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20.10.2025 | | Mitteilung der Pressestelle
BMC Hotelservice beantragt Insolvenzverfahren

• Marc-André Kuhne wird vorläufiger Insolvenzverwalter

• Geschäftsbetrieb läuft weiter

München/Erding 17.Oktober 2025. Steigende Lohnkosten und verzögerte Preisweitergaben bringen Hotel-Dienstleister in wirtschaftliche Schieflage. Die BMC Hotelservice & Dienstleistung GmbH mit Sitz in Freising, ein spezialisierter Anbieter von Reinigungs- und Servicedienstleistungen für Hotels, hat beim Amtsgericht Landshut ein Insolvenzverfahren beantragt. Zum vorläufigen Insolvenzverwalter wurde Rechtsanwalt Marc-André Kuhne von der Kanzlei dkr kuhne dr. raith rechtsanwälte PartGmbB aus München bestellt.

Reinigungspartner großer Hotelketten

Das Unternehmen erbringt mit rund 50 Beschäftigten Dienstleistungen in Hotels an Standorten in München, Freising, Ingolstadt, Augsburg und Nürnberg. Zu den Auftraggebern zählen mehrere namhafte deutsche Hotelketten, für die BMC die Zimmerreinigung und ergänzende Serviceleistungen übernimmt. Der jährliche Umsatz des Unternehmens liegt bei über einer Million Euro. Trotz der guten Auftragslage geriet der Betrieb zunehmend unter wirtschaftlichen Druck. Ursache dafür war vor allem die starke Kostensteigerung im Personalbereich, die sich aus den aufeinanderfolgenden Erhöhungen des gesetzlichen Mindestlohns ergab. Während die Löhne für Reinigungskräfte stetig anstiegen, konnten die bestehenden Dienstleistungsverträge mit den Hotelkunden nur zeitverzögert angepasst werden.

Steigende Mindestlöhne, stagnierende Vergütungen

Die jüngsten Anpassungen des Mindestlohns – von 12,00 Euro im Jahr 2023 auf inzwischen 12,82 Euro pro Stunde – führten zu erheblichen Mehrbelastungen für Betriebe mit hohem Personalanteil. BMC wurde pro gereinigtem Zimmer vergütet. Diese Vergütungsstruktur war angesichts der steigenden Lohnkosten nicht mehr auskömmlich. „Die Schuldnerin konnte die fortlaufenden Lohnerhöhungen nicht in gleichem Tempo an ihre Auftraggeber weitergeben“, erläutert Rechtsanwalt Marc-André Kuhne, der als vorläufiger Insolvenzverwalter eingesetzt wurde. „Gerade Dienstleister, die langfristige Verträge mit großen Hotelketten unterhalten, haben oft nur begrenzte Möglichkeiten, ihre Preise kurzfristig anzupassen.“

Vorläufiger Insolvenzverwalter prüft Sanierung und Fortführung

Unter der vorläufigen Insolvenzverwaltung wird der Geschäftsbetrieb aktuell geordnet fortgeführt. Ziel sei es, die bestehenden Aufträge zu sichern, Arbeitsplätze zu erhalten und Optionen für eine Sanierung oder übertragende Fortführung zu prüfen. Die Lohnzahlungen sind über das Insolvenzgeld der Bundesagentur für Arbeit abgesichert.

Rechtsanwalt Kuhne erklärt, dass die Situation der BMC Hotelservice GmbH kein Einzelfall sei: „Wir betreuen derzeit zwei weitere Verfahren aus derselben Branche, bei denen die Kombination aus Personalkostensteigerung und starren Vertragskonditionen zu vergleichbaren Liquiditätsengpässen geführt hat.“ Die Insolvenz der BMC Hotelservice & Dienstleistungen GmbH steht stellvertretend für die angespannte Lage vieler Dienstleistungsunternehmen in personalintensiven Bereichen. Da die Auftraggeber – insbesondere Hotelketten, Facility-Management-Unternehmen oder Gebäudeeigentümer – meist langfristige Verträge bevorzugen, können Dienstleister ihre Preise nur verzögert anpassen. Sobald Rücklagen aufgebraucht sind, geraten die Firmen – wie im Fall der BMC Hotelservice GmbH – in akute Liquiditätsprobleme.

Ausblick: Chancen auf Fortführung bestehen

Der vorläufige Insolvenzverwalter Marc-André Kuhne prüft derzeit alle wirtschaftlichen und rechtlichen Möglichkeiten, um den Betrieb zu stabilisieren und eine Fortführungslösung zu ermöglichen. Erste Gespräche mit Auftraggebern und möglichen Investoren laufen. Ziel ist eine tragfähige Restrukturierung des Unternehmens, bei der die betriebliche Struktur erhalten und die Wettbewerbsfähigkeit langfristig gesichert werden kann.

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