Murrhardt. Die MPV – Murrhardter Pelzveredelung Franke KG stellt im Dezember ihren Geschäftsbetrieb ein. „Das ist sehr bedauerlich“, kommentiert Rechtsanwalt Dietmar Haffa von Schultze & Braun, der mit Eröffnung des Insolvenzverfahrens am 27. November vom Amtsgericht Ludwigsburg zum Insolvenzverwalter bestellt wurde. „Um das Unternehmen weiter fortzuführen, hätten wir nach unseren Berechnungen hohe Verluste hinnehmen müssen, die wir den Gläubigern nicht zumuten können.“

Haffa hatte den Geschäftsbetrieb nach dem Insolvenzantrag des Spezialisten für Pelzveredelung bis heute fortgeführt und gleichzeitig nach Interessenten für eine Übernahme des Unternehmens gesucht. „Wir haben zwar mit Interessenten verhandelt, konnten aber nicht in allen Punkten Einigkeit erzielen. Dafür hat am Ende die Zeit gefehlt. Außerdem hatten uns wichtige Gläubiger schon signalisiert, dass sie dem Angebot unter den von den Interessenten genannten Bedingungen nicht zustimmen können. Daher bleibt uns nichts anderes übrig als im Dezember die noch vorhandenen Aufträge abzuarbeiten und dann den Geschäftsbetrieb einzustellen.“

Die 20 Mitarbeiter am Standort Murrhardt erhalten ihre Kündigung, der Großteil wird umgehend freigestellt. „Insgesamt sind die weltweiten Rahmenbedingungen auf dem Pelzmarkt zu schlecht, um eine personalintensive Pelzveredelung in dieser Qualität in Deutschland kostendeckend zu betreiben“, erklärt Haffa die Entscheidung.

Die Murrhardter Pelzveredelung Franke KG hatte am 5. Oktober Insolvenzantrag gestellt, nachdem Exportbeschränkungen sowie der Währungsverfall im wichtigsten Absatzmarkt Russland das Geschäft stark belasteten. Die beiden Produktionsstätten in der Ukraine mit 120 Mitarbeitern sowie in Malaysia mit 70 Beschäftigten sind als eigenständige Gesellschaften organisiert und daher von der Insolvenz nicht betroffen.