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30.07.2014 | Brinkmann & Partner | Mitteilung der Pressestelle
Rettung für Automobilzuliefer-Betrieb TCG Herrmann - Investor gefunden

BRETTEN/FRANKFURT AM MAIN, 29. JULI 2014. Der Geschäftsbetrieb und die rund 300 Arbeitsplätze bei der insolventen TCG HERRMANN PRÄZISIONSDRUCKGUSS GmbH sind gerettet. „Wir haben jetzt einen Investor gefunden, der den Standort Bretten fortführt und alle Mitarbeiter dort weiter beschäftigt“, teilte der vom Amtsgericht Karlsruhe bestellte Insolvenzverwalter Dr. Jan Markus Plathner von der Kanzlei Brinkmann & Partner heute mit.

Wie Plathner den Mitarbeitern bei einer Betriebsversammlung bereits sagen konnte, wird die Firma Rupf Präzisionsdruckguss GmbH den Geschäftsbetrieb zum 1. August 2014 übernehmen. Vorangegangen waren dem jetzt gefundenen erfolgreichen Ab-schluss mehrere Verhandlungsrunden mit verschiedenen Interessenten.

„Wir haben in diesem intensiven Investorenprozess letztlich sowohl für die Gläubiger wie auch für die Mitarbeiter noch Verbesserungen erreichen können. Für den erfolgreichen Ausgang der Verhandlungen wie für den Erhalt der Arbeitsplätze war jedoch entscheidend, dass Mitarbeiter und Betriebsrat einem Sanierungstarifvertrag zu-stimmten, der zunächst auch einige Einschnitte beinhaltet. Das war jedoch der notwendige Preis für die jetzt wieder gegebene nachhaltige Zukunftsperspektive“, betonte Plathner.

Der Betriebsrat und die Belegschaft reagierten erleichtert und mit großer Zustimmung auf die Übernahme durch die Firma Rupf Präzisionsdruckguss GmbH und die ausgehandelten Bedingungen. Unter anderem wurde eine Beschäftigungssicherung bis Ende 2019 vereinbart, auch wird es weiterhin bei der Tarifbindung durch den Flächentarifvertrag Metall- und Elektroindustrie bleiben. Die von den neuen Eigentümern in der Betriebsversammlung aufgezeigten Perspektiven werden von der betrieblichen Interessenvertretung und der IG Metall als Grundlage für eine erfolgreiche Zukunft des Betriebes gewertet

Der Insolvenzverwalter hatte den Betrieb bei dem traditionsreichen Zulieferer von Aluminium-und Zink-Druckgussteilen für die Automobilindustrie seit dem am 19. März gestellten Insolvenzantrag in vollem Umfang fortgeführt. Mit Unterstützung von

Kunden und Lieferanten konnte die Produktion ohne Unterbrechung aufrechterhalten werden.

Auf dieser Grundlage gelang es auch, das Interesse mehrerer strategischer Investoren zu wecken und betriebsbedingte Kündigungen zu vermeiden. „Wir haben hier beispielhaft mit dem Betriebsrat und der IG Metall zusammengearbeitet und letztlich gemeinsam das Optimum an Arbeitsplätzen erhalten können“, lobte Plathner.

Die 1925 gegründete TCG HERRMANN PRÄZISIONSDRUCKGUSS GMBH stellt Antriebs-, Brems- und Triebwerkskomponenten aus Aluminium-Druckgussteilen für Automobilzulieferer und Premium-Automobilproduzenten her. Das Unternehmen hat als Dienstleister jedoch keine eigenen Produkte, sondern konstruiert und fertigt Kunden-bauteile. In diesem Projektgeschäft liegen von der Akquirierung bis zur Aufnahme der Serienfertigung in der Regel bis zu zwei Jahre. Zuletzt erzielte die TCG HERRMANN PRÄZISIONSDRUCKGUSS GMBH einen Umsatz von rund 45 Mio. Euro.

Rupf Präzisionsdruckguss GmbH ist Bestandteil der RUPF INDUSTRIES Gruppe, einer mittelständischen, familiengeführten Unternehmensgruppe mit knapp 600 Mitarbeitern, 90 Mio. Euro Umsatz und 6 Standorten in Deutschland. Die Gruppe ist aktiv in den Geschäftsbereichen Fahrzeugtechnik, Hydraulik und Maschinenbau.

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