Pressemitteilungen

20.02.2013 | Prof. Dr. jur. Dr. phil. Thomas B. Schmidt | Mitteilung der Pressestelle
Investorengruppe will Teile des Windkraftanlagenherstellers Fuhrländer AG übernehmen

Liebenscheid, 19.02.2013. Die Pläne für eine Teilübernahme des Windkraftanlagenherstellers Fuhrländer AG aus dem Westerwald schreiten voran. Ein Investorenkonsortium unter der Federführung der iranischen Mapna Group hat inzwischen mit dem Insolvenzverwalter, Prof. Dr. Dr. Thomas B. Schmidt, einen Vorvertrag unterzeichnet. So soll der Spezialist für Binnen-Windkraftanlagen im Zuge einer übertragenden Sanierung fortgeführt werden. Dabei werden die Vermögensgegenstände des insolventen Unternehmens, wie z. B. Teile der Produktion, als auch Service und Wartung auf eine neue Fuhrländer Gesellschaft übertragen. Hierzu gehört auch das wertvolle Know-How über Windkraftanlagentechnik. Ein wichtiger Bestandteil der neuen Gesellschaft soll auch das Lizenzgeschäft mit der bewährten Windkraftanlage FL 2500 sein, sowie die Neuentwicklung der FL 3000, deren Hybridturm 140 Meter beträgt und ein Hoffnungsträger von Fuhrländer ist. Die Neue Fuhrländer Gesellschaft könnte nach Abschluss des endgültigen Investitionsvertrages frei von Altschulden den Neustart beginnen. Über die vertraglichen Einzelheiten wurde von beiden Seiten Stillschweigen vereinbart.

„Ich freue mich sehr, dass wir einen Investor gefunden haben und damit zumindest einen Teil der Fuhrländer AG weiterführen können. Damit ist der erste Schritt für einen Neustart in einem zwar sehr hart umkämpften, aber auch international viel versprechendem Zukunftsmarkt gemacht“, sagt Insolvenzverwalter Schmidt. "Vor Abschluss des finalen Investitionsvertrages haben wir allerdings noch einiges an Arbeit vor uns, die in den nächsten Wochen zu erledigen ist", so Schmidt.

„Wir schätzen die hoch leistungsfähigen Windkraftanlagen von Fuhrländer. Fuhrländer ist ein Pionier auf diesem Gebiet und vereint Innovation, modernste Anlagentechnik und viel Erfahrung. Wir freuen uns mit motivierten und sehr qualifizierten Mitarbeitern auf den Neubeginn“, so ein Vertreter des Investorenkonsortiums. Der potentielle Erwerber will insgesamt rund 80 Mitarbeiter und damit etwas weniger als die Hälfte der verbliebenen Beschäftigten übernehmen. Nach der ersten Gläubigerversammlung vom 4. Februar 2013 mussten aufgrund von Zahlungsschwierigkeiten kurzfristig 148 von rund 180 Beschäftigten freigestellt werden. Auf einer Betriebsversammlung wurden heute die Mitarbeiter am Sitz des Unternehmens in Liebenscheid über die neue Entwicklung informiert.

In die Krise geriet das Vorzeigeunternehmen aus dem Westerwald in den letzten Jahren aus diversen Gründen. Nach einer Phase des starken Wachstums hatte es starke Einschnitte im Markt für Windkraft gegeben. Sinkende Margen, ein harter Wettbewerb und Zahlungsstockungen bei Auslandsprojekten führten schließlich zum Insolvenzantrag.

Bis zu der ersten Gläubigerversammlung hatte Fuhrländer im Zuge eines internationalen Investorenprozesses mit zahlreichen Interessenten aus dem In- und Ausland Gespräche geführt, um für das Unternehmen eine Gesamtlösung zu finden. Nachdem kein Investor für die angestrebte Gesamtlösung gewonnen werden konnte, hat Insolvenzverwalter Schmidt in letzter Minute die Chance für eine Teilsanierung mit dem potentiellen Investorenkonsortium ergriffen.

Über die Fuhrländer AG

Die Fuhrländer AG ist ein führender Windkraftanlagenhersteller für die Nutzung der Windenergie im Binnenland und gehört heute in Deutschland sowie in West- und Osteuropa, Brasilien, Vietnam und der Ukraine zu den Wegbereitern der Windenergie. Mit einer aktuellen Anlagenpalette mit 2,0, 2,5 und 3,0 Megawatt Leistung bietet Fuhrländer modernste Anlagentechnik. Die innovative Drei-Megawatt-Klasse hat den in der Branche einzigartigen Rotor mit 120 Meter Durchmesser auf einer Nabenhöhe von 140 Metern. Sie besitzt auch den neuen HybridDrive, der wesentlich leichter und kompakter und besonders effizient für Einsätze im Binnenland ist.

Über Mapna Group

Die Mapna Group ist eine der führenden iranischen Industriegruppen, die sich in den letzten zwei Jahrzehnten in den Bereichen Industrie, Technologie und Energieentwicklung entwickelt haben und weltweit agieren.

Über Prof. Dr. jur. Dr. phil. Thomas B. Schmidt

Rechtsanwalt Thomas B. Schmidt ist Fachanwalt für Arbeits- und Insolvenzrecht und Partner der Kanzlei König Rechtsanwälte, eine der führenden Wirtschaftskanzleien in Rheinland-Pfalz mit Sitz in Trier. Seit 1997 ist Prof. Schmidt als Insolvenzverwalter tätig und gilt als bekannter Experte für Insolvenzplanverfahren und Sanierungen. Darüber hinaus ist er auf Restrukturierungen spezialisiert. Er ist Honorarprofessor der Fachhochschule Trier und lehrt dort seit 2002 in den Fächern Wirtschafts- und Insolvenzrecht (weitere Informationen unter www.thomasbschmidt.de).

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