Pressemitteilungen

28.03.2013 | Hoefer Schmidt-Thieme | Mitteilung der Pressestelle
Volle Auftragsbücher und konkretes Investoreninteresse - Gute Chancen für Sanierung der ROB Gruppe im Insolvenzverfahren

- Sanierungsexperten Tobias Hoefer und Marc Schmidt-Thieme als vorläufige Insolvenzverwalter bestellt

- Ausbleibende Zahlungen eines Großkunden brachten Elektronik-Fertiger unter Druck

- Betrieb läuft weiter, Löhne für 220 Mitarbeiter am Standort Neulingen gesichert, Vorfinanzierung des Insolvenzgeldes eingeleitet

Pforzheim/Neulingen, 27. März 2013. Für die ROB Unternehmensgruppe bestehen gute Chancen einer Sanierung im Insolvenzverfahren. „Wir sind nach unseren ersten Gesprächen mit Banken, Kunden und Lieferanten sehr zuversichtlich, dass wir den Betrieb sehr schnell stabilisieren und finanziell wieder auf ein tragfähiges Fundament stellen können“, teilten die vom Amtsgericht Pforzheim für die vier deutschen Gesellschaften der Gruppe bestellten vorläufigen Insolvenzverwalter, Tobias Hoefer und Marc Schmidt-Thieme, heute mit. „Der Betrieb läuft, die technologische Kompetenz ist hervorragend, die Auftragsbücher sind voll und es gibt bereits konkretes Interesse potenzieller Investoren. Das sind gute Voraussetzungen für eine erfolgreiche Sanierung und die dauerhafte Sicherung der Arbeitsplätze“, beruhigten Hoefer und Schmidt-Thieme heute bei einer Belegschaftsversammlung die Mitarbeiter am Standort Neulingen bei Pforzheim.

Die ROB Unternehmensgruppe ist ein führender Auftragsfertiger von elektronischen Baugruppen und Systemen für Medizintechnik, Regenerative Energien, die Automobilindustrie sowie die Automatisierungs-, Mess- und Regeltechnik. Sie besteht aus den Tochtergesellschaften ROB-Connect GmbH, ROB-Engineering GmbH (vorläufiger Insolvenzverwalter Marc Schmidt-Thieme), der ROB-Electronic GmbH sowie der ROB-Holding AG (vorläufiger Insolvenzverwalter Tobias Hoefer). Diese Gesellschaften beschäftigen insgesamt rund 220 Mitarbeiter am Standort Neulingen. Darüber hinaus verfügt die Gruppe mit der ROB SA und der ROB-Systems Srl über zwei Fertigungsstandorte in der Schweiz (50 Mitarbeiter) und in Rumänien (35 Mitarbeiter). Die Auslandsgesellschaften sind nicht im Insolvenzverfahren und arbeiten normal weiter.

Banken und Kunden signalisieren weitere Unterstützung

„Wir haben in den letzten Jahren sehr erfolgreich diversifiziert und konnten so die Folgen der Wirtschaftskrise 2009 wieder gut ausgleichen. 2012 haben wir bei einem Umsatz von über 48 Mio. Euro am Standort Deutschland noch ein leicht positives Ergebnis erzielt. Für uns überaschend kam es in den letzten Wochen jedoch zu Zahlungsstockungen bei einem Großkunden, wodurch uns mehrere Millionen an Liquidität fehlten. Das hat uns angesichts der anstehenden Ausgaben für Löhne und Materialbeschaffung stark unter Druck gebracht. Um alle Sanierungschancen zu wahren und die Möglichkeiten des deutschen Insolvenzrechts maximal dafür zu nutzen, haben wir uns entschieden, sehr frühzeitig Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens zu stellen“, begründet AG-Vorstand Frank Bittighofer den Schritt.

„Soweit wir das nach unserer ersten Analyse schon sagen können, war das absolut richtig. Denn die fehlende Liquidität hätte über kurz oder lang massive Produktionseinschränkungen zur Folge gehabt und damit zu bestandsgefährdenden Risiken für die ROB-Gruppe geführt. Das können wir jetzt vermeiden. Mit den Möglichkeiten des deutschen Insolvenzrechts – wie etwa der Vorfinanzierung des Insolvenzgeldes und damit de facto der Entlastung des Unternehmens von Lohn- und Gehaltszahlungen für den Zeitraum von drei Monaten – und der Unterstützung der Kunden können wir sehr schnell wieder Liquidität schaffen. Wir haben auch bereits positive Signale von Banken für einen Massekredit wie auch von Seiten der Kunden, die uns unterstützen wollen“, bestätigten Hoefer und Schmidt-Thieme.

Solides Auftragspolster und exklusive Kundenbeziehungen erhöhen Chancen Die Löhne für die insgesamt 220 Beschäftigten am Hauptsitz Neulingen sind weiter gesichert. Zunächst haben die Mitarbeiter Anspruch auf Insolvenzgeld, wodurch Lohn- und Gehaltszahlungen bis Ende Mai abgedeckt sind. Die dafür notwendige Vorfinanzierung wurde von Hoefer Schmidt-Thieme bereits in die Wege geleitet, so dass die Mitarbeiter die entsprechenden Zahlungen nach Ostern erhalten werden. Ab Juni muss die ROB Gruppe die Löhne wieder selbst erwirtschaften. „Wenn uns die Kunden weiterhin unterstützen und die Treue halten, dann sehen wir dafür kein Problem. Die ROB Gruppe verfügt aktuell über ein Auftragspolster von 45 Mio. Euro. Damit haben wir eine solide Basis für die nächsten Monate“, betonten Bittighofer und Hoefer Schmidt-Thieme.

Anlass zur Zuversicht für die Zukunft geben auch die hohe technologische Kompetenz und das breit gefächerte Dienstleistungsspektrum der ROB-Unternehmensgruppe. Angefangen von der Hard- und Software-Entwicklung über die exklusive Fertigung komplexer Produkte in höchster Qualität bis hin zur Übernahme von Logistik- und Lagerfunktionen hat sich ROB für große Konzerne als schlagkräftiger Full- Service-Partner rund um die Elektronik etabliert. „Das sind bedeutsame Alleinstellungsmerkmale, die nicht nur die Sanierungsfähigkeit der ROB Unternehmensgruppe unterstreichen, sondern auch in den Verhandlungen mit potenziellen Investoren von Vorteil sind. Hier gibt es schon ein sehr konkretes Interesse, so dass uns in der derzeitigen Lage nicht bange um die Zukunft von ROB ist“, so Bittighofer und Hoefer Schmidt-Thieme bei der Belegschaftsversammlung.

Weitere Informationen:

Die Kanzlei Hoefer I Schmidt-Thieme ist mit neun Standorten bundesweit tätig und auf Sanierungen im Zuge von Insolvenzverfahren spezialisiert. Zu den bekanntesten Insolvenzverwaltungen und Sanierungen von Hoefer I Schmidt-Thieme zählen die international tätigen Konzerne AKsys und Robert Sihn (Automobilzulieferer) sowie ATS (Felgenhersteller), Friedmann-Stahl, Livingston Electronic Services, Pfirmann-Bau, der Instrumentenhersteller Schreiber & Keilwerth sowie der Internationale Club e.V. Baden-Baden (Galopprennsport). Zuletzt gelang Hoefer I Schmidt-Thieme auch die Sanierung der NDT Systems & Services AG und des Pforzheimer Traditionsunternehmens Hermann Umweltservice unter Erhalt aller Arbeitsplätze.

Für nähere Auskünfte stehen Ihnen gerne zur Verfügung:

Vorläufige Insolvenzverwalter
Tobias Hoefer
Fachanwalt für Insolvenzrecht
Marc Schmidt-Thieme
Fachanwalt für Insolvenzrecht
HOEFER I SCHMIDT-THIEME
Rechtsanwälte und Insolvenzverwalter
Soldnerstr. 2
68219 Mannheim

Medienkontakt
Sebastian Brunner
Unternehmenskommunikation
Telefon: 0175/5604673
E-Mail: sebastian.brunner@brunner-communications.de

Der WBDat.-E-Mail-Newsletter zum Insolvenzgeschehen:
Unser kostenloser Service für Sie. Täglich auf dem neuesten Stand.

abonnieren