Pressemitteilungen

01.03.2016 | Walzenwerk Jülke Lobberich | Mitteilung der Pressestelle
Insolvenzverfahren eröffnet, erste Restrukturierungsmaßnahmen eingeleitet

- Amtsgericht Krefeld hat dem Antrag des Unternehmens auf ein Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung stattgegeben

- Sanierungsexperte Jörg Spies hat in Abstimmung mit Sachwalter Dr. Frank Kebekus erste Sanierungsmaßnahmen eingeleitet und so den Geschäftsbetrieb bereits im vorläufigen Insolvenzverfahren erfolgreich stabilisiert

- Geschäftsbetrieb wird ohne Einschränkungen fortgeführt, Sanierung soll über einen Insolvenzplan bis zum Frühsommer abgeschlossen werden

Nettetal, 29. Februar 2016. Das Amtsgericht Krefeld hat das Insolvenzverfahren über die Vermögenswerte der Walzenwerk Jülke Lobberich Eins GmbH & Co. KG aus Nettetal eröffnet und dem Antrag des Unternehmens auf ein Verfahren in Eigenverwaltung nach § 270 der Insolvenzordnung stattgegeben.

Sanierungsexperte Jörg Spies von pkl Spies Restrukturierung – Insolvenzverwaltung – Rechtsberatung, Dresden ist vom Unternehmen zum weiteren Geschäftsführer berufen worden und unterstützt als Eigenverwalter das Walzenwerk Jülke auf dem Weg der Restrukturierung. Ihm zur Seite gestellt hat das Gericht Rechtsanwalt Dr. Frank Kebekus von der Kanzlei Kebekus & Zimmermann, Düsseldorf, der zum Sachwalter bestellt wurde.

Ziel ist es, das Walzenwerk über einen Insolvenzplan sowohl in finanzwirtschaftlicher als auch in betriebswirtschaftlicher Hinsicht bis zum Frühsommer zu sanieren und wieder wettbewerbsfähig aufzustellen. Stimmen Gericht und Gläubiger dem Plan zu, gilt das Unternehmen als saniert.

Eigenverwalter Spies und Sachwalter Kebekus konnten den Geschäftsbetrieb des Walzenwerks bereits im vorläufigen Insolvenzverfahren stabilisieren und führen ihn ohne Einschränkungen fort. „Die Belegschaft ist weiter sehr motiviert und die Aufträge werden in gewohnter Qualität bearbeitet“, sagt Sanierungsexperte Spies. Das seien wesentliche Voraussetzungen für eine erfolgreiche Sanierung. „Ich bin deshalb zuversichtlich, dass wir gemeinsam auch die künftigen Aufgaben erfolgreich bewältigen“, sagt Spies weiter.

Die angespannte Situation auf dem Weltmarkt im Bereich Stahl hat allerdings auch Auswirkungen auf das Walzenwerk Jülke. So waren Personalanpassungen an die aktuellen Umsätze des Unternehmens unvermeidlich und es mussten Ende Februar 11 betriebsbedingte Kündigungen ausgesprochen werden.

Hintergrund

Das Unternehmen sah zum Jahresende das Risiko einer existenzbedrohenden Krise auf sich zukommen, deren Ursachen in der derzeit rückläufigen Entwicklung der Absatzmärkte begründet sind. Dem dadurch bedingten Umsatzrückgang ist das Unternehmen bereits zum Teil durch Kostensenkungsmaßnahmen begegnet. Weitere erforderliche Anpassungen im Personalbereich konnten jedoch außerhalb eines förmlichen Verfahrens, insbesondere wegen der damit verbundenen Kosten, nicht dargestellt werden. Daher haben sich die Geschäftsführer und Gesellschafter entschieden, den Hindernissen, die einer Sanierung außerhalb eines förmlichen Verfahrens entgegenstehen, über ein Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung mit Insolvenzplan zu begegnen. Zugleich sollen die Voraussetzungen für eine Beteiligung von Investoren geschaffen werden.

Der WBDat.-E-Mail-Newsletter zum Insolvenzgeschehen:
Unser kostenloser Service für Sie. Täglich auf dem neuesten Stand.

abonnieren