Pressemitteilungen

02.02.2016 | Hammes Insolvenzverwalter | Mitteilung der Pressestelle
Kriminalinsolvenz beschäftigt Duisburger Wirtschaftsstrafkammer

Der Duisburger Rechtsanwalt Dirk Hammes ist als Insolvenzverwalter in der Sache RMM Metallhandel GmbH mit einer bedeutenden Kriminalinsolvenz befasst. Diese Tätigkeit erfordert besondere Kompetenzen, um die Gläubigerbefriedigung auch bei illegalen Aktivitäten sicherzustellen.

Es ist der größte Wirtschaftsstrafprozess der vergangenen zehn Jahre bei der Großen Wirtschaftsstrafkammer in Duisburg. Angeklagt ist neben vier weiteren Personen der geschäftsführende Gesellschafter der Duisburger RMM Metallhandel GmbH, bis zur Insolvenz Anfang 2014 größte deutsche Händlerin für Nichteisenmetalle mit Jahresumsätzen von bis zu 1,3 Milliarden Euro. „Die Tatvorwürfe lauten unter anderem auf banden- und gewerbsmäßigen Betrug, Untreue und Insolvenzverschleppung“, sagt der Duisburger Rechtsanwalt Dirk Hammes aus der gleichnamigen, ausschließlich auf Insolvenzverwaltung spezialisierten Kanzlei. Hammes ist Insolvenzverwalter der RMM Metallhandel und beobachtet den Prozess genau. „Die Beteiligten werden wohl mit mehrjährigen Haftstrafen zu rechnen haben, zumal der Geschäftsführer bereits einschlägig vorbestraft ist. Zwei der Angeklagten befinden sich in Untersuchungshaft.“ Mit angeklagt ist auch ein ehemaliger Aufsichtsrat einer kleinen Privatbank.

„Wir haben es hier mit einer Kriminalinsolvenz zu tun. Dabei hat die Insolvenz einen kriminellen Hintergrund und somit gleichermaßen sowohl eine insolvenz- als auch eine strafrechtliche Implikation. Und dabei reden wir nicht über die standardmäßige staatsanwaltliche Prüfung, ob möglicherweise Insolvenzverschleppung vorliegt, sondern um vorsätzliche Taten, die dann zu Schäden in einer Größenordnung von mehr als 100 Millionen Euro für die Gläubiger geführt haben“, sagt Dirk Hammes, der sich einen Namen als Experte für Kriminalinsolvenzen gemacht hat und unter anderem Fachvorträge beim Bundeskriminalamt, vor Richtern und anderen Justizangehörigen zu dem Thema hält.

Auch für einen erfahrenen Insolvenzverwalter wie Dirk Hammes ist eine Insolvenz mit kriminellem Hintergrund nichts Alltägliches. Er weiß: „Ein solcher Fall erfordert besondere Kompetenzen, um die geschädigten Gläubiger zu befriedigen.“ Denn es ist beispielsweise notwendig, illegale Handlungen schnellstmöglich aufzudecken, die vorhandenen Aktiva zu sichern, verschobene Vermögenswerte zurück zu holen und die Verantwortlichen in Anspruch zu nehmen. „Das gelingt aber nur, wenn Rechtsanwälte und Mitarbeiter einer Insolvenzkanzlei genau wissen, auf was sie bei ihren Untersuchungen achten müssen. Eine Insolvenz aufgrund schlecht laufender Geschäfte oder eines Wegfalls eines großen Auftraggebers lässt sich nicht mit einem Fall vergleichen, in der viel kriminelle Energie steckt und vielleicht aufgrund der Größe auch ein Auslandsbezug vorliegt oder verschiedene Parteien involviert sind.“

Das sei bei der Kriminalinsolvenz der RMM Metallhandel der Fall. „Unter anderem spielen bekannte Namen aus der Wirtschaft und der Rocker-Szene eine Rolle“, kommentiert Dirk Hammes. Der Insolvenzverwalter arbeitet mit seinem Team weiter daran, die Gläubiger der RMM Metallhandel zu befriedigen und verfolgt das Verfahren mit einer gewissen Spannung. „Der Ausgang ist weiterhin offen. Wir können hier von einer echten Räuberpistole sprechen.“ Das Verfahren wird die Wirtschaftsstrafkammer wohl noch bis April dieses Jahres beschäftigen.

Der WBDat.-E-Mail-Newsletter zum Insolvenzgeschehen:
Unser kostenloser Service für Sie. Täglich auf dem neuesten Stand.

abonnieren