Pressemitteilungen

04.07.2019 | Pohlmann Hofmann | Mitteilung der Pressestelle
Bildungsanbieterin und Reiseveranstalterin educom GmbH strebt Neuausrichtung im Insolvenzverfahren an

- Sanierungsexperte Dr. Matthias Hofmann zum vorläufigen Insolvenzverwalter der educom GmbH bestellt

- Durchführung der Sprachreisecamps „camps for friends“ im Sommer 2019 bereits sichergestellt

- Suche nach Investoren läuft bereits an

Die Bildungsanbieterin educom GmbH musste Mitte Juni 2019 den Schritt in die Insolvenz gehen. Hintergrund ist unter anderem der starke Rückgang der Nachfrage nach Sprachkursen für das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF). Auf Antrag der Geschäftsführung ordnete das zuständige Amtsgericht München am 14.06.2019 die vorläufige Insolvenzverwaltung an und bestellte den Sanierungsexperten Dr. Matthias Hofmann von der im süddeutschen Raum aktiven Kanzlei Pohlmann Hofmann zum vorläufigen Insolvenzverwalter. Hofmann konnte in den ersten beiden Wochen nach seiner Bestellung bereits wesentliche Erfolge zur Stabilisierung des Unternehmens erzielen und zudem einen Investorenprozess aufsetzen. Ziel ist es, das Unternehmen zu stabilisieren und für seine Mitarbeiter, Geschäftspartner und Kunden in den kommenden Wochen eine nachhaltige Sanierungslösung zu finden.

Die educom GmbH hat sich seit ihrer Gründung vor mehr als zwölf Jahren als innovativer Trainingsdienstleister im deutschsprachigen Raum etabliert und aus organischem Wachstum und mit starker Onlinepräsenz eine starke Marktposition erreicht. An einer Vielzahl von Standorten in Deutschland, Österreich und der Schweiz arbeiten rund 60 Mitarbeiter und über 100 freiberufliche Trainer für das Unternehmen, das zuletzt einen Jahresumsatz von rund EUR 6,0 Mio. erzielte. Das educom-Produktportfolio umfasst dabei insbesondere Sprachtrainings in einer Vielzahl von Fremdsprachen, Business Seminare, interkulturelle Trainings und geförderte Sprachkurse für Arbeitssuchende und Migranten. Ein weiterer Schwerpunkt der educom GmbH war in den vergangenen Jahren die Durchführung von Sprachcamps für Kinder und Jugendliche als Reiseveranstalterin.

Der starke Rückgang der Nachfrage nach geförderten Sprachkursen hat zu einer erheblichen Belastung des Ergebnisses und der Finanzlage der educom GmbH geführt, welche das Unternehmen aus eigener Kraft nicht decken konnte. Mit dem Ziel, sich vom Bereich der öffentlich geförderten Kurse zu trennen, die Kostenstruktur weiter anzupassen und sich auf die Bereiche Corporate Trainings und Sprachcamps zu fokussieren, stellte die Geschäftsführung im Juni 2019 Insolvenzantrag für das Unternehmen, um die Restrukturierung des Unternehmens und die Suche nach Investoren für die Zukunft des Unternehmens im Schutz des Insolvenzrechts abzuschließen.

Der vom Insolvenzgericht eingesetzte vorläufige Insolvenzverwalter, der Fachanwalt für Insolvenzrecht Dr. Matthias Hofmann, und sein Team konnten sich in den ersten Tagen ihrer Tätigkeit bereits einen tiefen Überblick verschaffen und zudem die Gehälter des Teams für die kommenden Monate über eine Vorfinanzierung des Insolvenzgelds sichern.

Zudem konnte Hofmann in enger Abstimmung mit der Reisekautionsversicherung R+V Allgemeine Versicherung AG die weitere Durchführung der bereits derzeit laufenden Sprachcamps für Kinder und Jugendliche unter der Marke „camps for friends“ sichern. Hierzu der vorläufige Insolvenzverwalter Dr. Hofmann: „Die letzten beiden Wochen waren sehr arbeitsintensiv. Wir haben parallel mehrere Konzepte zur Sicherung der Sprachcamps verfolgt. Ich bin sehr froh, dass wir am Ende eine wirklich gute Lösung gefunden haben und die Camps am 30.06.2019 plangemäß starten konnten.“ Hofmann dankt ausdrücklich der R+V für die sehr gute Zusammenarbeit und für die Unterstützung der nunmehr gefundenen Lösung. Auch die Geschäftsführerin und Gründerin der Camps Susanne Vomwalde zeigt sich erleichtert: „Ich bin sehr erleichtert, dass das erste Sprachcamp auf der Insel Amrum am Sonntag trotz unserer schwierigen Situation starten konnte. Unser ganzes Team freut sich jetzt auf einen schönen Camp-Sommer 2019 und arbeitet mit Hochdruck an der Zukunft der Camps.“ Mit Ausnahme von vier unterbuchten Camps mit insgesamt nur knapp 10 Teilnehmern ist die Durchführung der weiteren Camps, die bis in den September hinein in ganz Deutschland stattfinden, bereits sichergestellt, so Hofmann und Vomwalde. Die Durchführung der Sprachcamps erfolgt hierbei durch die educom GmbH und den vorläufigen Insolvenzverwalter. Die Eltern der an den Camps teilnehmenden über 1.000 Kinder und Jugendlichen erhalten derzeit ausführliche Informationen über die gefundene Lösung, so dass sich die Eltern keine Sorgen über die Durchführung der Sprachcamps machen müssen. Dank der Zusammenarbeit mit der R+V ist auch der Verkauf kleinerer Restkontingente der Sprachcamps sichergestellt. „Wir haben noch 150 Plätze in den Camps zu vergeben. Die R+V sichert auch diese jetzt verkauften Reisen noch ab.“, so Hofmann.

Parallel hierzu ist auch die Information der Kunden im Unternehmensbereich Corporate Training bereits abgeschlossen. „Der Bereich Corporate Training ist mit über 150 Trainern ein äußerst schlagkräftiges Team, das für jeden Kunden die richtige Lösung bereit hält. Damit dies so bleibt, war es wichtig, dass wir hier schnell agiert und kommuniziert haben.“, so der vorläufige Insolvenzverwalter. Eine große Zahl von Kunden konnte insoweit bereits zu einer weiteren Zusammenarbeit mit der educom GmbH gewonnen werden. Die Sprachtrainings und Coachings der betreffenden Kunden laufen weitgehend stabil weiter. Auch die im Unternehmensbereich Public Training für das BAMF durchgeführten Sprachkurse führt die educom GmbH derzeit an den Standorten München und Hamburg weiter.

Um das Unternehmen auch langfristig zu sichern, hat der Sanierungsexperte Dr. Hofmann in Abstimmung mit der Geschäftsführung bereits einen Investorenprozess eingeleitet, um neben den Interessenten, die sich bereits proaktiv gemeldet haben, auch weitere mögliche Investoren anzusprechen. „Unser Ziel ist es, möglichst kurzfristig gute Lösungen für alle Unternehmensbereiche zu finden“, so Hofmann. „Die Marktstellung des Unternehmens in den Bereichen Corporate Training und Sprachcamps ist eine sehr gute Ausgangslage hierfür. Ich bin daher zuversichtlich, dass es uns gelingt, gute Partner für die Zukunft des Unternehmens zu finden.“ Der eingeleitete M&A-Prozess soll nach den bisherigen Planungen spätestens Anfang September 2019 bereits wieder abgeschlossen sein. Das Unternehmen soll bis zum angestrebten Verkauf an einen Investor vollumfänglich aufrechterhalten werden.

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