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24.02.2017 | Luther | Mitteilung der Pressestelle
Wärmewende in Hamburg - Luther berät Aurubis bei Hafencity-Projekt

Düsseldorf – Luther hat die Aurubis AG bei einem bundesweiten Leuchtturmprojekt für Energieeffizienz beraten: Im Beisein von Hamburgs Umweltsenator Jens Kerstan hat der weltweit führende Kupferkonzern am 17. Februar 2017 mit der enercity Contracting Nord GmbH einen Vertrag über die Nutzung von industrieller Abwärme zur Versorgung der östlichen Hafencity in Hamburg unterzeichnet. Das Projekt ist eines von insgesamt zehn Leuchtturmprojekten für energieeffiziente Abwärmenutzung der Deutschen Energie-Agentur (dena) und leistet einen bedeutenden Beitrag zur Wärmewende.

Die hinter dem Projekt stehende Idee leuchtet ein: Bei der Kupferschmelze im Hamburger Aurubis-Werk entsteht als Nebenprodukt industrielle Abwärme, die sich für die energieeffiziente Fernwärmeversorgung der östlichen Hafencity nutzbar machen lässt. Diese industrielle Abwärme ist nahezu frei von CO2 und durch ihre Nutzung kann künftig ein Ausstoß von mehr als 20.000 Tonnen CO2 im Jahr vermieden werden.

Die auf dezentrale Wärmeversorgungslösungen spezialisierte enercity Contracting Nord GmbH ist ein Unternehmen der Stadtwerke Hannover AG und übernimmt die Abwärme von Aurubis Wärmeversorgung ihrer Kunden in der östlichen Hafencity.

Für die Stadt Hamburg bedeutet das Projekt von Aurubis und enercity einen großen Schritt zur Umsetzung der Wärmewende: Erstmals wird ein ganzer Stadtteil klimaschonend nahezu vollständig mit Abwärme aus der Industrie versorgt werden. Das Projekt ist in seiner Größenordnung einzigartig und setzt neue Maßstäbe für die intelligente Wärmeversorgung auch in anderen Städten Deutschlands.

Vertragspartner investieren 33 Mio. Euro in Baumaßnahmen

Die Wärmeauskopplung soll im April 2018 in Betrieb gehen. Bis dahin werden die Vertragspartner die notwendigen Baumaßnahmen vornehmen, um die Fernwärme für die Hafencity Ost liefern zu können. Aurubis investiert rund 17 Mio. Euro für den Umbau der Anlagen sowie die Verlegung einer Wärmeleitung bis an die Werksgrenze. enercity Contracting Nord wird eine neue Wärmetransportleitung (Fernwärmetrasse) von der Übergabestelle am Aurubis-Werk bis in die Hafencity verlegen. An der Wärmetrasse wird eine neue Energiezentrale das betriebsbedingt schwankende industrielle Wärmeaufkommen für die Fernwärmeversorgung ausgleichen. Die Investitionskosten für die Energiezentrale und die Wärmetransportleitung der enercity Contracting Nord belaufen sich auf rund 16 Mio. Euro.

Leuchtturmprojekt energieeffiziente Abwärmenutzung der dena

Aurubis wird Fördermittel in Höhe von rund 30 Prozent der Investitionen aus Mitteln des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) über die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) erhalten. enercity Contracting Nord sind Fördermittel in ähnlicher Größenordnung aus dem Europäischen Fond für regionale Entwicklung (EFRE) über das Förderprogramm der Behörde für Umwelt und Energie der Freien und Hansestadt Hamburg (BUE) sowie ebenfalls des BMWi in Aussicht gestellt. Die vereinbarte Fernwärmelieferung gehört als eines von zehn Fallbeispielen zum Projekt „Leuchttürme energieeffiziente Abwärmenutzung“ der Deutschen Energie-Agentur (dena).

Weitere Projekte in Planung

Die an enercity gelieferte Wärme entnimmt Aurubis aus einer industriellen Anlage, welche aus drei Strängen besteht. Aus jedem einzelnen können etwa 160 Mio. Kilowattstunden (kWh) Wärme ausgekoppelt werden, insgesamt also nahezu 500 Mio. kWh. Zur Versorgung der östlichen Hafencity reicht die Wärme aus einem Strang aus, weswegen zunächst einmal nur ein Strang umgebaut wird. Aurubis plant, in den kommenden Jahren auch die beiden anderen Stränge für die Lieferung von Fernwärme an die Stadt Hamburg nutzbar zu machen. Dafür sind die technischen, finanziellen und vertraglichen Grundlagen derzeit jedoch noch nicht gelegt.

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