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19.11.2018 | GRUB BRUGGER | Mitteilung der Pressestelle
Bosch-Druck stellt sich in Eigenverwaltung neu auf

Ergolding, 16. November 2018. Das Druckereiunternehmen Bosch-Druck GmbH mit Sitz im bayerischen Ergolding nutzt ein Eigenverwaltungsverfahren, um sich neu aufzustellen. Die Geschäftsführung hat beim Amtsgericht Landshut einen entsprechenden Antrag gestellt, dem das Gericht bereits gefolgt ist. Der Geschäftsbetrieb wird unterdessen in vollem Umfang fortgeführt. „Produktion, Auftragsabwicklung und Lieferung bei Bosch-Druck gehen ohne Einschränkungen weiter“, betonte Martin Mucha von der Kanzlei Grub Brugger. „Alle Aufträge werden weiter pünktlich und in gewohnter Qualität erfüllt.“ Der erfahrene Sanierungsexperte ist für die Dauer des Verfahrens als Generalbevollmächtigter in das Unternehmen eingetreten und unterstützt die Geschäftsführung bei der Restrukturierung. Die Löhne und Gehälter der rund 160 Mitarbeiter sind über das Insolvenzgeld bis Ende Januar gesichert. „Das verschafft uns wichtigen finanziellen Spielraum, um in den nächsten drei Monaten die Restrukturierung voranzutreiben“, so Mucha.

Die Eigenverwaltung bietet Unternehmen einen rechtlichen Rahmen, um sich bei laufendem Geschäftsbetrieb in enger Abstimmung mit den Gläubigern neu aufzustellen. Im Unterschied zu einem regulären Insolvenzverfahren bleibt dabei die unternehmerische Verantwortung in den Händen der Geschäftsführung, die die Sanierung selbst steuert. Das Insolvenzrecht erlaubt dies in Fällen, in denen Unternehmen bei wirtschaftlichen Problemen frühzeitig selbst tätig werden und genügend Handlungsspielraum für eine Lösung besteht. Beides ist bei der Bosch-Druck GmbH der Fall. In der Eigenverwaltung setzt das zuständige Amtsgericht keinen Insolvenzverwalter, sondern einen sog. Sachwalter ein. Dieser überwacht ähnlich wie ein Aufsichtsrat das Verfahren im Interesse der Gläubiger. Als vorläufiger Sachwalter wurde Dr. Marcus Göbel von der Kanzlei Dr. Göbel & Mansfeld bestellt.

Die Geschäftsführung wird nun in enger Abstimmung mit den Gläubigern ein Restrukturierungskonzept ausarbeiten. Denkbar sind sowohl eine Investorenlösung als auch ein sog. Insolvenzplan, d.h. eine Art Vergleich mit den Gläubigern. Welcher Weg erfolgversprechend ist, wird sich erst in den kommenden Wochen zeigen. „Die Bosch-Druck GmbH verfügt über ein erstklassiges, modernes Produktportfolio und einen langjährigen und hochkarätigen Kundenstamm“, betonte Mucha. „Das sind gute Voraussetzungen für eine Sanierung.“

Als Folge der Digitalisierung befindet sich die Druckereibranche in einem tiefgreifenden Strukturwandel. Zum Teil erhebliche Überkapazitäten am Markt und sinkende Margen setzen die Branche unter Druck. Mit Investitionen in den Ausbau eines modernen digitalen Produkt- und Leistungsportfolios hat sich die Bosch- Druck GmbH in den letzten Jahren bereits sehr gut im geänderten Marktumfeld positioniert. Allerdings belasten der enorme Preis- und Wettbewerbsdruck im Markt das Ergebnis. Hinzu kommt die sinkende Auslastung der Offset-Druck-Sparte. „Unser Ziel ist, das Unternehmen in der Eigenverwaltung so aufzustellen, dass wir wieder nachhaltig wettbewerbsfähig sind“, so Mucha.

Die Bosch-Druck GmbH stellt Druckerzeugnisse für namhafte Automobilhersteller sowie Verlage und Web- Portale her. Dazu gehören etwa Bedienungsanleitungen, hochwertige Broschüren und diverse Dialogmarketing-Produkte. Das Unternehmen bietet Digitaldruck, Prepress, Bogenoffsetdruck, Buchbinderei und Veredelung sowie verschiedene Web2Print und Versand-Produkte und -Lösungen an. Die Bosch-Druck GmbH ist ein Tochterunternehmen der BlueLane GmbH, die jedoch nicht von der Insolvenz betroffen ist.

www.bosch-druck.de

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