Pressemitteilungen

11.06.2024 | | Mitteilung der Pressestelle
Erfolgreicher Verkauf des Automobilzulieferers SCS Unternehmensgruppe an strategischen Investor

- Indischer börsennotierter Konzern Suprajit übernimmt die SCS Unternehmensgruppe mit allen Standorten und sichert mehr als 1.000 Arbeitsplätze weltweit -

- Erhalt des wesentlichen Teils aller Arbeitsplätze in Deutschland mit der Bildung einer Transfergesellschaft -

Bad Berleburg, 10.06.2024. Erfreuliche Nachrichten für den Automobilzulieferer SCS (Stahlschmidt Cable Systems) mit Sitz in Bad Berleburg. Der Erhalt und die Fortführung des Traditionsunternehmens SCS Deutschland GmbH & Co. KG mit 100-jähriger Firmengeschichte ist gesichert. Nach intensiven und konstruktiven Verhandlungen des Insolvenzverwalters Jens Lieser mit dem indischen börsennotierten Investor Suprajit haben die Parteien am 9. Juni 2024 einen notariellen Kaufvertrag unterzeichnet. Der Kaufvertrag wird zum 1. Juli 2024 wirksam, sobald alle Vertragsbedingungen erfüllt sind.

Neben der SCS Deutschland, in der das operative Geschäft gebündelt ist, übernimmt der strategische Investor gleichzeitig die gesamte SCS Gruppe mit den Standorten in Polen, Marokko, Kanada und China.

Zukunftslösung durch starken Partner

„Ich freue mich, dass es gelungen ist, einen weltweit tätigen strategischen Investor für SCS zu gewinnen. An der Seite eines starken international aufgestellten Partners kann SCS nun durchstarten“, sagt Insolvenzverwalter Jens Lieser von LIESER Rechtsanwälte aus Köln. Die SCS Unternehmensgruppe ist auf die Entwicklung und Produktion von innovativen Bowdenzüge, Entriegelungseinheiten sowie Spritzgussteile aus Kunststoff spezialisiert. SCS erstellt ihre Produkte im Auftrag der internationalen Automobilindustrie in Groß- und Kleinserien, die in PKW-Türen, Front- und Heckklappen sowie Sitzanlagen verbaut werden.

Erwerb von SCS ermöglicht Investor Expansion in Europa und Nordamerika

Mit dem Erwerb der SCS Unternehmensgruppe eröffnen sich für Suprajit neue Märkte in Europa und Nordamerika, da SCS auf diesen Märkten hervorragend aufgestellt ist. Dies bietet dem strategischen Investor eine gute Gelegenheit, um seine Position in diesen Zielmärkten konsequent auszubauen. Hierfür sind die herausragende Produktentwicklung und der exzellente Vertrieb von SCS ein wichtiger Baustein zur Erweiterung der weltweiten Präsenz von Suprajit im Interesse seiner Kunden.

„Diese Akquisition wird unsere globale Produktionsbasis für Bowdenzüge im Automotivebereich weiter stärken. Suprajit wird in der Lage sein, seinen Kunden eine Verlagerung auf kostengünstige Produktionsstandorte sowie eine perfekte, kundenorientierte Lieferkette zu bieten. Diese Übernahme wird nach der Konsolidierung und Umstrukturierung mittelfristig zu einem verbesserten Kundenservice, globalem Wachstum und Margenverbesserungen führen“, sagt Ajith Rai, Gründer und Vorsitzender von Suprajit. Der Geschäftsführer von SCS Deutschland, Friedemann Faerber, wird bei der SCS Unternehmensgruppe die Umsetzung des Fortführungskonzeptes von Suprajit sowie den Integrationsprozess weiter begleiten.

Sozialverträgliche Lösung durch Transfergesellschaft

Der Transformationsprozess von Suprajit erfolgt in zwei Stufen. Durch die Übernahme von Suprajit bleibt der wesentliche Teil aller aktuell bestehenden 85 Arbeitsplätze in Bad Berleburg erhalten. In einer ersten Phase wechseln insgesamt 18 Beschäftigte zum 01.06.2024 in eine Transfergesellschaft. Dort erhalten sie sechs Monate lang rund 80 Prozent ihrer bisherigen Nettovergütung und gelten nicht als arbeitslos. Die Transfergesellschaft bietet den Arbeitnehmern eine durchgehende Beratung und Unterstützung bei der Jobvermittlung und finanziert bei Bedarf auch Weiterqualifizierungsmaßnahmen.

Im Zuge der weiteren Restrukturierung werden voraussichtlich in einer zweiten Phase ab dem 01.06.2025 weitere 11 Beschäftigte in die Transfergesellschaft wechseln. „Die Einrichtung der Transfergesellschaft ermöglicht es uns, den Übergang für die betroffenen Beschäftigten sozialverträglich zu gestalten und ihnen neue Perspektiven zu bieten. Ich danke allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, dass sie in diesen nicht einfachen Zeiten zu dem Unternehmen loyal gestanden haben“, sagt Jens Lieser.

Unmittelbar nach dem Insolvenzantrag im Dezember 2023 hatten der Insolvenzverwalter und sein Team Gespräche mit allen Kunden geführt. In der Folge kamen die Kunden SCS mit bemerkenswerten Unterstützungsmaßnahmen entgegen. Hierdurch konnte SCS die Produktion und somit den Geschäftsbetrieb trotz des Insolvenzverfahrens stabilisieren und fortführen. Das Unternehmen gewann Zeit und ermöglichte dem Insolvenzverwalter einen geeigneten Investor zu suchen, den er in Suprajit fand.

Über die SCS Deutschland GmbH & Co. KG

Die SCS Deutschland GmbH & Co. KG mit Hauptsitz in Bad Berleburg blickt auf eine knapp 100-jährige Unternehmensgeschichte zurück. SCS ist im Rahmen einer breiten Produktpalette auf die Entwicklung und Fertigung von maßgeschneiderten mechanischen Entriegelungssystemen sowie technisch innovativen Bowdenzügen im Automotivebereich spezialisiert. Die teilweise patentierten Produkte werden in PKW-Türen, Front- und Heckklappen sowie Sitzanlagen verbaut. SCS Deutschland hat Tochterunternehmen in Polen, Marokko, Kanada und China sowie weitere Vertriebsstandorte in Frankreich und den USA. Die gesamte Unternehmensgruppe beschäftigt rund 1000 Mitarbeiter. Am deutschen Standort in Bad Berleburg sind derzeit rund 85 Mitarbeiter beschäftigt. Weitere Informationen unter: www.scs-group.net

Über Suprajit

Suprajit wurde 1985 in Indien gegründet und hat sich als Pionier in der Entwicklung und Herstellung mechanischer Steuerkabel einen Namen gemacht. Das Unternehmen gilt als einer der führenden Automobilkabelhersteller und ist weltweit der größte Kabelproduzent auf dem Markt für Zweiradkabel. In 2015 erwarb Suprajit das Unternehmen Wescon Controls Inc. in den USA und erweiterte durch die Übernahme von Phoenix Lamps Limited im Jahr 2014 sein Leistungsangebot im Bereich Automobilbeleuchtung. Die Suprajit-Gruppe mit Sitz in Bangalore/Indien ist inzwischen ein weltweit führendes Unternehmen in der Automobilkabel- und Halogenlampenindustrie. Mit Produktionsstandorten in Indien, Großbritannien, den USA, Mexiko und China sowie einer weltweiten technischen und logistischen Unterstützung bietet die Gruppe ihren nationalen und internationalen Kunden optimale Produktentwicklungs- und Produktionslösungen. Die Gruppe besteht aus Suprajit Engineering Limited (zu der auch Phoenix Lamps gehört), Suprajit Automotive Limited, Suprajit Europe Limited, Wescon Controls LLC, Suprajit Mexico, Suprajit Hungary und Suprajit Inc USA.

Weitere Informationen unter: https://suprajit.com/

Über LIESER Rechtsanwälte

LIESER Rechtsanwälte ist ein führendes Büro auf dem Gebiet der Insolvenzverwaltung, Restrukturierung und Sanierung. Von 15 Standorten u.a. in Koblenz, Saarbrücken, Bonn, Mainz, Frankfurt a. Main, Darmstadt, Mannheim, Köln und Trier werden Mandate aller Größenordnungen und Branchen betreut. In über 3.000 Unternehmensinsolvenzverfahren hat LIESER Rechtsanwälte die Kompetenz bei der Fortführung und Sanierung von Unternehmen erfolgreich unter Beweis gestellt. Weitere Informationen unter: www.lieser-rechtsanwaelte.de

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