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11.11.2019 | Pohlmann Hofmann | Mitteilung der Pressestelle
SACHA übernimmt Engineering-Dienstleisterin HLS

- international tätige Engineering-Gruppe SACHA übernimmt nach erfolgreicher Eigenverwaltung operativen Geschäftsbetrieb der HLS-Gruppe an allen weltweiten Standorten

- über 300 Arbeitsplätze bleiben erhalten

- Insolvenzverfahren wird nach Unternehmensverkauf plangemäß durch Insolvenzverwalter fortgesetzt

Aufatmen für die Mitarbeiter und Kunden der in der Automotive- und Anlagenbau-Branche tätigen Engineering-Dienstleister HLS Engineering Group GmbH und HLS Ingenieurbüro GmbH: Nachdem die beiden Gesellschaften im August 2019 Insolvenzanträge in Eigenverwaltung gestellt hatten, erfolgte nunmehr der Verkauf der operativen Einheiten der Unternehmensgruppe mit Wirkung zum 01.11.2019 an die international tätige SACHA-Gruppe. Mit dem Verkauf konnten das Management um Ulrich Betz und das als Sanierungsberater eingebundene Team der Kanzlei SGP Schneider Geiwitz um Christian Plail die Sanierung und die Verkaufsvorbereitung in der Eigenverwaltung erfolgreich abschließen. Plangemäß eröffnete das Amtsgericht Augsburg am 28.10.2019 das Insolvenzverfahren über die beiden Gesellschaften und bestellte den Restrukturierungsexperten Dr. Matthias Hofmann von der Kanzlei Pohlmann Hofmann zum Insolvenzverwalter, der bereits zuvor die Sanierung im Rahmen der vorläufigen Eigenverwaltung als vorläufiger Sachwalter überwacht hatte.

Angesichts rückläufiger Auftragseingänge und hohen Preisdrucks in der Automotive-Engineering-Branche hatte die Geschäftsführung der HLS Engineering Group GmbH und der HLS Ingenieurbüro GmbH am 14.08.2019 Insolvenzantrag für die beiden Unternehmen gestellt. Das Amtsgericht Augsburg hatte auf Antrag der Unternehmen die vorläufige Eigenverwaltung angeordnet, so dass die Geschäftsführung – unterstützt von den Beratern der Kanzlei SGP Schneider Geiwitz und überwacht von einem vorläufigen Sachwalter – die Sanierung der Unternehmensgruppe selbst federführend vorantreiben konnte. Die HLS-Unternehmensgruppe unterhält Standorte in Augsburg, Meerane, Chemnitz und Fulda sowie weitere Standorte in Tschechien und Vietnam und erwirtschaftete zuletzt mit mehr als 300 Mitarbeitern in den Bereichen Mechanical Engineering und Robotic Automation für den Anlagen- und Maschinenbau einen Jahresumsatz von rund EUR 30,0 Mio.

Seit Mitte August 2019 konnte die Geschäftsführung unter CEO Ulrich Betz den bereits zuvor eingeleiteten Restrukturierungskurs fortsetzen und zudem mit der SACHA Engineering Pvt Ltd. eine international aktive Engineering-Dienstleisterin als neuer Investorin gewinnen. Die von der Investorin gegründete HLS SACHA GmbH wird zum 01.11.2019 die Unternehmen der beiden insolventen Gesellschaften übernehmen. Zudem übernimmt die Investorin die nicht insolventen HLS-Tochtergesellschaften HLS Robotic Automation GmbH, PCM GmbH, HLS Czech s.r.o. und HLS Vietnam Ltd. Hierzu SACHA-CEO Pawan Singh: „Wir freuen uns, mit HLS nunmehr einen schlagkräftigen Dienstleister im deutschen Markt als Teil unserer Unternehmensgruppe zu haben. Gemeinsam mit dem motivierten und kompetenten Team der HLS können wir Kunden in Deutschland wie auch im internationalen Umfeld bedienen und hierbei den Wandel der Automotive-Branche als Engineering-Dienstleister begleiten.“ Auch HLS-CEO Ulrich Betz zeigt sich zuversichtlich: „Mit SACHA und Pawan Singh haben wir gute strategische Partner und Investoren für die Zukunft. Das HLS-Team und ich freuen uns sehr auf die Zusammenarbeit.“

Der Verkauf stellt sich als Ergebnis und auch als Abschluss der zuvor vom Insolvenzgericht angeordneten vorläufigen Eigenverwaltung dar: Das Management-Team um CEO Betz, das Team der Sanierungsberater von SGP Schneider Geiwitz um den erfahrenen und renommierten Rechtsanwalt Christian Plail und das Team des vorläufigen Sachwalters von der Kanzlei Pohlmann Hofmann konnten in enger Zusammenarbeit die Gehaltszahlungen an die über 100 Mitarbeiter der beiden von der Eigenverwaltung betroffenen Gesellschaften sicherstellen, in Zusammenarbeit mit den beteiligten Banken das Unternehmen stabilisieren und letztlich die Gespräche mit dem Investor Singh zum Abschluss bringen. Im Rahmen der Reorganisation des Unternehmens in Zusammenarbeit mit dem Investor mussten 17 Arbeitsplätze entfallen, wobei mit dem Betriebsrat bereits Mitte Oktober 2019 Einvernehmen erzielt werden konnte. Der weitaus überwiegende Teil der über 300 Arbeitsplätze der Unternehmensgruppe konnte damit erhalten werden. Hierzu Generalbevollmächtigter Christian Plail: „Trotz der angespannten Marktsituation konnten wir das Unternehmen und über 300 Arbeitsplätze erhalten. Banken, Gläubigerausschuss, Geschäftsführung und Sachwalter haben hier gemeinsam an einem Strang gezogen, um dieses Ergebnis zu ermöglichen.“

Damit HLS-CEO Ulrich Betz sich gemeinsam mit dem Investor Singh mit voller Kraft der Zukunft des neu aufgestellten Unternehmens widmen kann, haben die insolventen Gesellschaften in Abstimmung mit dem Insolvenzgericht und den wesentlichen Verfahrensbeteiligten ihre Eigenverwaltungsanträge zurückgenommen. Das Amtsgericht Augsburg hat daher die Insolvenzverfahren als herkömmliche Insolvenzverfahren eröffnet. Der nunmehr bestellte Insolvenzverwalter Dr. Matthias Hofmann hat auf Grundlage der bereits zuvor erfolgten Vorbereitungen nach Zustimmung des Gläubigerausschusses inzwischen die Kaufverträge abgeschlossen; über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart. Auch Hofmann zeigt sich sehr positiv zum Verkauf: „Der Verkauf an SACHA ist für die Mitarbeiter und Geschäftspartner der HLS, aber gleichermaßen für die Gläubiger ein großer Erfolg. Der Geschäftsführung und auch dem Team um Herrn Plail vielen Dank für ihren Einsatz und die gute Zusammenarbeit, die diesen Erfolg erst ermöglicht hat.“ Wie lange die eben erst eröffneten Insolvenzverfahren dauern werden und in welcher Höhe die Gläubiger mit Quotenzahlungen rechnen können, lässt sich derzeit – laut Insolvenzverwalter Hofmann – noch nicht prognostizieren.

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