Pressemitteilungen

15.01.2016 | PLUTA | Mitteilung der Pressestelle
Zukunftsperspektive für ggp Schaltungen

- Sanierungsexperte Torsten Gutmann zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellt

- Leiterplattenhersteller aus Osterode am Harz beschäftigt 131 Mitarbeiter

- Investorenprozess soll in Kürze beginnen

Hannover, 14. Januar 2016. Das Amtsgericht Osterode am Harz hat mit Beschluss vom 4. Januar 2016 den Sanierungsexperten Torsten Gutmann von der PLUTA Rechtsanwalts GmbH zum vorläufigen Insolvenzverwalter der ggp Schaltungen GmbH bestellt.

Gemeinsam mit seinem Team konnte sich Gutmann in den vergangenen Tagen einen Überblick über die Lage des Unternehmens verschaffen. Der PLUTA-Anwalt erklärt: „Der Geschäftsbetrieb wird nahtlos fortgeführt. Der Leiterplattenhersteller hat eine gute Zukunftsperspektive. Alle wichtigen Kunden und Lieferanten halten dem Unternehmen die Treue.“ Die Gesellschaft produziert uneingeschränkt weiter.

ggp Schaltungen hat bereits neue Aufträge erhalten, was als sehr positives Signal zu werten ist. Auch die Zollner Elektronik AG, europäischer EMS-Marktführer und einer der Hauptkunden im „High Mix Low Volume“ Segment mit über 650 Bestandsartikeln, wird das Unternehmen unterstützen. Robert Bremm, Head of Commodity Management PCB von Zollner, erklärt: „Das Unternehmen ggp steht für Zuverlässigkeit und Qualität und ist ein wichtiger Lieferant in diesem Segment. Wir sind bereits wieder zum Tagesgeschäft mit ggp übergegangen und werden auch neue Artikel an das Unternehmen vergeben. Wir hoffen, dass auch andere Kunden weiter der ggp vertrauen und ihren Beitrag zum Erhalt eines wichtigen Players in der deutschen Leiterplattenindustrie leisten.“

Generell haben die Kunden der ggp ihr vitales Interesse bekundet, den technologisch potenten Hersteller im "übersichtlich" gewordenen deutschen Leiterplattenmarkt unbedingt erhalten zu wollen.

Das Unternehmen stellt Leiterplatten mit der hochpräzisen LDI-Technologie (Laser-Direct-Imaging) für zahlreiche Kunden insbesondere im deutschsprachigen Raum her und setzt dabei auf modernste Anlagen. Die ggp Schaltungen GmbH beschäftigt 131 Mitarbeiter. Deren Gehälter sind über das sogenannte Insolvenzgeld gesichert.

Unternehmen mit positivem Ergebnis

ggp Schaltungen ist operativ profitabel. Hohe Finanzverbindlichkeiten belasten allerdings den Hersteller von Leiterplatten, sodass der Insolvenzantrag unumgänglich war. Die umfangreichen und notwendigen Investitionen in die Modernisierung der Fertigung haben in den vergangenen Jahren zu einem Kapitaldienst geführt, den das Unternehmen nicht nachhaltig generieren konnte. Aufgrund der asiatischen Wettbewerber, die mittlerweile einen Weltmarktanteil von über 90 Prozent haben, gilt die Branche seit Jahren als margenschwach.

Im Geschäftsjahr 2014 erzielte ggp Schaltungen einen Umsatz in Höhe von rund 13,5 Millionen Euro. Nach vorläufigen Zahlen lag der Umsatz in 2015 auf Vorjahresniveau. Dabei konnte das Unternehmen einen Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) erwirtschaften.

„Wir sind angesichts der positiven technologischen Entwicklung unseres Unternehmens sehr zuversichtlich, die ggp im Rahmen des Insolvenzverfahrens erfolgreich zu sanieren. Um dieses Ziel so schnell wie möglich zu erreichen, haben wir den Insolvenzantrag ganz bewusst relativ frühzeitig gestellt“, erklärt Thomas Peters, Geschäftsführer von ggp.

In den kommenden Tagen soll bereits ein Investorenprozess eingeleitet werden. Der vorläufige Insolvenzverwalter will zügig auf Investorensuche gehen. Gutmann sagt: „Wir werden Gespräche mit potenziellen Interessenten führen. Es ist mein Ziel, dem Unternehmen und den Mitarbeitern eine langfristige Perspektive zu ermöglichen und einen strategisch wichtigen Leiterplattenhersteller in Deutschland zu erhalten.“

Der WBDat.-E-Mail-Newsletter zum Insolvenzgeschehen:
Unser kostenloser Service für Sie. Täglich auf dem neuesten Stand.

abonnieren