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11.10.2017 | Schultze & Braun | Mitteilung der Pressestelle
Kompetenz für Glas und Laseranwendungen - Neugegründete HEGLA boraident sichert Arbeitsplätze und Know-how in Halle (Saale)

Halle (Saale). Nach nur kurzer Insolvenzphase können die 17 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der in wirtschaftliche Schieflage geratenen boraident aus Halle an der Saale (Sachsen-Anhalt) aufatmen. Insolvenzverwalter Rüdiger Bauch von Schultze & Braun hat einen Investor gefunden: Die HEGLA-Gruppe mit Hauptsitz im nordrhein-westfälischen Beverungen (ca. 550 Mitarbeiter weltweit) übernimmt zum 5. Oktober 2017 den Standort, alle Angestellten und die Patente in die neugegründete HEGLA boraident GmbH & Co. KG. Auch für die bisherigen Kunden der boraident gibt es eine gute Nachricht: Der Service, die Beratung und die laufenden Projekte werden wie auch das Produktportfolio unverändert fortgeführt. Die bekannten Ansprechpartnerinnen und -partner stehen für die Zukunft wie gewohnt zur Verfügung.

Die Kompetenz für Glas verbindet beide Unternehmen, die bereits seit 2004 bei zahlreichen Kundenprojekten immer wieder zusammengearbeitet und sich dabei im Know-how ergänzt haben. HEGLA gehört als Maschinenbauspezialist mit mehr als 40 Jahren Erfahrung zu den Markt- und Technologieführern für die Lagerung, die Beschickung, den Zuschnitt, das Restblatthandling und die Sortierung von Glas. Boraident hat sich seit der Gründung im Jahr 2000 auf Lösungen für die Lasermarkierung, die Strukturierung und die Funktionalisierung von Glas spezialisiert. Technische Anwendungen und Produkte zur Identifizierung maschinenlesbarer Codes, zur lasergestützten Fertigung von Glasmembranen und Prüfsysteme aus dem Geschäftsbereich Glassensorik gehören ebenso zum Produktprogramm.

Das über Jahre aufgebaute Wissen und die Kompetenz der boraident in der Lasertechnologie für Glas könne durch die neue Tochtergesellschaft erhalten werden, betont der Vorsitzende der HEGLA-Geschäftsführung Jochen H. Hesselbach, der dem neuen Geschäftsbereich eine gute Zukunft testiert. „Wir kennen das boraident-Team schon über Jahre und hatten bereits in der Vergangenheit eine sehr konstruktive, partnerschaftliche und innovationsfördernde Zusammenarbeit“, unterstreicht Jochen H. Hesselbach seine Einschätzung.

Dr. Johann Dorner und Dr. Thomas Rainer haben für boraident im Vorfeld der Neugründung die Gespräche mit HEGLA geführt. „Auch vor dem Hintergrund des schnell angestiegenen Auftragseingangs freuen wir uns auf die gesicherte Zukunft mit einem starken Partner, der uns mit neuen Vertriebskanälen und weiterem Glas-Know-how unterstützt und die Rahmenbedingungen dafür schafft, dass wir unsere Produkte noch besser im Markt positionieren können“, sind Dr. Dorner und Dr. Rainer überzeugt. Die beiden Fachleute werden auch für das neue Unternehmen in zentraler Position tätig sein.

Von den Lösungen der neuen Tochtergesellschaft werden nach Ansicht des HEGLA Geschäftsführers Bernhard Hötger zukünftig auch die Kunden des HEGLA Maschinenbaus profitieren. „In einem ersten Schritt werden wir für unsere Schneidanlagen die maschinenlesbare, materialschonende Lasermarkierung als Option anbieten. In einem zweiten, noch schnelleren Schritt kommen wir mit der Lasertechnik unserer Vision der Industrie 4.0 ein großes Stück näher“, erklärt Bernhard Hötger. Durch den konsequenten Einsatz der Lasermarkierung auf dem Glas könne nicht nur jede Scheibe zu jedem Zeitpunkt eindeutig identifiziert werden. „Wir können darüber hinaus den kompletten Produktionsprozess vollständig digitalisieren und auf dem Glas hinterlegen. Die Steuerung des Zuschnitts kann damit unmittelbar über das Produkt und damit dezentral gesteuert werden“, so der langjährige Geschäftsführer. Naheliegend ist auch ein weiterer Aspekt der HEGLA Strategie: Mit dem gestärkten, gemeinsamen Laser-Know-how soll auch die Weiterentwicklung des Laserfolientrennens bei Verbundsicherheitsglas noch schneller vorangetrieben werden.

Über die Übernahmesumme wurde Stillschweigen vereinbart.

Boraident hatte Ende Juli Insolvenzantrag gestellt. Insolvenzverwalter Rüdiger Bauch führte das Unternehmen seitdem fort und suchte einen Investor. „Ich bin sehr zufrieden, dass es in einer sehr kurzen Zeit gelungen ist, für boraident eine vernünftige und zukunftsträchtige Lösung herbeizuführen. Ganz besonders freut es mich, dass sämtliche Arbeitsplätze und der Standort in Halle an der Saale erhalten bleiben“, sagt Bauch.

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