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11.10.2024 | | Mitteilung der Pressestelle
Anhaltische Elektromotorenwerke Dessau: Geschäftsbetrieb und Investorensuche laufen im vorläufigen Insolvenzverfahren weiter

• Dr. Dirk Herzig und Rüdiger Bauch von Schultze & Braun prüfen die wirtschaftliche Lage und die Sanierungsoptionen – Bearbeitung der vorhandenen Aufträge sichergestellt

• Ziel: Erhalt der AEM-Gruppe als Ganzes und der Arbeitsplätze am Standort in Dessau-Roßlau – Löhne und Gehälter der rund 150 Mitarbeitenden bis Ende November gesichert

• Kostensteigerungen auf Produktionsseite und Krisen in Kundenbranchen als Auslöser der wirtschaftlichen Schieflage – erste Gespräche mit potentiellen Investoren

Dessau-Roßlau. Der Geschäftsbetrieb der Anhaltischen Elektromotorenwerke Dessau, im Markt und in der Region als AEM bekannt, läuft im vorläufigen Insolvenzverfahren stabil und in vollem Umfang weiter. Gleiches gilt für die Suche nach Investoren für den Spezialisten für Drehstrommotoren und Drehstromgeneratoren. Dr. Dirk Herzig und sein Kollege Rüdiger Bauch, beide von der bundesweit vertretenen und auf Insolvenz- und Sanierungsrecht spezialisierten Kanzlei Schultze & Braun, prüfen derzeit zusammen mit Geschäftsführer Reiner Storch die wirtschaftliche Lage der Gesellschaften der AEM-Gruppe und mögliche Sanierungsoptionen. Da die Ingenieur- und Entwicklungsgesellschaft Indukmas sowie die Servicegesellschaft SMB der AEM-Gruppe wirtschaftlich eng mit der Produktionsgesellschaft verbunden sind, haben diese Gesellschaften ebenfalls einen Insolvenzantrag stellen müssen. „Unser Hauptaugenmerk liegt in dieser Phase des vorläufigen Verfahrens insbesondere auf der weiteren Bearbeitung der vorhandenen Aufträge. Unsere Kunden können sich darauf verlassen, dass sie in derselben Qualität und Verlässlichkeit von AEM beliefert werden wie bisher auch. Es gibt keine Einschränkung in der Verfügbarkeit von Teilen, Produkten oder Personal“, sagen Herzig, Bauch und Storch.

Breites Leistungs- und Produktspektrum – Kunden aus vielen Branchen und aus aller Welt

Mit seinen rund 150 hochqualifizierten Mitarbeitenden und jahrzehntelanger Erfahrung im Elektromaschinenbau bietet die AEM-Gruppe am Unternehmenssitz in Dessau-Roßlau, zwischen Magdeburg und Leipzig Beratung, Planung und Entwicklung, Produktion und Montage aus einer Hand. Zum Leistungs- und Produktspektrum von AEM gehören Drehstrommotoren und Drehstromgeneratoren für Antriebslösungen und zur Energieerzeugung. Besonders spezialisiert ist AEM auf Generatoren für Wasserkraft und Schiffbau sowie Motoren für Bergbau-, Förder-, Baumaschinen und Prüfstände.

Motoren- und Generatorenfertigung auf 28.500 m² – hohe Fertigungstiefe und kurze Lieferzeiten

Am Unternehmenssitz entstehen auf rund 28.500 m² Motoren und Generatoren in Einzelfertigung. AEM verfügt dabei über eine sehr hohe Fertigungstiefe, durch die die Produktion von Vorlieferanten unabhängig macht und auch bei der Realisierung individueller Wünsche kurze Lieferzeiten ermöglicht. „Es gibt nichts, was die Mitarbeitenden von AEM mit den Maschinen am Standort in Dessau-Roßlau im Elektromaschinenbau nicht entwickeln und fertigen können“, sagen Herzig, Bauch und Storch. „Neben Prototypen können die von den Kunden gewünschten und benötigten Teile und Produkte auch in Serie gefertigt und dabei auch individuelle Sonderwünsche realisiert werden.“ AEM ist für ein breites Spektrum an Kunden aus vielen verschiedenen Branchen und aus aller Welt tätig – etwa der Schifffahrt, der Energieerzeugung (u.a. Wasserkraftwerke), dem Bergbau, der Baubranche aber auch für Prüfstände, etwa für Bremsen, Getriebe, Rotorblätter, Eisenbahnen oder Reifen sowie dem Industriebereich. In den letzten 30 Jahren hat AEM über 12.500 Maschinen in mehr als 70 Länder geliefert. Alle Motoren und Generatoren werden komplett am Produktionsstandort in Dessau gefertigt. Die Exportquote von AEM liegt bei rund 95 Prozent.

Finanzielle Schieflage durch herausforderndes Marktumfeld

Die finanzielle Schieflage der AEM-Gruppe ist unter anderem durch das in Deutschland, aber auch weltweit herausfordernde Marktumfeld entstanden, das sich branchenübergreifend auch angesichts der steigenden Zinsen und Preise für Materialien und Rohstoffe stetig eingetrübt hat. „Die inzwischen seit mehreren Jahren andauernden wirtschaftlichen Herausforderungen sind an uns, aber auch an unseren Kunden nicht spurlos vorübergegangen. Weniger Umsätze in den Branchen der Kunden bedeuten zwangsläufig auch weniger Aufträge für AEM als Zulieferer“, fasst Geschäftsführer Reiner Storch die Entwicklung und die anhaltenden Herausforderungen zusammen. „Viele Kunden beauftragen AEM regelmäßig. Da sie jedoch auch von den wirtschaftlichen Auswirkungen der Krisen in ihren Branchen betroffen sind, konnten und können sie dies nicht wie gewohnt tun. Die Kunden stellen auch Investitionsentscheidungen angesichts der aktuellen Situation zurück. Die Entwicklungs- und Produktionsaufträge im Elektromaschinenbau haben in der Regel große Volumina und sind auch aufgrund der individuellen Fertigung, die teilweise aufgrund der Anforderungen an die Produkte in Handarbeit erfolgen muss, über Wochen, mitunter sogar Monate angelegt. Daher konnte der in diesem Jahr eingetretenen starke Umsatzrückgang nicht mehr ausglichen werden, auch wenn AEM zunehmend in artverwandten Branchen Kunden gewonnen hat.“

Suche nach einem strategischen Partner bereits angelaufen

Mit einem strategischen Partner, der an das Potential von AEM glaubt, könnte die Gruppe mit ihrer vorhandenen Kombination aus Spezialisierung und Know how den nächsten Schritt beim Marktzugang und der Umsatzgenerierung machen“, sagen Herzig und Bauch. Das Ziel ist, die AEM-Gruppe als Ganzes und die Arbeitsplätze am Standort Dessau-Roßlau zu erhalten. Die Geschäftsführung hatte bereits mit der Suche nach einem strategischen Partner begonnen. „Es haben sich bereits erste Interessenten gemeldet, mit denen wir nun Gespräche führen werden. Zudem werden wir aktiv auf potentielle Investoren zugehen. Mit dem passenden Partner sehen wir gute Chancen, dass es auch in Zukunft einen Markt für AEM gibt – in Deutschland und der Welt“, sagen Herzig, Bauch und Storch. „Interessenten für einen Einstieg können sich gerne melden. Der Investorenprozess steht allen offen.“

Grundsätzlich intaktes Geschäftsmodell

Die Löhne und Gehälter der insgesamt rund 150 Mitarbeitenden der AEM-Gruppe sind bis Ende November 2024 über das sogenannte Insolvenzgeld gesichert. „Wir wollen die Möglichkeiten des Insolvenz- und Sanierungsrechts nutzen, um den bereits eingeschlagenen Weg fortzusetzen und abzuschließen. Das Geschäftsmodell der AEM-Gruppe ist grundsätzlich intakt, derzeit allerdings durch externe Krisen beeinträchtigt“, sagen Herzig, Bauch und Storch. Die Mitarbeitenden, Lieferanten und Kunden des Unternehmens sind bereits über die aktuelle Entwicklung informiert und haben signalisiert, dass sie die angestrebte Sanierung unterstützen wollen.

Über die AEM-Gruppe:

Mit seinen rund 150 hochqualifizierten Mitarbeitenden und jahrzehntelanger Erfahrung im Elektromaschinenbau bietet die AEM-Gruppe am Unternehmenssitz in Dessau-Roßlau Beratung, Planung und Entwicklung, Produktion und Montage aus einer Hand. Zum Leistungs- und Produktspektrum von AEM gehören Drehstrommotoren und Drehstromgeneratoren für Antriebslösungen und zur Energieerzeugung. Besonders spezialisiert ist AEM auf Generatoren für Wasserkraft und Schiffbau sowie Motoren für Bergbau-, Förder-, Baumaschinen und Prüfstände. Am Unternehmenssitz entstehen auf rund 28.500 m² Motoren und Generatoren in Einzelfertigung. AEM verfügt dabei über eine sehr hohe Fertigungstiefe, durch die die Produktion von Vorlieferanten unabhängig macht und auch bei der Realisierung individueller Wünsche kurze Lieferzeiten ermöglicht. AEM ist für ein breites Spektrum an Kunden aus vielen verschiedenen Branchen und aus aller Welt tätig. AEM kann auf 75 Jahre Tradition und Erfahrung zurückblicken. In den letzten 30 Jahren hat AEM über 12.500 Maschinen in mehr als 70 Länder geliefert. Seit 2011 ist AEM ein Familienunternehmen.

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