Pressemitteilungen

26.09.2019 | Schultze & Braun | Mitteilung der Pressestelle
Pflegeheim St. Elisabeth – Neustart und Neubau

- Innovative Sanierungslösung sichert Pflegebetrieb dauerhaft
- Alle Pflegekräfte und Bewohner können bleiben
- Investor erstellt Neubau auf bisherigem Grundstück parallel zum Pflegebetrieb
- Passenden Investor nach europaweiter Suche gefunden
- Insolvenzverwalter Tobias Hartwig schüttet außergewöhnlich hohe Quote an die Gläubiger aus

Alfeld. Gute Nachrichten für Bewohner und Mitarbeiter des Alfelder Pflegeheims St. Elisabeth: Der Pflegebetrieb für die rund 90 Bewohner ist mit dem bewährten und geschätzten Pflegeteam gesichert. Alle rund 90 Arbeitsplätze bleiben erhalten. Aber damit nicht genug: Ein Investor plant bereits parallel zum laufenden Pflegebetrieb einen Neubau auf dem Grundstück des Pflegeheims.

Möglich macht dieses Ergebnis ein innovatives Sanierungskonzept, das der Insolvenzverwalter der insolventen Alten- und Pflegeheim St. Elisabeth gGmbH, der Braunschweiger Wirtschaftsjurist Tobias Hartwig von der Kanzlei Schultze & Braun, zusammen mit dem auf Restrukturierungen im Gesundheitswesen spezialisierten Rechtsanwalt Norman Lenger von der internationalen Beratungsgesellschaft Rödl & Partner ausgearbeitet hat. Der Plan sieht zunächst den Verkauf der Immobilie an die Carestone Gruppe mit Hauptsitz in Garbsen vor. Carestone vermietet die Immobilie anschließend an eine neu gegründete Gesellschaft der Diakonie Hildesheim, die den Pflegebetrieb der bisherigen Alten- und Pflegeheim St. Elisabeth Alfeld gGmbH übernimmt. Damit bleibt der Pflegebetrieb in den Händen der bewährten Betreiberin.

Parallel investiert Carestone auf dem gleichen Grundstück rund zwölf Millionen in einen modernen Neubau, in den die neue Gesellschaft nach Abschluss der Bauarbeiten mitsamt der Bewohner einziehen wird. Der Neubau wird bis zu 120 Betreuungsplätze sowie ein Betreutes Wohnen umfassen und damit das bisherige Angebot deutlich erweitern.

Dem Verkauf ging ein umfangreiches und europaweites M&A-Verfahren voraus, das die Branchenexperten für die Gesundheitswirtschaft von Rödl & Partner unter der Federführung des Sanierungsberaters Philipp Köppe durchführten. Dabei wurden zahlreiche potentielle Investoren angesprochen. Am Ende setzte sich Carestone als geeigneter Partner durch.

Carestone ist der führende Spezialanbieter für Pflegeimmobilien in Deutschland. Das Unternehmen plant, baut und vermarktet Pflegeimmobilien als Kapitalanlage und hat in den vergangenen Jahren ein Projektvolumen von rund 1,85 Millarden Euro im Teileigentum platziert. Der Investor steht bereits in engem Kontakt mit der Stadt Alfeld, um die notwendigen Genehmigungsverfahren schnellstmöglich abzuschließen. „Sowohl der Investor als auch die Stadt Alfeld und Bürgermeister Bernd Beushausen haben sich extrem kooperativ und konstruktiv gezeigt“, lobt InsolvenzverwalterTobias Hartwig.

„Das ist ein geradezu spektakuläres Ergebnis der Sanierung beim Pflegeheim St. Elisabeth“, freut sich Hartwig, der den Betrieb des Pflegeheims bis heute rund zehn Monate fortgeführt hat. „Alle rund 90 Pflegekräfte und alle 90 Bewohner können bleiben. Sie haben die Aussicht, künftig in einem hochmodernen Gebäude leben und arbeiten zu dürfen und können einfach innerhalb des Grundstücks umziehen. Niemand muss sich an eine andere Umgebung gewöhnen.“

Alle baurechtlichen Herausforderungen, die mit dem Bestandsgebäude verbunden sind, werden auf diese Weise gelöst. Zusätzlich werden kurzfristig die Probleme mit dem Brandschutz im alten Gebäude angegangen und beseitigt. Entsprechende Vorarbeiten haben in enger Kooperation mit der Diakonie, der Heimaufsicht und der Stadt Alfeld in den vergangenen Wochen bereits stattgefunden und sind auf den Weg gebracht.

Auch die Gläubiger profitieren von dem Deal. Insolvenzverwalter Hartwig wird eine außergewöhnlich hohe Quote ausschütten können. „Ich denke, dass alle Beteiligten mit dem Ablauf der Sanierung beim Pflegeheim St. Elisabeth sehr zufrieden sein können. Von einer solch positiven Lösung haben zu Beginn sicher nicht viele zu träumen gewagt“, sagt Hartwig. Besonders stolz mache ihn, dass er mit dieser Lösung das außergewöhnliche Engagement der Pflegekräfte belohnen könne und eine etablierte und hoch angesehene Pflegeeinrichtung in der Stadt Alfeld langfristig erhalten bleibe.

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