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30.12.2022 | Schultze & Braun | Mitteilung der Pressestelle
Insolvenzverwalter Frank Schmitt und Land Hessen einigen sich auf Übernahme der Höchster Porzellanmanufaktur

- Traditionsreiches Unternehmen wird Teil der Hochschule für Gestaltung in Offenbach – Standort in Höchst bleibt erhalten
- Insolvenzverwalter Frank Schmitt von Schultze & Braun: „Der positive Abschluss der Gespräche mit dem Land Hessen ist aus unserer Sicht ein wichtiger Meilenstein in der Geschichte der Höchster Porzellanmanufaktur. Das Bewahren dieses Kulturguts hat mein gesamtes Team in unseren intensiven Bestrebungen um die Rettung der Höchster Porzellan stets angetrieben.“

Frankfurt am Main. Der Insolvenzverwalter der traditionsreichen Höchster Porzellanmanufaktur, Frank Schmitt von Schultze & Braun, und das Land Hessen haben sich auf eine Übernahme der Vermögenswerte der insolventen Höchster Porzellanmanufaktur 1746 GmbH geeinigt. Damit bleibt dieses besondere historische hessische Kulturgut erhalten. Die Hochschule für Gestaltung Offenbach (HfG) wird den Betrieb der zweitältesten Porzellanmanufaktur Deutschlands mit einem neuen Konzept weiterführen und damit das handwerkliche und künstlerische Know-how für Forschung und Lehre nutzen. Geplant ist die Gründung eines „Institute for Advanced Material Studies“. Die HfG wird auch den Mietvertrag der Höchster Porzellanmanufaktur im Frankfurter Stadtteil Höchst sowie einen Teil der Beschäftigten übernehmen. Die Markenrechte hatte das Land bereits im Juli erworben.

„Mit der Unterschrift unter unsere gemeinsame Vereinbarung, mit der das Land Hessen die weitere Verantwortung für die Geschicke der Höchster Porzellanmanufaktur übernimmt, gehen für meinen Verwalterkollegen Alexander Eggen und mich ereignisreiche Wochen der Verhandlungen mit verschiedenen Interessenten erfolgreich zu Ende. Wir freuen uns, dass erneut der Erhalt der Porzellanmanufaktur gelungen ist. Der positive Abschluss der Gespräche mit dem Land Hessen ist aus unserer Sicht ein wichtiger Meilenstein in der Geschichte der Höchster Porzellanmanufaktur. Das Bewahren dieses Kulturguts hat mein gesamtes Team in unseren intensiven Bestrebungen um die Rettung der Höchster Porzellan stets angetrieben“, sagt Insolvenzverwalter Frank Schmitt.

Privatwirtschaftlicher, langfristiger Betrieb nicht darstellbar

Ein privatwirtschaftlicher, langfristiger Betrieb der Manufaktur war unter den aktuellen Bedingungen – auch wegen der Explosion der Energiepreise – nicht darstellbar. „Daher freut es mich besonders, dass die Zukunft der Manufaktur am Standort in Höchst mit einem modernen und innovativen Konzept der Hochschule für Gestaltung durch das Land Hessen gesichert wurde. Es ist ein bislang einzigartiger und zukunftsgerichteter Ansatz, die Tradition und den reichen Erfahrungsschatz der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einer Manufaktur mit dem Ideenreichtum und der Forschungsarbeit einer Hochschule zu verbinden. Das Engagement des Landes ist ein Versprechen für eine gute Zukunft des hessischen Kulturgutes HPM“, so Frank Schmitt weiter.

Gespräche mit mehreren Investoren

Dem Insolvenzverwalter war es gelungen, nach dem erneuten Insolvenzantrag der Höchster Porzellanmanufaktur den Geschäftsbetrieb zu stabilisieren und durchgängig aufrechtzuerhalten. Zeitgleich machte er sich auf die Suche nach möglichen Interessenten für eine Übernahme des traditionsreichen Unternehmens. „Wir hatten sehr konstruktive Gespräche mit mehreren Investoren, die sich um den Erhalt der Höchster Porzellanmanufaktur gesorgt haben. Leider war diesen der Einstieg am Ende aus verschiedenen Gründen nicht möglich. Parallel sind wir sehr frühzeitig gemeinsam mit dem Land Hessen bestrebt gewesen, eine kreative Lösung zu finden, die nun auch erfolgreich umgesetzt werden kann. Dafür möchte ich Allen danken, die an der Vorbereitung und der konkreten Umsetzung beteiligt waren.“

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