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07.07.2015 | Piepenburg Gerling | Mitteilung der Pressestelle
Sondermann-Brot und Lafayette Industriebeteiligungen übernehmen Bäckereikette Lubig

Verantwortliche der Bäckereikette Lubig und Sondermann Brot haben sich am Wochenende geeinigt

Demnach übernimmt Sondermann-Brot 100 Beschäftigte und mindestens 20 Filialen, etwa 40 Beschäftigte erhalten Angebot, in eine Transfergesellschaft zu wechseln.

Übernahme steht noch unter dem Vorbehalt, dass Gericht und Gläubiger von Lubig den Insolvenzplan annehmen. Entsprechende Gläubigerversammlung ist Ende August avisiert

Bonn, 29. Juni 2015 – Die Verantwortlichen der Bäckerei Lubig GmbH haben sich mit Sondermann-Brot GmbH & Co KG und Lafayette Industriebeteiligungen S.à.r.l. auf die Übernahme des Traditionsunternehmens aus Bonn geeinigt. Über Details der Vereinbarung haben beide Seiten Stillschweigen vereinbart.

Sondermann-Brot führt die Bäckerei unter der Marke Lubig fort, übernimmt mindestens 20 Filialen und etwa 100 Beschäftigte. Etwa 40 Beschäftigte erhalten das Angebot in eine Transfergesellschaft zu wechseln, in der sie auf künftige berufliche Aufgaben vorbereitet werden.

Sondermann-Brot setzte sich im Investorenprozess mit dem besten Gesamtkonzept gegen mehrere Mitbewerber durch. „Ich freue mich, dass wir es in der Kürze Zeit geschafft haben, uns mit einem Investor auf die Übernahme von Lubig zu einigen“, sagt Dr. Kristof Biehl, Verfahrensbevollmächtigter der in Eigenverwaltung fortgeführten Lubig GmbH. „Mit Sondermann haben wir einen Investor, der sich in der Branche gut auskennt und Lubig somit gute Chancen bietet, sich wieder erfolgreich am Markt aufzustellen.“

Die Verantwortlichen von Sondermann sehen Lubig als gutes Investment. „Zusammen mit der Großbäckerei Sondermann-Brot können wir Synergien nutzen und Lubig mit seiner ursprünglichen und bekannten Qualität am Markt in Bonn wieder etablieren.“, ist Hermann Sondermann, Gründer der Sondermann-Brot Gruppe, überzeugt.

Die Produktion von Lubig in Bonn ist nicht fortführbar und wird innerhalb der kommenden Wochen aus Kostengründen geschlossen.

Die Übernahme steht noch unter Vorbehalt. So müssen Gericht und Gläubiger den Insolvenzplan annehmen und ihm zustimmen. In diesem Plan sind unter anderem die Details der Übernahme, das Sanierungskonzept und die Quote für die Gläubiger aufgeführt.

Der Insolvenzplan wird nun seitens Lubig finalisiert und bei Gericht eingereicht. Nimmt das Gericht den Plan an, wird er den Gläubigern auf einer Gläubigerversammlung zur Abstimmung vorgelegt. Stimmen die Gläubiger zu, kann das Gericht den Insolvenzplan bestätigen und das Insolvenzverfahren aufheben. Zum jetzigen Zeitpunkt gehen die Verantwortlichen davon aus, dass die Gläubigerversammlung bereits Ende August stattfinden kann.

Die Geschäftsführung der Bäckerei Lubig GmbH hatte am 23. April 2015 wegen drohender Zahlungsunfähigkeit beim Amtsgericht Bonn einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens in Eigenverwaltung gestellt. Das Gericht hatte dem Antrag stattgegeben und Rechtsanwalt Horst Piepenburg zum vorläufigen Sachwalter bestellt. Piepenburg und der vom Unternehmen für das Verfahren bevollmächtigte Rechtsanwalt Dr. Kristof Biehl sowie die Geschäftsführung konnten den Geschäftsbetrieb stabilisieren und fortführen. Sie hatten von vornherein das Ziel, Sanierungsoptionen zu entwickeln und einen Investor zu finden, der die Traditionsbäckerei aus Bonn erfolgreich weiterführt. Ziel dabei war es insbesondere auch, möglichst viele der 170 Arbeitsplätze zu sichern. Durch die Einigung mit einem Investor ist der der Weg zur Eröffnung des Insolvenzverfahrens Anfang Juli geebnet.

Über die Bäckerei Lubig

Die heutige Lubig Gesellschaft für biologische Backerzeugnisse und diätische Lebensmittel mbH (Lubig GmbH) wurde im Jahr 1894 von Josef Lubig als regionale Bäckerei und Konditorei in Bonn gegründet. Nachdem sich die Familie Lubig aus dem Unternehmen sowohl operativ als auch später als Gesellschafter zurückgezogen hat, ist alleiniger Gesellschafter der Bäckereikette die BIG Beteiligungen Immobilien Grundbesitz UG (haftungsbeschränkt). Das Unternehmen erwirtschaftete zuletzt mit etwa 170 Beschäftigten einen Jahresumsatz von etwa 8 Millionen Euro und hat in Bonn und Umgebung 27 Filialen, eine davon in Köln.

Über die Bäckerei Sondermann-Brot

Sondermann Brot GmbH & Co. KG ist ein durch die Unternehmerfamilie Hermann Sondermann in den 1970er Jahren gegründetes Unternehmen, welches in den letzten Jahren zu einer in Nordrhein-Westfalen überregional bedeutenden Großbäckerei mit 100% heimischer Produktion mit mehr als 25 Millionen Euro Umsatz und weit mehr als 900 Mitarbeitern gewachsen ist. Sondermann-Brot Produkte konnten jährlich zahlreiche Auszeichnungen für ihre Produktqualität erhalten so zuletzt auch der Landesehrenpreis von Nordrhein Westfalen im Frühjahr 2015. Sondermann-Brot entwickelte sich aus der Gründung einer kleinen Familienbäckerei 1949. Die Strategie basiert auch zukünftig auf 100% Naturprodukte aus eigener Produktion, hochwertigen regionalen Rostoffen und den Erhalt und die weiterführende Eigenfertigung am Standort Drolshagen. www.sondermannbrot.de

Über die Eigenverwaltung

Eigenverwaltungsverfahren sind seit Anfang März 2012 ein neues Verfahren der deutschen Insolvenzordnung zur Erleichterung der Sanierung von Unternehmen. Die Sanierung findet unter Leitung der Geschäftsführung statt (sog. Eigenverwaltung). Der Geschäftsführung wird vom Gericht ein vorläufiger Sachwalter zur Seite gestellt, der das Verfahren beaufsichtigt und die Wahrung der Gläubigerinteressen beachtet. Nach Antragsstellung erhält das Unternehmen üblicherweise bis zu drei Monate Zeit, einen Sanierungsplan auszuarbeiten. Anschließend wird das Verfahren in der Regel eröffnet.

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