Forderungen verjähren, wie Pfändungen funktionieren und gerichtliche sowie außergerichtliche Mahnverfahren ablaufen.“ Diese Ausbildung hat sie auch für das tägliche Leben geschult. Sie ist jetzt zum Beispiel vorsichtiger, wenn es darum geht, Verträge abzuschließen. „Ich schaue mir das schon sehr genau an, gerade das berühmte ‚Kleingedruckte‘, und rechne dann durch, ob ich mir das überhaupt leisten kann.“

In Norddeutschland wird die kaufmännische Inkasso-Ausbildung bereits seit 2002 angeboten. Einzige weitere Möglichkeit für Betriebe, ihre Kaufleute entsprechend auszubilden, gibt es im Kammerbezirk Karlsruhe. Wolfgang Bruhn, Leiter der H10-Berufsschule in Hamburg, findet, dass es solche Angebote bundesweit geben sollte. „Die Erfahrung zeigt, dass nicht nur spezialisierte Dienstleister aus dem Forderungsmanagement Interesse an Bürokaufleuten mit dieser Zusatzqualifikation haben“, sagt er. Alle Unternehmen, die ihr Mahnwesen verbessern wollten, benötigten „Kaufleute, die über diese vertiefte Inkasso-Rechtskunde verfügen“. Neben Inkassounternehmen sind Absolventen seiner Berufsschule auch tätig zum Beispiel in Rechtsanwaltskanzleien oder bei Banken.

Mehr zu dem Thema erfährt man in der aktuellen Ausgabe des Magazins „Die Inkassowirtschaft“. Das Heft ist erhältlich beim Bundesverband Deutscher Inkasso-Unternehmen und kann als PDF unter www.inkassowirtschaft.de gelesen werden.

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