Pressemitteilungen

16.07.2014 | Nieding + Barth | Mitteilung der Pressestelle
Fahrradbauer MIFA lädt zur Gläubigerversammlung

Wieder scheitert ein Unternehmen mit dem Versuch, die Präsenzversammlung von Anleihegläubigern zu vermeiden.

Frankfurt, 16. Juli 2014 – Nach dem insolventen Maschinenbauer Rena GmbH ist nun mit der wirtschaftlich angeschlagenen Mitteldeutschen Fahrrad AG MIFA das zweite Unternehmen mit dem Versuch gescheitert, eine Anleihegläubigerversammlung im Umlaufverfahren abzuhalten. Die Anleihegläubiger sollten im Umlaufverfahrens über die Wahl eines Gemeinsamen Vertreter abstimmen und diesem Befugnisse zur Zu-­‐ stimmung zur Änderung der Anleihebedingungen einräumen. Auch die MIFA erreich-­‐ ten das für ein solches Verfahren notwendige Quorum von 50 Prozent des Nominalka-­‐ pitals nicht. Jetzt wurde für den 23. Juli eine „normale“ Gläubigerversammlung“ anbe-­‐ raumt.

Insgesamt 25 Millionen Euro hatte der Fahrradbauer sich mittels einer sogenannten Mittelstandsanleihe (ISIN DE000A1X25B5) vorwiegend bei Privatanlegern geliehen. Im März hatte MIFA bekannt gegeben, dass für 2013 ein Jahresfehlbetrag von voraussicht-­‐ lich 15 Millionen Euro erwartet werde. Die Zahlung des 7,5-­‐Prozent-­‐Coupons der An-­‐ leihe steht im August an. Emittiert worden war die Anleihe im zweiten Quartal 2013.

„Grundsätzlich ist eine ‚echte’ Versammlung sicher besser, da die Gläubiger sich so ein Bild von den zur Wahl stehenden Interessenvertretern machen können und auch die Beurteilung der Situation des Unternehmens wird so erleichtert“, erklärt Klaus Nieding, Vorstand der Rechtsanwaltsaktiengesellschaft Nieding und Barth. „Die Anleihegläubi-­‐ ger bilden regelmäßig als Gesamtheit eine der größten, wenn nicht die größte Gläubi-­‐ gergruppe und sollten entsprechend ernstgenommen werden“, so Nieding weiter, der selbst für das Amt des Gemeinsamen Vertreter bei MIFA kandidiert und bei ähnlich gelagerten Fällen bereits die Interessen von Anleihegläubigern mit einem Gesamtvo-­‐ lumen von über 500 Millionen Euro vertritt.

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