Pressemitteilungen

01.03.2013 | Neumayer Tekfor | Mitteilung der Pressestelle
Gläubigerversammlungen bei Neumayer Tekfor: Breite Zustimmung zum Sanierungskonzept

• Positive Zukunftsperspektive für Erhalt der Standorte und der Gruppe insgesamt

• Investorengespräche bereits in fortgeschrittenem Stadium

• Sachwalter Dr. Jan Markus Plathner und Eigenverwalter Joachim Exner berichteten über Fortschritte bei der Restrukturierung

Offenburg, 28. Februar 2013

Die Neumayer Tekfor Gruppe ist ihrem Sanierungsziel, dem Erhalt der Gruppe und der einzelnen Standorte sowie einer möglichst hohen Befriedigung der Gläubigerforderungen, bereits sehr nahe. Bei den Gläubigerversammlungen für die einzelnen Gesellschaften gab es breite Zustimmung zu dem von Eigenverwalter Joachim Exner und dem vom Amtsgericht Offenburg bestellten Sachwalter Dr. Jan Markus Plathner vorgestellten Sanierungskonzept. Demnach werden die einzelnen operativ tätigen Gesellschaften an den Produktionsstandorten in Deutschland, die Neumayer Tekfor GmbH (Hausach), die Neumayer Tekfor Rotenburg GmbH, die Neumayer Tekfor Schmölln GmbH sowie die Tekfor Services GmbH jeweils über ein Insolvenzplanverfahren in Eigenverwaltung saniert. Auf der Ebene der Neumayer Tekfor Holding können dann Investoren über einen sogenannten „Asset Deal“ alle in- und ausländischen Tochtergesellschaften erwerben.

„Durch dieses Verfahren erreichen wir den Erhalt der Gruppe als Ganzes, der einzelnen Produktionsstandorte und der gegenwärtig über 1.600 Arbeitsplätze in Deutschland. Gleichzeitig können wir so die Gläubiger besser stellen als bei allen alternativen Verwertungsmöglichkeiten. Dieses Ergebnis und der bislang reibungslose Ablauf der Sanierung sind nur möglich geworden durch das konstruktive Zusammenwirken aller Beteiligten, angefangen von der Agentur für Arbeit, die eine unverzügliche Auszahlung der vorfinanzierten Insolvenzgelder sicherstellte, über die Banken, die uns weiter Kredite zur Finanzierung der Produktion einräumten, die Kunden, die weiter auf Neumayer Tekfor als Zulieferer setzen, bis hin zu den Mitarbeitern, die dem Unternehmen die Treue gehalten und voll motiviert weiter gearbeitet haben“, betonten Exner und Plathner bei den insgesamt fünf Gläubigerversammlungen am Donnerstag am Landgericht Offenburg.

Exner und Plathner berichteten den insgesamt rund 70 erschienenen Gläubigern auch über den Fortgang der Sanierung seit Einleitung des Schutzschirmverfahrens im September 2012. Demnach sei es gelungen in allen deutschen Werken die Produktivität zu steigern und Qualitätsverbesserungen zu erzielen. Auf dieser Basis konnten dann auch trotz der weiterhin schwachen Automobilkonjunktur in Europa die gesetzten Planziele in Umsatz und Ergebnis erreicht oder sogar übertroffen werden. „Wir konnten seit September 2012 an allen Standorten den Betrieb nicht nur in vollem Umfang aufrechterhalten, sondern durch die eingeleiteten Maßnahmen zur operativen Sanierung auch wieder positive Ergebnisse erzielen“, hoben Exner und Plathner hervor. Dadurch sei es auch gelungen, größere Einschnitte im Personalbestand zu vermeiden. „Wir haben zwar der Automobilmarktentwicklung entsprechend die Zahl der Leiharbeiter verringern und teilweise auch Kurzarbeit einführen müssen, doch wir konnten unsere Kernmannschaft halten. Das ist wichtig für das Gelingen der Sanierung, weil es die Mitarbeiter sind, die die technologische Kompetenz und die anerkannte Qualität der Produkte von Neumayer Tekfor ausmachen“, sagte Exner.

Auf dieser Grundlage sei man auch bei den Investorengesprächen in den vergangenen Wochen gut vorangekommen. Bislang lägen zwei verbindliche Angebote für eine Übernahme aller in- und ausländischen Tochtergesellschaften und für die Gruppe insgesamt vor. „Sie kommen alle von strategischen Investoren, die in der Neumayer Tekfor Gruppe eine wichtige Ergänzung ihres bisherigen Leistungsspektrums sehen und diese weiter entwickeln wollen. Die Verhandlungen sind bereits in einem sehr fortgeschrittenen Stadium und sollen zeitnah noch im zweiten Quartal erfolgreich abgeschlossen werden“, konnten Exner und Plathner den Gläubigern mitteilen.

Im nächsten Verfahrensschritt sollen nun bis Mitte März die detaillierten Insolvenzpläne für die operativen Tochtergesellschaften beim Insolvenzgericht Offenburg eingereicht werden. Wenn die Gläubiger der einzelnen Gesellschaften in separaten Abstimmungsterminen diesen zustimmen, dann können auch die formell für die Gesellschaften laufenden Insolvenzverfahren wieder aufgehoben werden. Damit wäre die mit der Einleitung der Schutzschirmverfahren im September 2012 begonnene Sanierung der Neumayer Tekfor Gruppe nach den Vorgaben des ESUG (Gesetz zur weiteren Erleichterung der Sanierung von Unternehmen) bzw. der Insolvenzordnung abgeschlossen.

Zur Neumayer Tekfor Gruppe:

Die Neumayer Tekfor Gruppe ist ein globaler Partner der Automobilindustrie. Sie ist führend in der Konzeption, Entwicklung und Produktion von zukunftsweisenden Lösungen für Getriebe, Motor, Antriebsstrang, spezielle Applikationen sowie Sicherheitsmuttern. Kunden sind nahezu alle namhaften Automobilhersteller. Im Geschäftsjahr 2012 hat die Firmengruppe einen Umsatz von rund 500 Millionen Euro erwirtschaftet. Neumayer Tekfor beschäftigt aktuell rund 3.300 Mitarbeiter weltweit. Davon sind über 1.600 in Deutschland an den Produktionsstandorten Hausach (623), Schmölln (316), Rotenburg a.d. Fulda (287) sowie über die Tekfor Services (519) an allen drei Standorten tätig.

Ansprechpartner für die Medien

Sebastian Brunner
Mobil: 0175-5604673
E-Mail: sebastian.brunner@brunner-communications.de

Der WBDat.-E-Mail-Newsletter zum Insolvenzgeschehen:
Unser kostenloser Service für Sie. Täglich auf dem neuesten Stand.

abonnieren