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Dachau, 9. Januar 2025. Gut drei Monate nach ihrem Antrag auf Eigenverwaltung befindet sich die „HBS Bolzenschweiss-Systeme GmbH & Co. KG“ auf Sanierungskurs: Der Geschäftsbetrieb läuft stabil, es liegen mehrere verbindliche Angebote potenzieller Investoren vor. Unterdessen hat das zuständige Gericht der Geschäftsführung das Vertrauen ausgesprochen und Ende Dezember die Eigenverwaltung bestätigt.
„Wir führen auch im eröffneten Eigenverwaltungsverfahren den Geschäftsbetrieb ohne Einschränkungen fort“, betont Geschäftsführerin Anja Bloch. „Fertigung und Auslieferung gehen ganz normal weiter, wir freuen uns und sind dankbar, dass auch alle unsere Kunden und Lieferanten weiterhin mit uns zusammenarbeiten.“ Mit der Eröffnung des Eigenverwaltungsverfahrens zum 30. Dezember 2024 wirtschaftet das Unternehmen auch wieder unter Vollkosten. Das bedeutet, dass auch die Löhne und Gehälter der 45 Beschäftigten wieder vollständig vom Unternehmen selbst bezahlt werden. Diese waren im vorläufigen Verfahren zwischenzeitlich über die Agentur für Arbeit gezahlt worden.
Die Geschäftsführung hat das vorläufige Verfahren genutzt, um ihren Sanierungsplan weiter voranzutreiben. Dazu gehört ein sog. „strukturierter Investorenprozess“, bei dem potenzielle Interessenten gezielt durch einen spezialisierten Dienstleister recherchiert und angesprochen werden. Dieser Prozess befindet sich unterdessen in einem weit fortgeschrittenen Stadium: Mehrere Interessenten haben in den letzten Wochen konkrete und verbindliche Übernahmeangebote abgegeben, die Verhandlungen hierüber befinden sich derzeit in der abschließenden Phase. „Die Resonanz bei der Investorensuche ist sehr erfreulich“, so Anja Bloch. „Das hohe Investoreninteresse zeigt, dass HBS mit seinen hochkarätigen Produkten und vor allem auch der hochqualifizierten Belegschaft für Investoren interessant ist“, ergänzt Rechtsanwalt Dr. Matthias Hofmann von der Kanzlei Pohlmann Hofmann, der die Sanierung als gerichtlich bestellter Sachwalter im Interesse der Gläubiger überwacht.
Geschäftsführerin Bloch dankte ausdrücklich den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihren Einsatz: „Ein großes Kompliment an unsere Kolleginnen und Kollegen, die kühlen Kopf bewahren und dafür sorgen, dass wir in der gewohnten Qualität fertigen und pünktlich liefern“, so Bloch. „Das ist ein wichtiges Signal an unsere Kunden und Partner und wird natürlich auch von den potenziellen Investoren sehr wohlwollend registriert.“
Der Schweißtechnik-Spezialist hatte Ende September 2024 ein Eigenverwaltungsverfahren eingeleitet, um seine Finanzierungsstruktur neu zu ordnen. Zwar erwirtschaftet das Unternehmen operativ ein ausgeglichenes Ergebnis. Allerdings belasteten die Kosten einer gruppeninternen Umstrukturierung im Jahr 2023 das Unternehmen. Damals war die Schließung der Tochtergesellschaft „HBS Präzisionsteile GmbH“ beschlossen worden. Die HBS Bolzenschweiss-Systeme GmbH & Co. KG musste für einen großen Teil der damit verbundenen Kosten aufkommen. Die Tochtergesellschaften in den USA und China sind nicht von den Verfahren betroffen.
Die HBS Bolzenschweiss-Systeme GmbH & Co. KG fertigt seit fast 50 Jahren modernste Hülsen- und Bolzenschweißsysteme für die Industrie. Zu den Abnehmern gehören namhafte Kunden aus Branchen wie Automotive, Maschinenbau, Stahl- und Blechbearbeitung, Landmaschinen und Schiffsbau weltweit. Das Unternehmen erwirtschaftete zuletzt einen Jahresumsatz von rund 12,5 Mio. Euro ohne Berücksichtigung der Tochtergesellschaften in den USA und China.