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01.04.2014 | SH+E GROUP | Mitteilung der Pressestelle
Geschäftsbetrieb bei Einzelfirmen der insolventen SH+E GROUP läuft wieder rund

Gute Resonanz bei der Investorensuche und hoch motivierte Mitarbeiter

Grafenhausen/Stuttgart. Einen Monat nach dem Insolvenzantrag der SH+E GmbH und ihrer Tochtergesellschaften läuft der Geschäftsbetrieb in den Einzelfirmen wieder rund. „Wir haben mit Kunden und Lieferanten eine gute Basis gefunden, auf der wir die Fortführung aufbauen können. Erfreulicherweise konnten fast alle Aufträge gehalten werden. Damit haben wir genügend Beschäftigung für die Mitarbeiter und können auch wieder Liquidität erwirtschaften“, fasste der vom Amtsgericht Waldshut-Tiengen zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellte Sanierungsexperte Tobias Hoefer von der Kanzlei Hoefer I Schmidt-Thieme in einer ersten Zwischenbilanz zusammen. Alle Firmen seien weiter voll handlungs- und funktionsfähig. Hoefer und seine Kollegen Rechtsanwalt Stefan Meyer von der Kanzlei MEYER Rechtsanwälte Insolvenzverwalter in Münster/Lübbecke (für H+E Packtec, die LimnoTec Abwasseranlagen und die LimnoTec Bioenergieanlagen GmbH) sowie Prof. Dr. Lucas Flöther von der Kanzlei Flöther-Wissing in Dresden (für H+E S-Tec) sind mit der bisherigen Entwicklung bei den Gesellschaften seit den Insolvenzanträgen am 19. Februar zufrieden. „Es ist uns gelungen, die Lage an den einzelnen Standorten zu stabilisieren. Die Arbeit an den Projekten ist in Gang, die Leistungserbringung hat sich normalisiert.“

Nach dem ersten „Insolvenz-Schock“ hat sich insbesondere auch die Stimmung bei den Mitarbeitern wesentlich verbessert. „Viele sind regelrecht erleichtert und empfinden diese Phase als Befreiung, weil die vorher festellbare Lähmung in Entscheidungsprozessen überwunden ist. Die Mitarbeiter haben jetzt die Gewissheit, dass die Quersubventionierung innerhalb des gesamten Firmenverbundes gestoppt ist und ihre Arbeit wieder direkt in den Erfolg der einzelnen Firma fließt. Dies hat zu einer völlig neuen Motivation bei den Mitarbeitern geführt“, so die Betriebsratsvorsitzende Barbara Jerger von Hager + Elsässer.

Abgestimmtes Konzerninsolvenzverfahren bewährt sich Bereits gut bewährt hat sich nach Einschätzung der vorläufigen Insolvenzverwalter das von Hoefer initiierte „abgestimmte Konzerninsolvenzverfahren“. Die einheitliche Besetzung der Gläubigerausschüsse, die den vorläufigen Insolvenzverwaltern als Beratungs- und Kontrollorgan zur Seite stehen, und die direkte Abstimmung zwischen Hoefer, Meyer und Flöther beschleunigten die Entscheidungen über die Betriebsfortführung. Gleichzeitig können die Einzelfirmen jedoch weiter Synergien nutzen, die bislang im Teilkonzern SH+E gegeben waren.

„Es hat sich dabei auch gezeigt, dass es von Vorteil ist, die Einzelfirmen so weit wie möglich eigenständig agieren zu lassen, weil dies auch von Kundenseite so gewünscht wird. Das Geschäft läuft effektiver und so kann auch für die Gläubiger eine Wertmaximierung erreicht werden“, betont Hoefer.

Die auf diesem Weg begonnene Entflechtung des SH+E Konzerns wird auch von potenziellen Investoren positiv gesehen. „Wir haben bislang eine sehr erfreuliche Resonanz bei der Investorensuche. Die zielt jedoch mehr auf die einzelnen Betriebe als auf die SH+E Gruppe als Ganzes“, so Hoefer.

Derzeit werden bereits erste Gespräche geführt, noch vor Ostern sollen auch schon erste unverbindliche Angebote vorliegen, auf deren Basis dann die Verhandlungen mit einzelnen Interessenten weiter geführt werden sollen.

Neben der SH+E GmbH hatten deren operative Tochtergesellschaften STULZ-PLANAQUA GmbH, Hager + Elsässer GmbH, STULZ GTA GmbH, H+E PACKTEC GmbH, H+E PROTEC GmbH, H+E S-Tec GmbH sowie die LimnoTec Abwasseranlagen GmbH am 19. Februar Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gestellt. Bei der SH+E Gruppe sind in Deutschland knapp 700 Mitarbeiter beschäftigt. Die Hauptstandorte sind Grafenhausen (119 Mitarbeiter), Stuttgart (190 Mitarbeiter), Bonndorf (53 Mitarbeiter), Ahaus (65 Mitarbeiter) sowie Nettelstedt (55 Mitarbeiter), Bremen (50 Mitarbeiter) und Dresden (52 Mitarbeiter).

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