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27.03.2012 | Mönning & Georg | Mitteilung der Pressestelle
Adessa Moden - Gläubiger stimmen Insolvenzplan einstimmig zu

· Unternehmen seit 2009 im Insolvenzverfahren, Geschäftsbetrieb bereits vor drei Jahren an Sanline Moden GmbH verkauft, die das Unternehmen unter der Marke Vestino Moden am Markt etablierte

· Grundstück in Würselen bleibt bei der Sahinler Holding, der Muttergesellschaft von Adessa, Firmensitz des drittgrößten Textilunternehmen Europas verbleibt endgültig am Standort bei Aachen

· Gläubiger der Adessa Moden stellen sich besser als über Regelverfahren, Gesellschafter Sahinler Group will mit Adessa Moden wieder in den Markt

Aachen/Würselen, 27. März 2012 – Die Gläubiger der Adessa Moden GmbH haben gestern auf einer Gläubigerversammlung beim Amtsgericht in Aachen, dem vorgelegten Insolvenzplan zur Reorganisation des Unternehmens einstimmig zugestimmt. Demnach erhalten die Gläubiger je nach Gruppenzugehörigkeit Auszahlungsquoten von teilweise mehr als 50 Prozent auf ihre Forderungen und liegen damit deutlich über der Quote, die sie durch das Regelverfahren erhalten hätten.

Möglich wurde dies unter anderem dadurch, dass die Muttergesellschaft der Adessa Moden GmbH, die Sahinler Holding unter der Führung von Kemal Sahin, einen siebenstelligen Aufstockungsbetrag für die Insolvenzmasse geleistet hat. Das drittgrößte Textilunternehmen Europas mit weltweit 12.000 Mitarbeitern und einem Umsatz von 1,5 Milliarden US-Dollar bleibt nun im Besitz der Grundstücke am Firmensitz in Würselen, das Unternehmen bleibt damit am Standort. Für Professor Dr. Rolf-Dieter Mönning, Insolvenzverwalter der Adessa Moden, ist mit diesem Erlös die Basis des Insolvenzplans geschaffen. Er kann in den kommenden Wochen die Gläubiger entsprechend den Quoten auszahlen.

Nach eigenen Angaben will die Sahinler Holding das Unternehmen Adessa Moden nach überstandener Insolvenz wieder mit einem geordneten Geschäftsbetrieb aus dem Bereich Textilien und Moden ausstatten.

„Ich freue mich, dass wir den Gläubigern drei Jahre nach Insolvenzantrag eine gute Lösung vorlegen konnten“, sagt Mönning. Auch wenn Adessa Moden nach dem Verkauf der Vermögenswerte an die Sanline Moden GmbH mit der Marke Vestino aus dem Fokus der Öffentlichkeit verschwunden ist, ging die Arbeit für die Gläubiger weiter.

Voraussetzung für die jetzige Lösung war ein überzeugender Insolvenzplan, den der Rechtsanwalt der Sahinler Holding, Michael Mönig aus Münster erarbeitet und mit den Beteiligten – allen voran mit Insolvenzverwalter Mönning – abgestimmt hat sowie die Bereitschaft von Kemal Sahin, den Gläubigern der Adessa Moden GmbH ein überzeugendes Angebot zu machen.

Mönning hob bei der Insolvenz von Adessa die sehr gute Zusammenarbeit zwischen den Beteiligten hervor, ohne die das Insolvenzplanverfahren nicht zum Erfolg geführt hätte. „Ob Michael Mönig, Rechtsbeistand von Kemal Sahin, Dr. Christian Wolf als Poolführer der Gläubiger, Cornelia Schäfer als Arbeitsrechtlerin oder die jeweiligen Insolvenzverwalter aus Österreich und der Schweiz: Alle haben bei der Vertretung ihrer Interessen, nie die Gesamtlösung aus dem Blick verloren“, sagt Mönning.

Über das bisherige Insolvenzverfahren

Die Geschäftsführung von Adessa hatte Anfang Februar 2009 beim zuständigen Amtsgericht in Aachen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gestellt. Das Amtsgericht hatte daraufhin Professor Dr. Rolf-Dieter Mönning zum Insolvenzverwalter bestellt. Ein wesentlicher Grund für den Insolvenzantrag wegen drohender Zahlungsunfähigkeit war der starke Umsatzrückgang durch die allgemeine schlechte Wirtschaftslage. Mönning gelang die Fortführung des Geschäftsbetriebs und konnte nach Umsetzung verschiedener Sanierungsmaßnahmen 87 der ehemals 130 Standorte und 550 der ehemals etwa 900 Arbeitsplätze durch den Verkauf der Vermögenswerte an die Sanline Moden GmbH sichern. Sanline Moden setzte nach der Übernahme ganz auf die bereits bei Adessa Moden eingeführte Marke Vestino. Weitere 28 Filialen in Deutschland mit etwa 120 Mitarbeitern konnte Insolvenzverwalter Mönning damals an verschiedene Filialisten verkaufen.

Die Adessa Moden GmbH war bei Insolvenzantrag das einzige Einzelhandelsunternehmen der weltweit operierenden Sahinler Holding. Auch hinter dem Käufer Sanline Moden steht die Sahinler Group mit dem Chairman of the Board Kemal Sahin. Dies sorgte damals zwar unter den Gläubigern zunächst für Verwirrung, aber Sahin setzte sich im Investorenprozess durch das Votum der Gläubiger mit dem besten Gesamtkonzept gegen die Mitbewerber durch. Die weltweit tätige Sahinler Holding beschäftigt insgesamt 12.000 Mitarbeiter und hat einen Jahresumsatz von 1,5 Milliarden US-Dollar.

Über Adessa

Die Adessa Moden GmbH verstand sich als Familienausstatter, der von topmodischen Kinderartikeln über günstige Basics bis hin zu Damen- und Herrenmode, ein in sich abgerundetes Sortiment angeboten hat. Adessa vertrieb DOB, HAKA, Young Fashion, Sportswear und Jeanswear. Die Filialen wurden entsprechend moderner Konzepte für die Ladeneinrichtung konzipiert und reflektierten den deutlich hochwertigeren Anspruch des Sortiments im konsumigen Bereich. Das 1986 gegründete Einzelhandelsunternehmen hatte bei Insolvenzantragsstellung etwa 200 Filialen in Deutschland, Österreich, Schweiz und Slowenien. In Österreich und der Schweiz wurde dann ebenfalls Insolvenzantrag gestellt. In Deutschland hatte das Unternehmen bei Insolvenzantragstellung etwa 130 Filialen. Durchschnittlich waren in den Filialen etwa fünf Mitarbeiter beschäftigt. Am Standort in Würselen bei Aachen beschäftigte das Unternehmen bei Insolvenzantragsstellung etwa 120 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Das Unternehmen erwirtschaftete 2008 europaweit einen Umsatz von etwa 80 Millionen Euro. Adessa bezog etwa 80 Prozent seiner Produkte von Fremdfirmen und nicht aus der eigenen Unternehmensgruppe.

Insolvenzverwalter:

Rechtsanwalt Prof. Dr. Rolf-Dieter Mönning
Kanzlei Mönning & Georg
Jülicher Str. 116
52070 Aachen

Pressekontakt

Holger Voskuhl
rw konzept GmbH
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Maastrichter Strasse 53
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