Die insolvente Walther-Glas GmbH & Co. KG, einer der weltweit führenden Produzenten von Geschenk- und Gebrauchsartikeln aus Pressglas, wurde am 16. September 2011 von der tschechischen Kavalierglass-Gruppe im Rahmen einer übertragenden Sanierung übernommen.

Die Walther-Glas GmbH & Co. KG mit Sitz in Bad Driburg ist einer der weltweit führenden Produzenten von Geschenk- und Gebrauchsartikeln aus Pressglas, wie Schalen, Teller, Tortenplatten, Vasen, Bilderrahmen etc. Das Unternehmen erwirtschaftete in 2010 Umsatzerlöse i.H.v. 42 Mio. EUR. Mit einer Exportquote von ca. 85% sind Walther-Glas Produkte in nahezu sämtlichen Ländern Europas und der GUS, in der arabischen Welt, in China und Japan sowie in Nordamerika erhältlich.

Zeitgleich mit dem kapitalintensiven Aufbau eines weiteren Produktionsstandortes in 2008 führte die weltweite Depression zu massiven Umsatzeinbrüchen. Insbesondere der größte Kunde fiel als Abnehmer zwischenzeitlich aus. Die Kostenstruktur konnte dem reduzierten Umsatzniveau nicht entsprechend angepasst werden, so dass Walther-Glas am 17. Mai 2011 Insolvenzantrag stellen musste. Das zuständige Amtsgericht Paderborn hat Rechtsanwalt Dr. Norbert Westhoff zum (vorläufigen) Insolvenzverwalter bestellt.

Trotz des schwierigen Marktumfeldes und rapide wegbrechender Umsätze gelang es der Insolvenzverwaltung den Geschäftsbetrieb fortzuführen. Im Rahmen eines international angelegten Investorenprozesses kristallisierte sich die tschechische Kavalierglass-Gruppe als leistungsfähigster Interessent heraus.

Die Kavalierglass-Gruppe bot insbesondere aufgrund der Sanierungserfahrung und des ausgezeichneten strategischen Fit unter allen Erwerbsinteressenten das überzeugendste Konzept für die Fortführung des insolventen Unternehmens. Die Übertragung erfolgte am 16. September 2011 auf die neu gegründete Walther-Glas Deutschland GmbH. Rund 200 Mitarbeiter konnten übernommen und der Standort Bad Driburg erhalten werden.

Kavalierglass a.s. mit Sitz im tschechischen Sazava ist einer der weltweit bedeutendsten Produzenten für hitzebeständiges Glas und erzielt mit rund 900 Mitarbeitern einen Jahresumsatz von 60 Mio. EUR.

In Zusammenarbeit mit fortführungsorientierten Insolvenzverwaltern setzt perspektiv übertragende Sanierungen und Planverfahren um. Durch die proaktive Gestaltung des Investorenprozesses erhöhen wir als Spezialisten für Unternehmens-Transaktionen und -Sanierungen im Insolvenzumfeld die Erfolgsaussichten für nachhaltige Lösungen maßgeblich.

Seit 2009 hat perspektiv als M&A-Berater auf dem deutschen Markt die meisten Investorenlösungen für insolvente Unternehmen erfolgreich gestalten können (Quelle: MergerMarket). Dabei wurden über 60% der -in enger Abstimmung mit den Insolvenzverwaltern- umgesetzten Transaktionen mit ausländischen Marktteilnehmern realisiert.