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28.02.2014 | HoeferSchmidt-Thieme | Mitteilung der Pressestelle
SH+E Gruppe wieder in ruhigerem Fahrwasser - Sanierungsexperte Tobias Hoefer schafft Basis für Betriebsfortführung

Grafenhausen/Stuttgart. Eine Woche nach dem Insolvenzantrag der SH+E GmbH und ihrer Tochtergesellschaften läuft der Geschäftsbetrieb wieder in ruhigerem Fahrwasser. Der vom Amtsgericht Waldshut-Tiengen zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellte Sanierungsexperte Tobias Hoefer von der Kanzlei Hoefer I Schmidt-Thieme konnte in Gesprächen mit Kunden, Lieferanten und Kreditinstituten die Voraussetzungen für die weitere Fortführung der einzelnen Geschäftsbetriebe schaffen. Grundsätzlich sind derzeit wieder alle Firmen voll handlungs- und funktionsfähig.

Erster Eindruck positiv

In den vergangenen Tagen hatte sich Hoefer vor Ort an den einzelnen Standorten ein Bild von der Lage der insgesamt acht operativ tätigen Gesellschaften gemacht, die am 19. Februar Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gestellt hatten, um auf diesem Weg eine Sanierung zu erreichen. Neben der SH+E GmbH waren dies die STULZ-PLANAQUA GmbH, Hager + Elsässer GmbH, STULZ GTA GmbH, H+E PACKTEC GmbH, H+E PROTEC GmbH, H+E S-Tec GmbH sowie die LimnoTec Abwasseranlagen GmbH.

„Mein erster Eindruck von den Betrieben ist positiv. Es handelt sich dabei um hochspezialisierte High-Tech Unternehmen mit sehr kompetenten und engagierten Mitarbeitern. Wir machen derzeit eine gründliche Bestandsaufnahme und wollen die laufenden Aufträge und Projekte fortführen. Voraussetzung ist jedoch, dass dies betriebswirtschaftlich sinnvoll ist und den jeweiligen Gesellschaften keine Verluste entstehen“; sagte Hoefer im Anschluss an die Mitarbeiterversammlungen an den Hauptstandorten der SH+E Gruppe.

Neue Entwicklungsphase für SH+E Gesellschaften

Bereits gelöst ist die Frage der Vorfinanzierung des Insolvenzgeldes für die insgesamt knapp 700 Mitarbeiter der SH+E Gruppe an den deutschen Standorten. Die Agentur für Arbeit stimmte zu, dass die Mitarbeiter zeitnah die ihnen zustehenden Zahlungen bekommen können. Löhne und Gehälter sind bis einschließlich Januar noch vereinbarungsgemäß gezahlt worden. Die Arbeitsverhältnisse aller Mitarbeiter bei den Gesellschaften, die Insolvenzantrag gestellt haben, bestehen unverändert mit allen Rechten und Pflichten fort.

„Im vorläufigen Insolvenzverfahren werden nun viele Themen neu aufgesetzt. Es ist ein Neustart und markiert deshalb eine neue Entwicklungsphase bei den SH+E Gesellschaften. Damit diese jedoch mit Erfolg abgeschlossen werden kann, ist die weitere Unterstützung der Kredit- und Avalgeber sowie die der Kunden und Lieferanten notwendig“, so Hoefer weiter.

Abgestimmtes Konzerninsolvenzverfahren

Um weiter Synergien nutzen zu können, die bislang im Teilkonzern SH+E gegeben waren und so für die Gläubiger auch eine Wertmaximierung zu erreichen, setzt Hoefer ein sogenanntes „abgestimmtes Konzerninsolvenzverfahren“ für die SH+E Gesellschaften um. Dabei sollen die wirtschaftlichen Gesamtzusammenhänge, die Organisation der Fortführung der Unternehmensgruppe und die Erhaltung der Vermögenswerte unter seiner Führung weiter gewährleistet werden. Erleichtert wird dies auch durch die einheitliche Besetzung der Gläubigerausschüsse, die Hoefer als Beratungs- und Kontrollorgan zur Seite stehen, wodurch sich Abstimmungsprozesse vereinfachen und der Verfahrensablauf beschleunigt wird.

Da sich aber bei der Restrukturierung einzelner Gesellschaften Interessenskonflikte ergeben könnten, regte Hoefer zugleich an, für die H+E Packtec GmbH in Ahaus, die LimnoTec Abwasseranlagen GmbH in Lübbecke sowie die H+E S-Tec GmbH in Dresden andere, formal eigenverantwortliche, aber faktisch in das Konzerninsolvenzverfahren eingebundene, vorläufige Insolvenzverwalter zu bestellen. Dieser Anregung stimmten sowohl das für die Verfahren zuständige Amtsgericht Waldshut-Tiengen wie auch die vorläufigen Gläubigerausschüsse für die jeweiligen Gesellschaften bereits zu.

So wurden mit Wirkung vom 26. Februar Rechtsanwalt Stefan Meyer von der Kanzlei MEYER Rechtsanwälte Insolvenzverwalter in Münster/Lübbecke (für H+E Packtec, die LimnoTec Abwasseranlagen und die LimnoTec Bioenergieanlagen GmbH) sowie Prof. Dr. Lucas Flöther von der Kanzlei Flöther-Wissing in Dresden (für H+E S-Tec) neu als vorläufige Insolvenzverwalter bestellt.

„Wir können damit die Verfahren schnell und ohne Reibungsverluste vorantreiben und damit auch schneller Konzepte für eine dauerhafte Fortführung der Betriebe umsetzen“, betont Hoefer die Vorteile dieses innovativen Konzernsanierungsansatzes.

Bei der SH+E Gruppe sind in Deutschland knapp 700 Mitarbeiter beschäftigt. Die Hauptstandorte sind Grafenhausen (119 Mitarbeiter), Stuttgart (190 Mitarbeiter), Bonndorf (53 Mitarbeiter), Ahaus (65 Mitarbeiter) sowie Nettelstedt (55 Mitarbeiter), Bremen (50 Mitarbeiter) und Dresden (52 Mitarbeiter). Die Auslandsniederlassungen als rechtlich eigenständige Einheiten sind von den Insolvenzanträgen zunächst nicht betroffen und arbeiten weiter wie bisher.

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