Pressemitteilungen

07.10.2016 | SORG | Mitteilung der Pressestelle
Cultus production GmbH meldet Insolvenz an

Füssen, 06. Oktober 2016. Vor zwei Wochen musste der Füssener Kulturveranstalter cultus production GmbH Insolvenzantrag stellen. Nun wurde Tobias Sorg von der SORG Insolvenzverwaltung zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellt. Er prüft derzeit die Geschäftsunterlagen und kümmert sich bereits um die Anliegen der Kunden.

„Wir haben sofort mit der Prüfung der wirtschaftlichen Situation der cultus production GmbH begonnen“, erklärt Tobias Sorg, der vom Amtsgericht Kempten zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellt wurde. „Priorität hat in diesem Fall aber vor allem der Kontakt mit den Kunden. Da schon eine Veranstaltung ausfallen musste und es bei anderen Events Probleme mit den Tickets gab, wollen wir den Karteninhabern schnellstmöglich eine Anlaufstelle bieten.“ Die Betroffenen können sich schon jetzt mit ihren Ansprüchen unter der eigens dafür eingerichteten E-Mail-Adresse cultus@sorg-inso.de an die SORG Insolvenzverwaltung wenden. „Ich bitte alle Gäste, die Karten für eine ausgefallene Veranstaltung gekauft hatten oder bei einer Veranstaltung wegen Überbuchung nicht rein gelassen wurden, uns eine E-Mail mit dem eingescannten Ticket zu schicken. Mein Team und ich werden die Daten aufnehmen, die Ansprüche prüfen und die Betroffenen auf dem Laufenden halten.“

Die bayrische cultus production GmbH veranstaltet regelmäßig innovative Kulturprojekte in der Region. Am 23.09.2016 musste Geschäftsführer Florian Zwipf-Zaharia Insolvenz anmelden. Grund ist zum einen der hohe Verlust beim diesjährigen Kultursommer in Garmisch-Partenkirchen. „13 Jahre lief diese große, traditionsreiche Veranstaltung sehr gut. Sie war jedes Jahr ein sicherer Posten“, erklärt der Geschäftsführer Florian Zwipf-Zaharia. In diesem Jahr war der Kartenverkauf aber überraschend schwach, wodurch der Umsatz so stark zurückging, dass das Unternehmen sich nicht mehr tragen konnte. Grund dafür könnten unter anderem die Anschläge in München sein, mutmaßt die Geschäftsleitung. „Ich halte dies durchaus für eine wahrscheinliche Erklärung. Die Menschen sind derzeit zurückhaltender, wenn es um Großveranstaltungen geht“, so Sorg. Hinzu kam zum anderen, dass auch der Kulturherbst Geretsried nicht annähernd so erfolgreich zu werden schien, wie geplant. Nur zehn Prozent der Karten gingen im Vorverkauf bis wenige Tage vor dem Beginn weg. Die Veranstaltung wurde daraufhin abgesagt und das Unternehmen sah sich gezwungen Insolvenzantrag zu stellen.

Um die schon in der Vorbereitung befindlichen Veranstaltungen wenigstens teilweise wie geplant durchführen zu können, ist der Kulturverein Isar-Loisach (KIL) als Ersatzveranstalter für die cultus production GmbH für den Geretsrieder Kulturherbst eingesprungen. Er wird circa 50 Prozent der in Geretsried geplanten Veranstaltungen ausrichten. „Es ist großartig, dass der Kulturverein die Events übernommen hat. Diese Kulturveranstaltungen sind sehr wichtig für die Region und wir sind sehr dankbar, dass die Besucher sie wie geplant genießen können“, erzählt cultus-Geschäftsführer Florian Zwipf-Zaharia.

Der vorläufige Insolvenzverwalter wird sich in den nächsten Wochen einen umfassenden Überblick über die wirtschaftliche Situation des Unternehmens machen und mögliche Fortführungsszenarien prüfen. Der cultus-Geschäftsführer steht weiterhin hinter dem Geschäftsmodell. Er möchte auf jeden Fall damit weitermachen, denn: „The Show must go on.“

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