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10.02.2016 | White & Case | Mitteilung der Pressestelle
White & Case-Partner Dr. Biner Baehr gelingt letzter Schritt zur Sanierung des Automobilzulieferers Whitesell

Düsseldorf, 9. Februar 2016 – Ein Jahr nach Stellung des Insolvenzantrags der Whitesell Germany GmbH & Co. KG (Whitesell Germany) ist es dem White & Case-Partner Dr. Biner Bähr gelungen, in seiner Eigenschaft als Insolvenzverwalter nunmehr auch das dritte Werk in Neuwied an das bayerische Familienunternehmen LAMISTAHL Productions GmbH (LAMISTAHL) im Wege eines Asset Deals zu verkaufen. Ein entsprechender notarieller Kaufvertrag wurde am 30. September bzw. 23. Dezember 2015 in Düsseldorf unterzeichnet. Die Vollzugsbedingungen sind nun sämtlich erfüllt.

Whitesell Germany produzierte bislang an den vier Standorten Neuss (Nordrhein-Westfalen), Neuwied (Rheinland-Pfalz), Beckingen (Saarland) und Schrozberg (Baden-Württemberg) hochwertige Kaltformteile und CNC-Präzisionskomponenten für Automobilhersteller und -zulieferer. Insgesamt beschäftigte das Unternehmen bei Stellung des Insolvenzantrags bundesweit mehr als 1.300 Mitarbeiter. Teilweise blicken die Standorte auf eine 140 Jahre alte Tradition zurück. Unter anderem wurde dort der weltweit bekannte Inbus-Schlüssel entwickelt. Die Werke in Schrozberg und Beckingen hatte Dr. Bähr bereits im Herbst 2015 an den holländischen Wettbewerber Nedschroef veräußert.

LAMISTAHL ist ein familiengeführtes Unternehmen, das sich bislang auf den Handel mit Stahl- und Eisenwaren konzentriert hat. Mit dem Erwerb des Werks in Neuwied will man nunmehr auch kaltmassivumgeformte Verbindungselemente selbst produzieren.

„Hinter uns liegt ein sehr arbeitsintensives Jahr. Über den Verkauf bin ich deshalb sehr froh“, so Insolvenzverwalter Dr. Biner Bähr. „LAMISTAHL denkt und handelt langfristig. Das Werk in Neuwied weiß ich jetzt in guten Händen. Vor allem für die Mitarbeiter, die in den letzten fünf Jahren schon von zwei Insolvenzverfahren der Vorgängerunternehmen Acument und Ruia betroffen waren, freut mich diese Sanierungslösung sehr.“

Roland Spatz, Geschäftsführer von LAMISTAHL, erklärt: „Sowohl Mitarbeiter als auch Kunden werden von der Übernahme profitieren. Mit dem Erwerb des Neuwieder Werks sind wir in der Lage, bei uns bislang nicht vorhandenes Know-how und Kapazitäten im Bereich der Kaltmassivumformung zu entwickeln. Die Geschichte des Werks in Neuwied ist geprägt durch die Entwicklung, Konstruktion und Produktion komplexer Kaltschmiedeteile. Kombiniert mit unserem Leistungsvermögen werden sich für das Werk neue Perspektiven eröffnen.“

Silke Nötzel, zuständige Bezirkssekretärin der IG Metall Bezirksleitung Mitte, ergänzt: „Angesichts der sehr schwierigen Ausgangsvoraussetzungen ist dies ein erfreuliches Ergebnis. Jetzt gilt es, sich auf die Chancen im Markt zu konzentrieren. Wir nehmen die Herausforderungen gemeinsam mit unseren Kolleginnen und Kollegen an und werden die Übernahme des Werkes in Neuwied konstruktiv begleiten.“

Den Verkauf der Werke durch Insolvenzverwalter Dr. Biner Bähr begleitete ein White & Case-Team unter Federführung von Partner Patrick Narr (M&A). Zum Team gehörten die Partner Hendrik Röger (Arbeitsrecht), Markus Mette (IP) und Dr. Bodo Bender (Tax), Local Partner Dr. Bero-Alexander Lau (Restrukturierung) sowie die Associates Dr. Sebastian Stütze (Arbeitsrecht), Dr. Daniel Schwartz und Dr. Moritz Kriegs (beide Restrukturierung).

Unterstützt wurde Dr. Bähr zudem von Teams der Unternehmensberatungsgesellschaft hww sowie der auf Sondersituationen spezialisierten M&A-Beratung Saxenhammer & Co. Corporate Finance GmbH.

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