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17.07.2019 | Allen & Overy | Mitteilung der Pressestelle
Neue Perspektive für Gerry Weber: Allen & Overy berät Modekonzern bei zwei Schlüsseltransaktionen zur Sanierung

Frankfurt am Main, 17. Juli 2019. Allen & Overy LLP hat den deutschen Mode- und Lifestyle-Konzern GERRY WEBER International AG („GWI“) bei zwei Meilensteinprojekten im Rahmen der Sanierung beraten: pünktlich zur Ordermesse CPD in Düsseldorf ist sowohl eine Investmentvereinbarung mit Robus Capital Management und Whitebox Advisors unterzeichnet als auch die Tochtergesellschaft HALLHUBER erfolgreich verkauft worden. Die Investmentvereinbarung sieht vor, dass Robus und Whitebox bis zu 49,2 Millionen Euro für die Sanierung von GERRY WEBER zur Verfügung stellen. Damit soll es GWI ermöglicht werden, im Spätherbst das Insolvenzverfahren hinter sich zu lassen. Eine der komplexesten Restrukturierungen im deutschen Markt der letzten Jahre ist somit einen entscheidenden Schritt vorangekommen. Mit diesen Transaktionen ergibt sich eine neue Perspektive für Kunden, Geschäftspartner, Lieferanten und Arbeitnehmer. Die GWI befindet sich seit Januar 2019 im Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung.

Die Veräußerung von Hallhuber war bereits in der vergangenen Woche erfolgreich abgeschlossen worden. Hallhuber, mit über 160 eigenen Shops in ganz Deutschland und eigener Online-Präsenz, wurde unmittelbar nach der Insolvenzantragstellung der GWI stabilisiert, indem Robus Capital im Februar gegen eine Brückenfinanzierung in Höhe von 10 Mio. Euro eine Kaufoption an Hallhuber gewährt wurde. Die Ausübung der Option gibt Hallhuber die Gelegenheit, ein eigenes Restrukturierungskonzept als selbständiges Unternehmen umzusetzen. Die GWI bleibt mit 12 Prozent an Hallhuber beteiligt und erhält zudem von Robus Capital eine Barzahlung in Höhe von 500.000 Euro.

Die Investmentvereinbarung zwischen Gerry Weber und Robus Capital Management/Whitebox Advisors sieht vor, dass den Gläubigern der GWI ein Insolvenzplan zur Abstimmung vorgelegt werden soll, der – bei Zustimmung – die finanzielle Sanierung der Gesellschaft bewerkstelligen würde. In diesem Zusammenhang stellen Robus und Whitebox bis zu 49,2 Millionen Euro zur Verfügung. Das operative Restrukturierungskonzept, dass die Gesellschaft entwickelt hat und das Filialschließungen und Personalabbau vorsieht, wird weiter planmäßig umgesetzt. Der Insolvenzplan soll weiterhin vorsehen, dass das aktuelle Grundkapital der GWI auf Null herabgesetzt und durch die Ausgabe neuer Aktien wieder erhöht wird. Die neuen Aktien sollen zunächst durch Robus und Whitebox gezeichnet und anschließend (teilweise) den Gläubigern der GWI zur Verfügung gestellt werden.

Die GERRY WEBER International AG mit Sitz in Halle/Westfalen wurde 1973 gegründet und ist ein weltweit operierender Konzern mit den Markenfamilien GERRY WEBER, TAIFUN und SAMOON. Die HALLHUBER GmbH ist ein seit 1977 in München ansässiges Modeunternehmen, das seit Februar 2015 zur GERRY WEBER International AG gehört.

Allen & Overy berät die GERRY WEBER International AG umfassend im Rahmen der laufenden Restrukturierung. Das Team arbeitet unter der Federführung von Dr. Sven Prüfer (Partner, Gesellschaftsrecht/M&A/Restrukturierung) und Dr. Franz Bernhard Herding (Partner, Banken- und Finanzrecht, beide Frankfurt). Die arbeitsrechtliche Beratung wird durch Thomas Ubber (Partner) und Peter Wehner (Counsel, beide Arbeitsrecht, beide Frankfurt) dargestellt.

Das Allen & Overy Team in Bezug auf die Hallhuber-Transaktion umfasste darüber hinaus Dr. Roman A. Kasten (Counsel, Gesellschaftsrecht) und Moritz Probst (Associate, Banken- und Finanzrecht, beide Frankfurt).

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