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05.09.2014 | Verband lnsolvenzverwalter Deutschlands | Mitteilung der Pressestelle
VID: Starker Rückgang der Insolvenzzahlen aufgrund guter Konjunktur

Viele Firmen jedoch mit schwacher Eigenkapitalausstattung und Anstieg der Insolvenzen in einigen Branchen.

Das Statistische Bundesamt hat heute einen Rückgang der Unternehmensinsolvenzen für das 1. Halbjahr 2014 um 9,2 % gegenüber 2013 bekannt gegeben. Den letzten Anstieg von Unternehmensinsolvenzen gegenüber dem entsprechenden Vorjahresmonat hatte es mit 1,8% im Oktober 2012 gegeben.

Jedoch profitieren insbesondere margenschwache Unternehmen und eine Reihe von Branchen, die unter einem hohen Anpassungsdruck stehen, nicht von der guten Wirtschaftslage. Im Vergleich zum Vormonat stiegen im Juni 2014 in einigen Wirtschaftszweigen die Insolvenzenzahlen: bei der Energieversorgung Anstieg um 133 %, bei Erziehung und Unterricht um 69 % und im Bereich Kunst, Unterhaltung und Erholung stiegen die Insolvenzen um 58 %.

„Die Entwicklung der Unternehmensinsolvenzen spiegelt die konjunkturelle Entwicklung in Deutschland wieder. In der Gesamtsicht ist die Lage anhaltend erfreulich“, so der Insolvenzverwalter und Vorsitzende des VID, Dr. Christoph Niering. „Allerdings darf dies nicht darüber hinweg täuschen, dass zahlreiche Unternehmen ein niedriges oder sogar negatives Eigenkapital ausweisen und in vielen Fällen ihre Rechnungen nicht pünktlich zahlen“, so Niering weiter. Etwa 270.000 Unternehmen in Deutschland sind nach Angaben von Creditreform nicht solide finanziert. Ausschlaggebend hierfür könnte auch die aktuelle Niedrigzinssituation sein. Bei einer abschwächenden Wirtschaft, spätestens aber bei einem Wiederanstieg der Zinsen ist zu befürchten, dass diese Unternehmen nicht in der Lage sein werden, den ansteigenden Finanzbedarf zu tragen.

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