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Hersbruck, 13. September 2024. Im Sanierungsverfahren der PsoriSol Hautklinik GmbH mit Sitz in Hersbruck zeichnet sich eine Lösung ab: Die Geschäftsführung hat sich mit einem neuen Betreiber auf eine Übernahme geeinigt. Dabei soll die Klinik inklusive aller Beschäftigten erhalten bleiben. Die entsprechenden Verträge wurden bereits unterzeichnet. Gläubiger und Insolvenzgericht müssen der geplanten Übernahme noch zustimmen.
„Mit der Übernahme wird die Hautklinik Psorisol Teil einer strategisch und wirtschaftlich hervorragend aufgestellten Klinik-Gruppe“, sagte Geschäftsführerin Prof. Dr. med. Christina Rogalski. „Das ist für den Standort, unsere Beschäftigten und natürlich unsere Patientinnen und Patienten eine sehr gute Nachricht.“ Die Übernahme ist Teil des Sanierungsplans der Geschäftsführung. Das zuständige Gericht hat den Plan bereits formell geprüft und zugelassen. Nach Zustimmung der Gläubiger und Bestätigung durch das Gericht kann das Eigenverwaltungsverfahren im nächsten Schritt offiziell aufgehoben werden.
Bei dem Erwerber handelt es sich um KIRINUS Health. Zu der familiengeführten Gesundheitsgruppe mit Hauptsitz in Bad Wiessee und insgesamt rund 900 Beschäftigten gehören 20 Einrichtungen in München und Umgebung – darunter Spezial-, Tages- und Rehakliniken sowie Ambulanzen, Arztpraxen und ein eigenes Ausbildungsinstitut. Das medizinische Angebot richtet sich dabei sowohl an Erwachsene als auch an Kinder und Jugendliche. Ein wesentlicher Schwerpunkt der Gruppe ist die Psychosomatik, also die Wechselwirkung zwischen psychischen und körperlichen Krankheitsbildern.
Mit der Übernahme will der Erwerber die Klinik und deren Potenzial gezielt weiterentwickeln. Unter anderem wird die KIRINUS Gruppe ihre umfassende psychosomatische Expertise einbringen und diesen Bereich in der PsoriSol Klinik ausbauen. „Die PsoriSol Hautklinik war bis vor kurzem ebenfalls eine familiengeführte Einrichtung. Dies sieht man an der klaren strategischen Ausrichtung sowie dem hohen Engagement der Mitarbeitenden. Damit passt die Klinik von ihrer Kultur und mit Blick auf die Unternehmenswerte sehr gut zu uns", erklärte Ludwig Klitzsch, Geschäftsführer und Inhaber der KIRINUS Gruppe. Mit einer neu gegründeten Tagesklinik in Nürnberg, die Anfang 2025 an den Start gehen wird, baut KIRINIUS seine Strukturen in der Region weiter aus.
Die Hautklinik Psorisol gehört bislang zu einer Unternehmensgruppe, die u.a. zahnmedizinische Zentren in Berlin betrieb. Weil sie für Verluste anderer Gruppen-Unternehmen mithaftete, war sie trotz eines ausgeglichenen Ergebnisses in finanzielle Schwierigkeiten geraten und hatte im Januar ein Eigenverwaltungsverfahren beantragt. Während der Klinikbetrieb ganz normal weiterlief, arbeitete die Geschäftsführung gemeinsam mit dem Generalbevollmächtigten Martin Schoebe von der Beratungsgesellschaft Greenmarck Restructuring Solutions an einer Sanierung, die nun kurz vor dem Abschluss steht.
Geschäftsführerin Rogalski bedankte sich vor allem bei den rund 150 Beschäftigten der Klinik für die Unterstützung in den letzten Monaten: „Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben sich von der Situation nicht beunruhigen lassen und mit großem Engagement weiter einen tollen Job gemacht“, so die Klinik-Geschäftsführerin. „Das hat entscheidend mit dazu beigetragen, dass wir in kurzer Zeit einen neuen Gesellschafter gefunden haben, der sehr gut zu uns passt. Auch die Zusammenarbeit mit dem Sachwalter Dominik Schmitt von der Kanzlei Müller-Heydenreich Bierbach & Kollegen war außerordentlich konstruktiv.“ Schmitt ergänzte: „Mit dem vorgelegten Insolvenzplan zeichnet sich eine gute Lösung für die Klinik, aber auch für die Gläubiger ab.“
Die PsoriSol Hautklinik gehört zu den größten Akut-Hautkliniken in Deutschland. Das Haus verfügt über 150 Betten und behandelt ca. 4.000 Patientinnen und Patienten im Jahr. Das Behandlungsspektrum umfasst alle wesentlichen, die Haut betreffenden Krankheiten. Die Klinik erwirtschaftete zuletzt einen Jahresumsatz von rund 16 Mio. Euro.