Pressemitteilungen

13.09.2013 | Hermann Rechtsanwälte | Mitteilung der Pressestelle
HERMANN RWS: Kaufhaus JOH schließt endgültig
  • Letzte Tage des Räumungsverkaufs in Gelnhausen, Friedberg und Zwickau
  • Hoher Kundenzuspruch bis zuletzt
  • Übergabe der Standorte an Vermieter
  • Gespräche zu Zukunftsperspektive der Standorte

Gelnhausen, 13.09.2013. Das Kaufhaus JOH schließt nach über 250 Jahren seines Bestehens am 18. September 2013

für immer die Türen. Das weit über die Region hinaus bekannte Traditionsunternehmen mit Sitz in Gelnhausen und den verbliebenen Standorten in Friedberg sowie in Zwickau wird nur noch wenige Tage den Räumungsverkauf durchführen. Trotz intensiver Bemühungen der Insolvenzverwalterin, Rechtsanwältin Julia Kappel Gnirs und des Geschäftsführers Peter K. Sudholt, konnte in Gelnhausen, Friedberg und Zwickau kein Investor gefunden werden, der kurzfristig die Kaufhäuser übernommen hätte. Zuvor war es gelungen, die Filialen in Gotha und Saalfeld an einen Investor zu verkaufen, der alle Mitarbeiter übernommen hatte. Eine Übernahme des Standortes Zwickau durch den gleichen Investor scheiterte an der Position des Vermieters. „Wir bedauern sehr, dass in wenigen Tagen JOH endgültig schließen wird und danken unseren Mitarbeitern und Kunden, als auch den Lieferanten, die uns bis zuletzt die Treue gehalten haben. Der hohe Kundenzuspruch und die enorme Loyalität unserer Mitarbeiter haben uns in dieser schwierigen Situation immer wieder Mut gemacht und uns angespornt“, sagen Insolvenzverwalterin Kappel-Gnirs und Geschäftsführer Sudholt.

Von den ursprünglich rund 300 Mitarbeitern konnten durch den Verkauf der Filialen in Gotha und Saalfeld alle 89 Beschäftigten ihren Arbeitsplatz behalten. Weitere 70 Mitarbeiter haben inzwischen auf eigenen Wunsch wegen eines anderen neuen Arbeitsplatzes gekündigt. Durch konstruktive Gespräche zwischen der Insolvenzverwalterin und dem Betriebsrat konnte ein Sozialplan erstellt werden. Er ist durch das Insolvenzrecht ‚gedeckelt’ und auf maximal 2,5 Monatsgehälter pro Beschäftigten und maximal ein Drittel der freien Masse begrenzt. Je mehr Masse erzielt wird, desto eher profitieren die Beschäftigten aus dem Sozialplan. Daher kommt jeder verkaufte Artikel von JOH in den letzten Tagen des Räumungsverkaufs auch den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zugute. In der kommenden Woche wird es die größte Chance auf Schnäppchen zu Tiefstpreisen geben, weil definitiv alles verkauft werden muss. Am Abend des 18. September 2013 werden alle JOH-Filialen endgültig schließen.

„Ich freue mich, dass viele Lieferanten uns bis zum Schluss mit erstklassiger Ware beliefert haben. Dadurch konnten wir bei unserem Schlussspurt den Kunden auch besonders preisgünstige Angebote machen. Das hohe Interesse unserer Kunden und die durchgehend gute Kundenfrequenz haben letztlich zu einem erfolgreichen Ergebnis im Räumungsverkauf geführt, - ein Trost zum Abschluss“, so Geschäftsführer Sudholt. Doch auch wenn die JOH-Filialen schließen, geht die Frage nach der Zukunft der Standorte weiter. Die Insolvenzverwalterin und der Geschäftsführer sind dann offiziell außen vor, da die Übergabe der angemieteten Kaufhäuser Ende September an die unterschiedlichen Vermieter stattfindet und das operative JOH-Geschäft endet. Ab diesem Zeitpunkt entscheiden die Vermieter und die möglichen Investoren über die weitere Entwicklung der Standorte. Gleichwohl haben Insolvenzverwalterin Kappel-Gnirs und Geschäftsführer Sudholt bei ihrem Investorenprozess zahlreiche Gespräche mit potentiellen Investoren und den Vermietern geführt und wollen sich bei Bedarf für eine Zukunftsperspektive einsetzen. „Wir sind eine Art Schnittstelle zwischen den Beteiligten und wir fühlen uns den Mitarbeitern und der Region verpflichtet. Wenn wir vermittelnd helfen können, werden wir dies gerne tun. Es besteht durchaus noch die berechtigte Hoffnung, dass an den verbliebenen JOH-Standorten etwas Neues beginnt“, sagt Sudholt.

Am 08.05.2013 hatte JOH am Amtsgericht Hanau einen Insolvenzantrag gestellt. Sinkende Umsätze, ein zunehmend aggressiver Wettbewerb und die Konkurrenz von Einkäufen im Internet hatten das Kaufhaus in die finanzielle Schieflage geführt. Das Kaufhaus JOH zählte mit seinem Komplett-Sortiment aus Mode, Textilien, Sportartikeln, Spielwaren sowie vielen weiteren Sortimentsbausteinen zu den wichtigen Nahversorgern in der Region

Der WBDat.-E-Mail-Newsletter zum Insolvenzgeschehen:
Unser kostenloser Service für Sie. Täglich auf dem neuesten Stand.

abonnieren