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31.01.2014 | Toyoda Gosei | Mitteilung der Pressestelle
Toyoda Gosei unterzeichnet Kaufvertrag für insolventen Automobilzulieferer Meteor

Christopher Seagon, Insolvenzverwalter von Meteor, kann nach zweijähriger Unternehmensfortführung in der Insolvenz die Standorte in Bockenem und Worbis an Toyoda Gosei übertragen

Seagon übergibt 1.100 der 1.400 Arbeitsplätze an Toyoda Gosei; 300 Beschäftigte erhalten das Angebot, in eine Transfergesellschaft zu wechseln

Mit Meteor baut Toyoda Gosei sein europäisches Geschäft mit Dichtungssystemen für die Automobilindustrie aus; das Unternehmen soll künftig als globales Kompetenz- und Entwicklungszentrum von Toyoda Gosei für hochkomplexe Dichtungssysteme fungieren

Hildesheim/Bockenem, 30. Januar 2014 – Toyoda Gosei hat den Kaufvertrag für die Übernahme der Vermögenswerte des insolventen Automobilzulieferers Meteor Gummiwerke K.H. Bädje GmbH & Co. KG aus Bockenem bei Hildesheim sowie die dazugehörende Meteor Sealing Systems in Dover, USA, und eine 45-prozentige Beteiligung an der LMI Custom Mixing in Cambridge, USA, unterzeichnet. Entsprechende Verträge haben Christopher Seagon, Insolvenzverwalter von Meteor, und Toyoda Gosei gestern Abend abgeschlossen.

Über Vertragsdetails wie den Kaufpreis haben beide Seiten Stillschweigen vereinbart. Die endgültige Übernahme steht noch unter verschiedenen Vorbehalten wie der Zustimmung der Gremien und des Kartellamts sowie der Umsetzung vereinbarter Maßnahmen. Dazu zählen unter anderem die Beiträge der Belegschaft sowie die Personalmaßnahmen. Der Abschluss der Transaktion wird im ersten Halbjahr 2014 erwartet.

"Mit dem Kauf der Meteor Gummiwerke stärkt Toyoda Gosei sein europäisches Geschäft mit Dichtungssystemen für die Automobilindustrie deutlich“, sagt Tadashi Arashima, President von Toyoda Gosei.

Seagon hat Meteor in den vergangenen zwei Jahren effizienter und wirtschaftlicher aufgestellt

Seagon kann mit der vorgesehenen Übertragung die beiden Standorte in Bockenem und Worbis/Thüringen sowie insgesamt 1.100 Arbeitsplätze an Toyoda Gosei übergeben. „Die vergangenen zwei Jahre seit Insolvenzantrag waren vor allem für die Beschäftigten anstrengend, aber wir haben es geschafft, das Unternehmen zu sanieren und es effizienter und deutlich wirtschaftlicher aufzustellen“, sagt Insolvenzverwalter Seagon. Das war die wesentliche Voraussetzung dafür, dass man das Vertrauen der Kunden erhalten und den eingeleiteten Investorenprozess nun erfolgreich beenden konnte.

Seagon hat Meteor zwei Jahre in der Insolvenz fortgeführt. Zuvor stand der Zulieferer bereits zwei Jahre unter Aufsicht eines Treuhänders. Das hat dazu geführt, dass Meteor fast vier Jahre bei der Auftragsvergabe nicht berücksichtigt wurde. „Allen Beteiligten, insbesondere Kunden und Interessenten, war aber klar, dass bei Meteor trotz Insolvenz Fertigungs-Know-how und Fachkompetenz erhalten werden konnte“, sagt Seagon. „Seit Mitte vergangenen Jahres wurde das Unternehmen wieder bei neuen Aufträgen bedacht.“

Die neuen Aufträge können die weggefallenen Aufträge im Umsatz aber nicht ausgleichen, sodass die Anzahl der Beschäftigten an die reale Umsatzlage angepasst werden muss. Rund 300 Beschäftigte sollen deshalb das Angebot erhalten, in eine Transfergesellschaft zu wechseln. Über die Details wird in den kommenden Wochen verhandelt.

Meteor fungiert künftig als globales Kompetenz- und Entwicklungszentrum von Toyoda Gosei für hochkomplexe Dichtungssysteme

Als Zeichen der Eingliederung des Unternehmens in die Toyoda Gosei Gruppe soll Meteor nach dem erfolgreichen Abschluss der Transaktion in „Toyoda Gosei Meteor GmbH“ umfirmieren. Ein detailliertes Eingliederungskonzept wird derzeit entwickelt. Burkhard Brühl wird das Unternehmen weiterhin als Geschäftsführer leiten und sorgt damit für Kontinuität. Ein Vertreter von Toyoda Gosei wird Chairman von Meteor.

Toyoda Gosei hat sich verpflichtet, Investitionen in signifikanter Höhe zu leisten, um die Gläubiger von Meteor zu befriedigen und den Transfer von Neugeschäft zu Meteor zu ermöglichen. Darüber hinaus unterstützt die Gruppe Meteor mit prozessualem und operativem Know-how, um die Geschäftsentwicklung zu stärken. Daneben wird Toyoda Gosei mit weiteren Investitionen Meteor dabei helfen, Neugeschäft zu akquirieren, und über die internationale Vertriebs- und Produktionsplattform von Toyoda Gosei den Zugang zu neuen Kunden ermöglichen. Als Teil der Toyoda Gosei Gruppe wird Meteor auch von Skaleneffekten profitieren, z.B. in der Beschaffung. Um die Technologieführerschaft des Unternehmens zu sichern und einen weiteren Ausbau des Geschäfts in Deutschland und weltweit zu ermöglichen, wird Toyoda Gosei die Forschungs- und Entwicklungskompetenzen (F&E) von Meteor stärken.

Alle Beteiligten haben sich verpflichtet, Beiträge zur Zukunftssicherung von Meteor zu leisten

Alle Beteiligten haben sich darauf verständigt, Beiträge zu leisten, um die Wettbewerbsfähigkeit von Meteor wieder herzustellen und eine nachhaltige Unternehmensentwicklung zu gewährleisten. Hierzu gehören auch führende Automobilhersteller und Direktzulieferer, die viel Unterstützung für die Transaktion zeigen.

Die erfolgreiche Sanierung erfordert auch einen Beitrag der Meteor-Mitarbeiter. Entsprechend hat sich Toyoda Gosei mit den Arbeitnehmervertretern und der Gewerkschaft IG BCE auf das notwendige Maßnahmenpaket für Deutschland verständigt. Die US-Standorte von Meteor sind davon nicht betroffen. Diese Maßnahmen, von denen einige wie z.B. die vereinbarten Arbeitszeiten nur zeitlich begrenzt gelten, müssen vor dem Abschluss der Transaktion wirksam umgesetzt werden.

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