Pressemitteilungen

24.07.2017 | Schultze & Braun | Mitteilung der Pressestelle
Digro GmbH - Investorensuche läuft mit Hochdruck

Sächsischer Händler für Bürobedarf im vorläufigen Insolvenzverfahren

(Altmittweida, 21. Juli 2017) „Wir befinden uns bereits in Gesprächen mit potenziellen Investoren, um kurzfristig eine Lösung für das Unternehmen zu finden und der DIGRO einen Neustart zu ermöglichen“, so Rüdiger Bauch über den momentanen Stand bei der DIGRO GmbH. Er ist der zuständige vorläufige Insolvenzverwalter und als Fachanwalt für Insolvenzrecht bei der Kanzlei Schultze & Braun tätig. Das mittelständische Familienunternehmen mit Hauptsitz im sächsischen Altmittweida reichte am 13. Juli 2017 einen Insolvenzantrag beim Amtsgericht Chemnitz ein. Seit mehr als 80 Jahren vertreibt der Händler Waren im Bereich Papier, Bürobedarf und Schreibwaren sowie Bürotechnik, Büromöbel und Verpackungen aller Art. Der vorläufige Insolvenzverwalter Rüdiger Bauch verschafft sich derzeit gemeinsam mit dem Geschäftsführer Holger Dittrich einen Überblick über die Ausgangslage. „Die Liquidität ist sehr angespannt. Wir brauchen schnelle Entscheidungen eines potenziellen Investors, auch um die bestehenden Kundenbeziehungen der DIGRO für die Zukunft zu sichern“, so der vorläufige Verwalter weiter.

Mehrere Krisenursachen für wirtschaftliche Schieflage

Die Bürowaren werden nicht von DIGRO selbst hergestellt sondern von Markenherstellern bezogen und anschließend weiterverkauft. Der Vertrieb erfolgt über den klassischen Zustellhandel, über den Direktkauf im Abholmarkt in Altmittweida sowie über Office Shops, die bei den Kunden installiert sind. Seit 2006 besteht ein zusätzlicher Vertriebskanal über einen eigenen Online-Shop. Zum Kundenstamm des Familienunternehmens gehören Großkunden aus Industrie und Handel, öffentliche Verwaltungen, Kliniken und mittelständische Unternehmen. Geschäftsführer Holger Dittrich über die Krisenursachen: „Die Bezahlung der eingekauften Waren erfolgt bei den meisten Herstellern nur per Vorkasse. Das anschließende Umschlagen der Ware und der Verkauf an unsere Kunden führen dazu, dass wir erst 50 bis 60 Tage später mit Erlösen rechnen können.“ Zudem wurde für Mitte 2016 ein neues Warenwirtschaftssystem geplant, dessen Einführung sich infolge einer fehlerhaften Installation und Abwicklung erheblich hinausgezögert hat. Die damit verbundenen erheblichen Mehrkosten und eine verzögerte Nutzungsmöglichkeit für Buchhaltung und Warenaustausch haben die Geschäftsentwicklung negativ beeinflusst. Eine weitere Krisenursache sieht der Geschäftsführer im Jahresendgeschäft 2016, das durch ein hohes Auftragsaufkommen gekennzeichnet war. Aufgrund der bereits angespannten finanziellen Lage konnten allerdings größere Aufträge nicht angenommen werden. Dies hat die wirtschaftliche Situation weiter verschärft. „Bemühungen, die für die Vorleistung erforderlichen liquiden Mittel durch Darlehen zu beschaffen, führten leider ins Leere“, so Dittrich.

Zahlung von Insolvenzausfallgeld wird geprüft

Nach aktuellem Stand sind 49 Mitarbeiter im Unternehmen tätig, deren Gehalt bis Ende Juli zu einem Teil über das Kurzarbeitergeld abgesichert ist. Die Agentur für Arbeit prüft außerdem bereits die Möglichkeit der Zahlung von Insolvenzausfallgeld.

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