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06.09.2022 | | Mitteilung der Pressestelle
15 Immobilien der insolventen German Property Group erfolgreich verkauft

5.9.2022: Im Rahmen seines Status-Berichts für den Gläubigerausschuss der DC 80 (Dolphin Capital 80. Projekt GmbH & Co. KG) und der Muttergesellschaft AS German Property Group GmbH (GPG) hat der Insolvenzverwalter den Vertretern der Gläubiger der insolventen Immobiliengruppe über den erfolgreichen Verkauf von bisher 15 der insgesamt rund 50 Immobilien der GPG berichtet. Diese erste Tranche von Liegenschaften war dem breiten Markt im Rahmen eines strukturierten Bieterverfahrens mit Hilfe einer professionellen Immobilienvermarktung durch CR Investment Management angeboten worden. Die 15 Objekte erzielten ein Gesamttransaktionsvolumen von 86,5 Mio. Euro.

Bei den verkauften Liegenschaften handelt es sich u.a. um eine denkmalgeschützte ehemalige Brauerei in Bad Aibling (Bayern), eine historische Villa in Fürstenberg/Havel (Brandenburg), ein Baugrundstück direkt an der Havel in Berlin-Spandau und das wahrscheinlich bekannteste Objekt, das Schloss Dwasieden in Sassnitz auf der Insel Rügen (Mecklenburg-Vorpommern). Die restlichen Liegenschaften des GPG-Portfolios sollen dem Markt zu Beginn des nächstens Jahres in einer zweiten und ggf. auch dritten Tranche angeboten werden. CR Investment Management rechnet mit großem Interesse potenzieller Investoren.

Eine wesentliche Herausforderung bei der Veräußerung des Immobilienportfolios sind die zahlreich in die Grundbücher eingetragenen Grundpfandrechte, die auf ihre Wirksamkeit oder Anfechtbarkeit zu prüfen waren. In tatsächlicher und rechtlicher Hinsicht waren eine Vielzahl von Sachverhalten zu ermitteln und Rechtsfragen zu beantworten. Vor diesem Hintergrund hat die Insolvenzverwaltung innerhalb der Kanzlei ein eigenes Recherche-Team von sechs Rechtsanwältinnen und Rechtsanwälten eingesetzt, das bisher ca. 20 Grundpfandrechtsgläubiger ausfindig gemacht hat, die die Veräußerung der Immobilen aktuell noch blockieren. In 40 Fällen hat der Insolvenzverwalter die Eintragung der Grundpfandrechte angefochten. Es sind auch bereits zwei Klagen gegen sechs Beteiligte anhängig.

Mit einem Grundpfandrechtsgläubiger, der in mehreren werthaltigen Immobilien der GPG-Gruppe Grundpfandrechte hält, konnte nach erfolgreicher Geltendmachung der Anfechtung eine Verwertungsvereinbarung für ein Grundstück vereinbart werden. Das Grundstück konnte zwischenzeitlich zu einem Kaufpreis von rund 20 Mio. EUR veräußert werden. Mit weiteren Grundpfandrechtsgläubigern verhandelt die Insolvenzverwaltung im Lichte der möglichen Anfechtungen und wird entsprechende Klagen einreichen, sollten diese Verhandlungen scheitern.

„In einer Vielzahl der hier festgestellten Fälle waren den Beteiligten die Umstände der Krise nachweislich bekannt, so dass die Anfechtung der Übertragung der Grundpfandrechte zu erklären war,“ erläutert Insolvenzverwalter Justus von Buchwaldt, Partner der Restrukturierungskanzlei BBL. Leider hätten sich alle bekannten Grundpfandrechtsgläubiger gegen die von BBL im Vorfeld der Immobilienvermarktung vorgeschlagene Verwertungsvereinbarung gesperrt. So konnte der Insolvenzverwalter die Immobilien erst nach zeitaufwendiger Prüfung der Sach- und Rechtslage veräußern.

„Wir mussten auch kreativ werden und in den Verhandlungen mit den Erwerbsinteressenten alternative Verwertungsmethoden erarbeiten,“ so Justus von Buchwaldt, Insolvenzverwalter der Gruppe. Vor diesem Hintergrund wurden mit den Erwerbern grundbuchlich belasteter Grundstücke insbesondere Long-Stop-Dates und/oder Optionsverträge vereinbart. „Auf dieser Grundlage ist es uns gelungen, die Immobilien zu verwerten, noch bevor die Absonderungsrechte abschließend und gegebenenfalls gerichtlich geprüft sind. Unser Ziel war es, die aktuell positive Marktlage auf dem Immobilienmarkt auszunutzen und bestmögliche Verkaufserlöse zu erzielen,“ so von Buchwaldt.

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