Pressemitteilungen

09.03.2023 | | Mitteilung der Pressestelle
Investorenlösung für die Lätzsch GmbH Kunststoffverarbeitung

(Kitzscher/Leipzig, 08. März 2023) Die Lätzsch GmbH Kunststoffverarbeitung ist gerettet: Der Insolvenzplan wurde durch die Gläubiger am 28. Februar 2023 mehrheitlich angenommen. „Dank des Engagements aller Beteiligten während der Sanierung und der Entscheidung der Gläubiger bleibt die Lätzsch GmbH erhalten. Positiv ist in diesem Zusammenhang auch die konstruktive Zusammenarbeit mit dem Gläubigerausschuss hervorzuheben, bestehend aus Commerzbank, der Bundesagentur für Arbeit und einem der Hauptlieferanten des Unternehmens“, berichtet Sachwalter Rechtsanwalt Dr. Jörg Schädlich von der Kanzlei Stapper Jacobi Schädlich. Für den traditionsreichen Kunststoffbetrieb konnte ein Investor gefunden werden, der dem Unternehmen nun wieder eine Perspektive bietet: „Die Lätzsch GmbH Kunststoffverarbeitung bleibt erhalten, ebenso wie alle 93 Arbeitsplätze. Das ist nicht nur ein Erfolg für das Sanierungsteam und alle Beteiligten, sondern auch ein ganz wichtiges Signal für die Region und den Industriestandort Sachsen. Wir sind froh, dass die gemeinsame Arbeit der letzten Monate zu diesem Ergebnis geführt hat“, sagt Rechtsanwalt Stefan Ettelt von der Kanzlei Kulitzscher & Ettelt. Er begleitete den Sanierungsprozess des Mittelständlers als Generalbevollmächtigter.

Ganzheitliche Sanierung ermöglicht

Auch Simon Leopold, Geschäftsführer der ABG Consulting-Partner GmbH & Co. KG, ist froh über die Entwicklung im Verfahren. Er stand dem Unternehmen als Sanierungsgeschäftsführer zur Seite und resümiert: „Wir können hier wirklich von einer ganzheitlichen Lösung sprechen. Denn neben der leistungswirtschaftlichen Sanierung in den vergangenen Monaten konnte durch das Engagement des Investors nun auch die finanzwirtschaftliche Neuaufstellung im Rahmen des Insolvenzplanverfahrens umgesetzt werden.“ Entsprechend groß sind die Erleichterung und die Freude aufseiten des sächsischen Familienunternehmens: „Wir sind froh, dass wir nun endlich wieder eine langfristige Perspektive haben und positiv in die Zukunft schauen können. Ein großes Dankeschön geht dabei vor allem an unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die trotz der Herausforderungen immer mitgezogen haben, und an unsere Kunden, die auch während des Verfahrens alle an unserer Seite standen“, sagt Hans-Joachim Lätzsch. Als Geschäftsführer war er in dem Eigenverwaltungsverfahren weiter für den operativen Betrieb zuständig.

Die Voraussetzungen für den Neustart des Traditionsunternehmens sind aussichtsreich; die Auftragslage ist stabil und die Geschäfte mit den bestehenden Kunden konnten ungeachtet der Insolvenz weiter ausgebaut werden.

Krise trotz positiver Geschäftsentwicklung

Die Lätzsch GmbH Kunststoffverarbeitung hat eine lange Tradition – die Wurzeln des Unternehmens gehen bis in die 1950er-Jahre zurück. Die Geschäftsentwicklung des Betriebs und das Wachstum der letzten Jahre waren positiv – dann allerdings folgten kurz nacheinander der Wegfall eines Großkunden und die Einschränkungen durch die Corona-Pandemie. Gerade letztere hatte dem Unternehmen zugesetzt: Die Umsatzausfälle konnte die Lätzsch GmbH nicht kurzfristig kompensieren, die wirtschaftliche Lage verschärfte sich. Die Geschäftsleitung erkannte den Handlungsbedarf und stellte einen Antrag auf Insolvenz in Eigenverwaltung, um sich gerichtlich zu sanieren. Dieser wurde vom Amtsgericht Leipzig im September 2021 bestätigt; das Verfahren im Dezember 2021 eröffnet. Seither lief der Geschäftsbetrieb uneingeschränkt weiter. Mit der Bestätigung des Insolvenzplans und der gefundenen Investorenlösung kann das Insolvenzverfahren nun kurzfristig aufgehoben werden.

Weitere Informationen: www.laetzsch.de

Über die Lätzsch GmbH

Das Unternehmen vor den Toren der Messestadt Leipzig ist ein Spezialist in Sachen Kunststoffverarbeitung. Die Leistungen der Lätzsch GmbH umfassen neben der PUR-Verarbeitung (Schäumerei) und der GFK-/CFK-Produktherstellung auch die Metallverarbeitung und unterschiedliche Services. Als Systemlieferant bietet das Unternehmen Komplettlösungen und fertigt auch ganze Baugruppen. Die Produkte reichen von Trennwänden mit energieaufnehmender Funktion, Armlehnen und anderen diversen Interieurbauteilen für Reise- und Stadtbusse über Lenkräder bis hin zu Karosserieteilen für Kraftfahrzeuge, Büromöbelzubehör und sicherheitsrelevanten Baugruppen für Nutzfahrzeuge sowie Fahrzeugkomponenten für Nutz- oder Schienenfahrzeuge.

Über die Kanzlei Kulitzscher & Ettelt

Die Sozietät der Rechtsanwälte Kulitzscher & Ettelt wurde 1968 gegründet und verfügt über Standorte in Dresden sowie Döbeln. In der Sozietät arbeiten derzeit acht anwaltliche Berufsträger. Mit dem Standort Dresden hat sich die Kanzlei bundesweit auf Sanierungsprozesse spezialisiert. Die Sanierungsabteilung leitet der geschäftsführende Partner der Kanzlei, Rechtsanwalt Stefan Ettelt. Mit mehr als 236 eingeleiteten Insolvenzverfahren, der Mitwirkung in insgesamt 49 Gläubigerausschüssen und der Durchführung von mittlerweile 18 Schutzschirmverfahren sowie 47 Eigenverwaltungsverfahren ist die Kanzlei Kulitzscher & Ettelt deutschlandweit führend im Sanierungsbereich. Die Kanzlei wurde bereits im März 2015 vom Finance Magazin als eine der Top 5 Beraterkanzleien in Deutschland für ESUG-Verfahren ausgezeichnet.

Über die ABG Consulting-Partner GmbH & Co. KG

ABG Consulting-Partner hat sich seit mehr als 20 Jahren auf die Unterstützung von Unternehmen in Krisensituationen und deren ganzheitliche Sanierung spezialisiert – außergerichtlich wie gerichtlich. Ziel ist die Wiederherstellung der Wettbewerbsfähigkeit und die Neuausrichtung der Unternehmen für den Restart am Markt. Die Leistungen reichen dabei von der strategischen Beratung über die kaufmännische Begleitung und die Entwicklung von Sanierungsplänen bis hin zur Investoren- oder Finanzierungssuche. Durch die Zugehörigkeit zum Beratungsverbund ABG-Partner, mit seinen eigenständigen Gesellschaften in der Steuer- und Unternehmensberatung sowie in Marketing, Recht und Wirtschaftsprüfung, kann jederzeit auf umfassende Fachexpertise zurückgegriffen werden.

Über STAPPER | JACOBI | SCHÄDLICH

Die mittelständische Kanzlei STAPPER | JACOBI | SCHÄDLICH verfügt über ein auf die Insolvenzverwaltung und Restrukturierung spezialisiertes Team von rund 50 qualifizierten Mitarbeitern, die vorwiegend in Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen, Berlin und Bayern tätig sind. Dr. Jörg Schädlich ist Rechtsanwalt, Fachanwalt für Handels- und Gesellschaftsrecht, Fachanwalt für Insolvenz- und Sanierungsrecht, Geprüfter Betriebswirt (ILS) und seit rund 20 Jahren in der Insolvenz- und Restrukturierungsbranche tätig. Seit 2013 wird er von verschiedenen Amtsgerichten in Mitteldeutschland regelmäßig zum Insolvenzverwalter und Sachwalter bestellt.

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