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02.04.2020 | JAFFÉ Insolvenzverwalter | Mitteilung der Pressestelle
Investorenprozess für deutsche Fintyre-Gesellschaften tritt in entscheidende Phase

Erste indikative Angebote liegen vor - Verhandlungen mit Interessenten angelaufen

Betrieb geht auch nach Eröffnung der Insolvenzverfahren weiter

Frankfurt am Main/Neuhof/Viersen/Hohenwestedt, 01. April 2020. Der Investorenprozess für die insolventen deutschen Fintyre-Gesellschaften tritt in seine entscheidende Phase. „Wir freuen uns sehr darüber, dass zahlreiche indikative Angebote für die Geschäftsbetriebe der Gruppe oder Teile davon vorliegen, auf deren Basis wir nun weitere Verhandlungen führen, um möglichst rasch Ergebnisse erzielen zu können“, wie der Insolvenzverwalter, Rechtsanwalt Miguel Grosser von der Kanzlei JAFFÉ Rechtsanwälte Insolvenzverwalter, heute mitteilte. Das Amtsgericht Frankfurt am Main hat mit Beschluss vom 01. April für 7 der insgesamt 16 Gesellschaften das Insolvenzverfahren eröffnet. Damit geht die Verfügungsgewalt über das Vermögen dieser Gesellschaften endgültig auf den Insolvenzverwalter über.

„Es ist ein großer Erfolg, dass wir unter den aktuell durch die Corona-Krise stark erschwerten Bedingungen so schnell vorangekommen sind. Alle Beteiligten unternehmen hier große Anstrengungen, um eine Fortführungslösung zu finden und die Arbeitsplätze zu erhalten. Wir rechnen noch im April mit Ergebnissen aus den Verhandlungen mit potenziellen Investoren und setzen alles daran, Fortführungslösungen zu erzielen. Auch nach Eröffnung der Insolvenzverfahren geht der Geschäftsbetrieb bei den nun eröffneten Gesellschaften - soweit dies in der jetzigen Situation möglich ist - vorerst weiter. Die Mitarbeiter bleiben weiter beschäftigt“, so Grosser.

Im Einzelnen erfolgte die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens zum 01. April 2020 für folgende Gesellschaften:

- Reifen Krieg GmbH (Reifengroßhandel, 121 Mitarbeiter), Neuhof;

- Secura Reifenservice GmbH (Reifeneinzelhandel und Service, 60 Mitarbeiter), Neuhof;

- Duro Reifenservice GmbH (Reifeneinzelhandel und Auto-Service, 17 Mitarbeiter), Neuhof;

- RS Exclusiv Reifengroßhandel GmbH (43 Mitarbeiter), Hohenwestedt;

- TyreXpert Reifen + Autoservice GmbH (Reifenfach- und -einzelhandel, Autoservice, 107 Mitarbeiter), Hohenwestedt;

- Reifen24 GmbH (Online-Shop, 5 Mitarbeiter), Saalfeld/Saale;

- MoTi Reifen GmbH (Reifen- und Rädergroßhandel, 13 Mitarbeiter), Viersen.

Für die übrigen Gesellschaften der insolventen deutschen Fintyre-Gruppe (im Wesentlichen die Fintyre Group GmbH, Reiff Reifen und Autotechnik GmbH, Tyre1 GmbH & Co KG, Mutavi Solutions GmbH, die Komplettradlager GmbH und die EFTD Real Estate Holding GmbH) wird das Insolvenzverfahren in Abhängigkeit von den unterschiedlichen Insolvenzgeldzeiträumen zu einem späteren Zeitpunkt eröffnet. Auch hier geht der Geschäftsbetrieb vorerst weiter - teilweise wie bei Reiff Reifen und Autotechnik mit Einschränkungen.

Die deutschen Fintyre-Gesellschaften hatten am 06. Februar (Reifen Krieg GmbH) bzw. 11. Februar Insolvenzantrag wegen Zahlungsunfähigkeit und Überschuldung gestellt. Die Gruppe, die im Wesentlichen auf den Groß- und Einzelhandel mit Autozubehör und Reifen sowie das Anbieten von Serviceleistungen im Zusammenhang damit spezialisiert ist, beschäftigt insgesamt über 1.300 Arbeitnehmer und erzielte nach letzten Zahlen einen Gruppenumsatz von rund 1 Mrd. Euro.

Weitere Informationen:

Miguel Grosser ist Fachanwalt für Arbeitsrecht sowie Insolvenzrecht, seit 1999 in der Kanzlei JAFFÉ Rechtsanwälte Insolvenzverwalter und seit 2002 als Insolvenzverwalter tätig. Zu seinen bekanntesten Insolvenzverfahren zählt neben der weltweit tätigen DyStar Textilfarben GmbH die erfolgreiche übertragende Sanierung der Deutsche Touring GmbH, des traditionsreichsten Fernbusreiseunternehmen Deutschlands. Darüber hinaus wird er von den Amtsgerichten Frankfurt am Main, München und Köln in zahlreichen weiteren Insolvenzverfahren als Verwalter berufen. Rechtsanwalt Miguel Grosser leitet zudem die Niederlassung von JAFFÉ Rechtsanwälte Insolvenzverwalter in Frankfurt am Main.

Die Kanzlei JAFFÉ Rechtsanwälte Insolvenzverwalter ist seit mehr als zwei Jahr-zehnten eine der führenden Kanzleien in den Bereichen Insolvenzverwaltung, Insolvenzrecht und Prozessrecht, insbesondere in komplexen und grenzüberschreitenden Verfahren. Die Anwälte der Kanzlei verstehen Unternehmenskrise und Insolvenz nicht als Ausdruck unternehmerischen Scheiterns, sondern setzen sich mit großem Nachdruck und Erfolg dafür ein, dass das Unternehmen in der Insolvenz saniert wird, Arbeitsplätze erhalten und zugleich die Gläubiger bestmöglich befriedigt werden, und zwar sowohl innerhalb eines klassischen Insolvenzverfahrens als auch im Rahmen von Eigenverwaltungen und Schutzschirmverfahren. Die Anwälte der Kanzlei werden regelmäßig in schwierigen Verfahren (wie etwa bei den deutschen P&R Gesellschaften) als Insolvenzverwalter und Sachwalter bestellt; ihre Erfahrungen und ihre Unabhängigkeit sind ein Garant für ein faires und erfolgreiches Verfahren.

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