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03.07.2014 | White & Case | Mitteilung der Pressestelle
Bäckereigruppe De Mäkelbörger ist gerettet

Neubrandenburg, 2. Juli 2014. Nur zwei Monate nach Beginn des Schutzschirmverfahrens hat die Bäckereigruppe „De Mäkelbörger“ wieder eine langfristige Perspektive. Gesellschafter des „Lila-Bäcker“ werden die gesamte Gruppe inklusive aller Arbeitnehmer übernehmen. Der Kaufvertrag wurde heute unterzeichnet.

„Dass wir innerhalb von so kurzer Zeit eine Sanierungslösung gefunden haben, ist ein großer Erfolg“, sagte der Vorsitzende der Geschäftsführung, Frank Möller, im Anschluss an den Notartermin. Die ursprünglichen Planungen hatten vorgesehen, die Sanierung erst im Herbst abzuschließen. „Besonders freut es mich für die Mitarbeiter, die trotz der schwierigen Situation mit großem Einsatz weitergearbeitet haben und die nun alle ihren Arbeitsplatz behalten.“ Der Verkauf steht noch unter dem Vorbehalt der Zustimmung der Kartellbehörde, die voraussichtlich im Laufe des Juli erteilt werden wird. Die Übertragung des Geschäftsbetriebs an den Investor ist spätestens für Anfang August geplant.

Gesellschafter des Lila-Bäcker übernehmen die gesamte De Mäkelbörger-Gruppe, d.h. die beiden Produktionsbetriebe in Neubrandenburg und Wustermark, nahezu alle Filialen und sämtliche rund 1.200 Mitarbeiter. Durch den Zusammenschluss entsteht eine Bäckereigruppe mit einem Umsatz von ca. 150 Mio. Euro, über 3.000 Arbeitsplätzen und über 500 Filialen. Die Erwerber planen, sowohl das Filialgeschäft als auch das B2B-Geschäft auszubauen. „Im Verbund mit De Mäkelbörger werden wir unsere starke Marktposition im Nordosten weiter festigen“, sagte Volker Schülke, geschäftsführender Gesellschafter des Lila Bäckers. „Das ist ein wichtiger Schritt, um im harten Wettbewerb der Bäckereibranche weiterhin eine führende Rolle zu spielen.“

Nach Beantragung des Schutzschirmverfahrens am 29. April 2014 hatte De Mäkelbörger mit Hochdruck an einer Sanierungslösung gearbeitet. Dazu gehörte insbesondere auch, die Gespräche mit Investoren zügig voranzutreiben. Sanierungsgeschäftsführer Burkhard Jung von der hww Unternehmensberatung lobte in diesem Zusammenhang ausdrücklich das gute Zusammenspiel zwischen allen beteiligten Parteien: „Dass es so schnell zu einer Lösung kommen würde, ist maßgeblich der hervorragenden Zusammenarbeit zwischen Unternehmen, Sachwalter, den vorläufigen Gläubigerausschüssen und dem Gericht zu verdanken. Nur dadurch war es möglich, den Investorenprozess so enorm schnell zu einem erfolgreichen Ende zu führen.“

Um die sog. „übertragende Sanierung“ von De Mäkelbörger zu ermöglichen, wurde am 1. Juli das Schutzschirmverfahren aufgehoben und formal ein Insolvenzverfahren eröffnet. Der bisherige Sachwalter Christoph Schulte-Kaubrügger von der Kanzlei White & Case wurde als Insolvenzverwalter eingesetzt. Schulte-Kaubrügger wird nach Vorliegen der kartellrechtlichen Genehmigung den Geschäftsbetrieb an den Investor übertragen. Auch im eröffneten Verfahren laufen Produktion und Verkauf vollumfänglich weiter, die Mitarbeiter erhalten ihre Löhne und Gehälter wieder ganz normal vom Unternehmen.

Die Bäckereigruppe De Mäkelbörger gehört mit den Marken „Stadtbäckerei De Mäkelbörger“ (Mecklenburg-Vorpommern) und „Der Havelbäcker“ (Brandenburg und Berlin) zu den bekannten Bäckereien in den östlichen Bundesländern. In Mecklenburg-Vorpommern betreibt die Gruppe an ihrem Stammsitz Neubrandenburg eine Backwarenmanufaktur und ca. 60 eigene Filialen. Daneben fertigt das Unternehmen am Standort Neubrandenburg Tiefkühlbackwaren und -torten für Großkunden in Deutschland und Europa. Ihren zweiten Produktionsstandort betreibt die Gruppe im brandenburgischen Wustermark. Von dort aus beliefert das Unternehmen ca. 100 Bäckereifilialen in Berlin und Brandenburg. Insgesamt beschäftigt die Gruppe rund 1.200 Mitarbeiter.

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