Pressemitteilungen

18.03.2021 | | Mitteilung der Pressestelle
Brillant Firmengruppe stellt Anträge auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens

• Neue Geschäftsführung setzt laufende Restrukturierung unter dem Schutz des Insolvenzrechts fort

• Geschäftsbetrieb in der Vermittlung von Zeitarbeitskräften wird ohne Einschränkungen fortgeführt / Löhne und Gehälter der rund 2.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bis einschließlich Mai 2021 gesichert

• Dr. Christian Willmer und Dr. Hans-Joachim Berner (beide Kanzlei WILLMERKÖSTER) zu vorläufigen Insolvenzverwaltern bestellt

Verden, 17. März 2021 – Die Brillant Firmengruppe hat Anträge auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens für alle wesentlichen Gesellschaften des Personaldienstleistungsunternehmens gestellt. Das Unternehmen wurde vor rund 20 Jahren gegründet, zu den wichtigsten Kunden zählen heute große Unternehmen aus den Bereichen Automotive, Logistik, Handel, Produktion und Dienstleistung. Insgesamt beschäftigt die Brillant Gruppe mit Marken wie Mondi und WFD rund 2.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und betreibt über 40 Niederlassungen in Deutschland. Der Jahresumsatz des Personaldienstleisters erreichte zuletzt ca. 70 Mio. Euro.

Hintergrund der finanziellen Schieflage der Brillant Firmengruppe sind die gravierenden Veränderungen innerhalb der Zeitarbeitsbranche, die in den letzten Jahren zu einem verstärkten Wettbewerbsdruck geführt haben. Hinzukommend ist die Zeitarbeitsbranche stark von den Auswirkungen der Corona-Pandemie betroffen. Zu Beginn des Jahres 2021 hatte die Brillant Gruppe im Zug der laufenden Restrukturierung Veränderungen in der Geschäftsführung des Unternehmens eingeleitet. Im März 2021 wurde Norbert Ruthemeyer (dasWerk Consulting) daraufhin zum Sanierungsgeschäftsführer der Firmengruppe bestellt. Bei der Restrukturierung wird er von Matthias Richter (Company Partners) unterstützt.

Zu vorläufigen Insolvenzverwaltern der Geschäftseinheiten hat das zuständige Gericht in Verden Dr. Christian Willmer und Dr. Hans-Joachim Berner, beide Partner der Kanzlei WILLMERKÖSTER, bestellt. WILLMERKÖSTER zählt zu den leistungsstärksten Insolvenzkanzleien in Deutschland.

Die Insolvenzverwalter haben gemeinsam mit ihren Teams die Tätigkeit im Unternehmen bereits aufgenommen. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wurden über den aktuellen Stand der Dinge und die nächsten Schritte im Insolvenzverfahren informiert. In einer ersten Stellungnahme kündigte Willmer an, dass der laufende Geschäftsbetrieb und die Vermittlung der Zeitarbeitskräfte bis auf weiteres und ohne Einschränkung fortgeführt werden könne. Die Löhne und Gehälter der rund 2.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind bis einschließlich Mai 2021 über das Insolvenzgeld abgesichert.

Dr. Christian Willmer als vorläufiger Insolvenzverwalter: „In den kommenden Tagen stehen vor allem die Stabilisierung des Geschäfts und Gespräche mit den Kunden im Vordergrund. Dabei wird es darum gehen, uns ein vollständiges Bild der Situation des Unternehmens zu verschaffen. In einem nächsten Schritt gilt es dann gemeinsam mit dem vorläufigen Gläubigerausschuss Zukunftsperspektiven zu erörtern. Die ersten Gespräche, in denen von allen Seiten die Bereitschaft zu konstruktiver Zusammenarbeit spürbar war, stimmen uns zuversichtlich. Parallel zu den Arbeiten im Unternehmen werden wir einen strukturierten Investorenprozess starten.“

Norbert Ruthemeyer, Geschäftsführer der Brillant Gruppe: „Unser Ziel ist es, die laufende Restrukturierung der Gruppe zu beschleunigen und wir wollen dazu die Sanierungschancen nutzen, die das Insolvenzrecht bietet. Uns stehen jetzt kundige Restrukturierungsexperten zur Seite. Zusammen werden in den kommenden Wochen mit Hochdruck daran arbeiten, Zukunftsperspektiven zur umfangreichen Sicherung der Gruppe aufzubauen. An der hohen Leistungsfähigkeit der Brillant Gruppe für die Kunden ändert sich nichts. Für uns gilt das Motto: Jetzt erst recht. Erste Kunden haben bereits ihre Unterstützung bei der Sanierung signalisiert, das ist für uns eine zusätzliche Motivation.“

Rayan Tegtmeier, Gesellschafter der Brillant Gruppe: „Die vergangenen Monate waren äußerst intensive Monate. Wir haben verschiedene Ansätze vorangetrieben, um die Firmengruppe in einem schwierigen Branchenumfeld neu auszurichten. Wir mussten aber erkennen: Die eingeleiteten Maßnahmen reichen nicht aus, die durch die Corona-Pandemie nochmals gestiegenen Belastungen zu kompensieren. Mit den Veränderungen in der Geschäftsführung und den Anträgen auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens verbinden wir die Hoffnung auf einen echten Neuanfang. Dafür mache auch ich den Weg frei.“

Überblick Zuständigkeiten:

Mondi Personalservice GmbH: Dr. Willmer
Mondi GmbH: Dr. Willmer
WFD GmbH: Dr. Willmer
Brillant Management & Beteiligungs GmbH: Dr. Berner

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