Pressemitteilungen

04.02.2025 | | Mitteilung der Pressestelle
Autohaus Lackermann wird saniert

• Antrag auf vorläufiges Insolvenzverfahren gestellt

• Rechtsanwältin Sarah Wolf von Anchor Rechtsanwälte zur vorläufigen Insolvenzverwalterin bestellt

• Geschäftsbetrieb läuft ohne Einschränkungen weiter

Wesel/Duisburg, 31. Januar 2025. Das Autohaus Lackermann aus Wesel ist in eine wirtschaftliche Krise geraten und muss saniert werden. Aus diesem Grund hat das Unternehmen beim Amtsgericht Duisburg einen Antrag auf ein vorläufiges Insolvenzverfahren gestellt. Das Gericht hat diesem Antrag stattgegeben und Rechtsanwältin Sarah Wolf von Anchor Rechtsanwälte zur vorläufigen Insolvenzverwalterin bestellt. Sie hat sich zusammen mit ihrem Team unmittelbar nach der Bestellung einen Überblick über die Lage verschafft und bereits Gespräche mit den Mitarbeitenden, der Geschäftsführung sowie wichtigen Verfahrensbeteiligten und Geschäftspartnern geführt. Der Betrieb läuft in den drei Standorten Wesel, Bocholt und Brünen ohne Einschränkungen weiter.

Gründung bereits in den 1930er Jahren

Das Autohaus Lackermann betreibt einen Autohandel mit den Marken Ford, Hyundai, Corvette, Saab, Cadillac und Chevrolet. An allen drei Standorten wird zudem für die Kunden ein umfangreicher Werkstattservice angeboten. Insgesamt beschäftigt das Autohaus Lackermann rund 100 Mitarbeitende – davon 18 Auszubildende. Das Familienunternehmen hat seine Wurzeln in einer Autowerkstatt in Wesel, die von Hermann Lackermann in den 1930er Jahren gegründet wurde. Unmittelbar nach dem Krieg begann er zudem mit dem Verkauf von Neuwagen der Marke DKW. 1962 wurde er dann Vertragshändler für Opel. 1980 übergab der Gründer das Geschäft an seine drei Söhne Hermann, Manfred und Wolfgang Lackermann. Inzwischen wird das Unternehmen in der dritten Generation von Maik, Andre, Sven und Jörg Lackermann geführt.

Kaufzurückhaltung der Verbraucher

Ursache für die Krise ist eine starke Kaufzurückhaltung durch die Verbraucher. Diese wurde durch die aktuelle unsichere wirtschaftliche Lage in Deutschland ausgelöst, daher wurden Kaufentscheidungen für ein neues Auto erst einmal nach hinten geschoben. Ein weiterer Auslöser für den Umsatzrückgang war die Vertragskündigung durch Opel im Jahr 2023 sowie der Wegfall der Prämie für den Verkauf von Elektrofahrzeugen. Der Anteil des Neuwagenverkaufs am Umsatz liegt bei rund 45%. Trotz eingeleiteter Sparmaßnahmen verzeichnete das Autohaus Lackermann im Jahr 2024 einen erheblichen Verlust. Auslöser für den Insolvenzantrag war schließlich eine gescheiterte Verhandlung über einen weiteren Unternehmenskredit.

Investorensuche hat bereits begonnen

Die Gehälter der Beschäftigten sind durch das Insolvenzgeld der Agentur für Arbeit bis März gesichert. Mit den Geschäftspartnern laufen bereits Verhandlungen, um die weitere Fortsetzung des Geschäftsbetriebes sicherzustellen und gemeinsam nach Sanierungslösungen zu suchen. „Wir haben unmittelbar nach der Bestellung durch das Gericht viele Gespräche geführt und so sicherstellen können, dass alle drei Standorte ohne Einschränkung weiter ihren Service anbieten können. In den kommenden Wochen wird es darum gehen, weitere Sanierungsmaßnahmen zu erarbeiten und die Suche nach einem Käufer in die Wege zu leiten. In dem Umfeld einer aktuell schwierigen Lage der deutschen Automobilindustrie ist das keine leichte Aufgabe, aber ich bin optimistisch“, erklärt die vorläufige Insolvenzverwalterin Sarah Wolf von Anchor Rechtsanwälte. Fragen zu Gewährleistungen und Anzahlungen sollen die Kunden direkt an den jeweiligen Betrieb richten, wo die Fahrzeuge erworben wurden. Hier werden die Anfragen gesammelt und dann nach einer entsprechenden Einzelfallklärung zeitnah beantwortet.

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