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13.08.2014 | Nieder-Ramstädter Diakonie, Behindertenhilfe Dieburg und Schiebe und Collegen | Mitteilung der Pressestelle
Zukunft der Behindertenhilfe Dieburg gesichert

Nach erfolgreicher Sanierung in der Insolvenz soll jetzt investiert und erweitert werden Ab Oktober übernimmt die Nieder-Ramstädter Diakonie alle 350 Mitarbeiter, Angebote und Einrichtungen

DIEBURG, 12. AUGUST 2014. In Zukunft werden die Angebote für Menschen mit Behinderung des Vereins für Behindertenhilfe Dieburg und Umgebung e.V. auf einem soliden Fundament stehen. Die Stiftung Nieder-Ramstädter Diakonie (NRD) wird zum 1. Oktober alle 122 Mitarbeiter und alle Angebote und Einrichtungen des Vereins übernehmen, darunter auch die 231 Arbeitsplätze für Menschen mit Behinderung. Seit Ende November letzten Jahres konnte der insolvente Verein in Eigenverwaltung erfolgreich saniert werden. Der neue Träger will verstärkt in ambulante Angebote und die Entwicklung von Integrationsbetrieben investieren und so die Angebote im Raum Dieburg erweitern.

Auf einer Betriebsversammlung informierten heute die Vorstände beider Einrichtungen sowie der Sachwalter der Behindertenhilfe Dieburg die Mitarbeiter über den Eigentümerwechsel. Zuvor hatte der Gläubigerausschuss des Vereins dem Angebot der NRD zugestimmt. "Wegen drohender Zahlungsunfähigkeit musste der 1973 gegründete Verein am 27.11.2013 beim Amtsgericht Darmstadt Insolvenz anmelden. Seither konnte ich zusammen mit dem Vorstand den Verein in Eigenverwaltung sanieren. Wir konnten alle über 350 Arbeitsplätze des Vereins ohne Einkommenseinbußen erhalten, eine gute Liquidität erwirtschaften sowie das Unternehmen wieder fit machen und für den Verkauf vorbereiten. Die Nieder-Ramstädter Diakonie legte von allen eingegangenen Angeboten das beste vor, da sie dem Verein und den Menschen mit Behinderung im Raum Dieburg ein sichere Zukunft bietet", erklärte Sachwalter Mirko Lehnert von der Kanzlei Schiebe und Collegen in Darmstadt.

"Während der Insolvenz konnten wir das Unternehmen stabilisieren und alle unsere Verpflichtungen regelmäßig und zuverlässig erfüllen. Die reibungslose Fortführung des Unternehmens ist auch ein Verdienst unserer Mitarbeiter, die engagiert gearbeitet und dem Unternehmen die Stange gehalten haben. Wir konnten sogar das Angebot der Behindertenhilfe weiter ausbauen und beispielsweise eine Tagesförderstätte und eine weitere KiTa-Gruppe einrichten. Nach einer langen Phase der Unsicherheit können wir jetzt mit der Übernahme durch die NRD gute Nachrichten für unsere Mitarbeiter und für Menschen mit Behinderung im Raum Dieburg verkünden", erklärte Thomas Wieler, Vorstand des Vereins für Behindertenhilfe Dieburg und Umgebung e.V. „Trotz guter Liquidität können wir aber nicht das nötige Geld erwirtschaften, um den Sanierungsstau zu beheben. Das ist jetzt mit dem neuen Träger möglich. So können die von uns aufgebauten Arbeits-, Wohnund ambulanten Angebote für Menschen mit Behinderung einschließlich der integrativen Kindertagesstätte weiter verbessert werden", ergänzt Rechtsanwalt Olaf Seidel, ebenfalls Vorstand des Vereins für Behindertenhilfe Dieburg und Umgebung e.V.

"Unser Ziel ist es, die Angebote für Menschen mit Behinderung im Raum Dieburg zu sichern und weiterzuentwickeln“, betont NRD-Vorstand Walter Diehl. „Behindertenhilfe muss heute ganz besonders auf die Wünsche und Bedürfnisse der Betroffenen ausgerichtet sein, wie es nicht zuletzt die UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen einfordert. Im Sinn der Regionalisierung baut der NRD seit Jahren erfolgreich zentrale Wohnheime ab und richtet an deren Stelle kleine und zeitgemäße Wohnungen vor Ort in vielen Gemeinden ein. Außerdem bauen wir ambulante Angebote aus, die das Leben im familiären Umfeld erleichtern. Auch für Menschen mit hohem Unterstützungsbedarf schaffen wir passgenaue Wohn- und Beschäftigungsangebote. Auch die Werkstätten für Behinderte müssen sich stärker in Richtung des allgemeinen Arbeitsmarktes öffnen. Deshalb entwickeln wir Integrationsbetriebe und richten Außenarbeitsplätze in Betrieben ein.“

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