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14.08.2015 | Jaffé Insolvenzverwalter | Mitteilung der Pressestelle
Fortschritte im Insolvenzverfahren der Green Planet AG

Frankfurt am Main, 13. August 2015. Im Insolvenzverfahren über das Vermögen der Green Planet AG gibt es weitere Fortschritte: Derzeit erstellt eine führende internationale Wirtschaftsprüfungsgesellschaft einen Business Plan für die Beteiligung Green Planet Costa Rica S.A. in Costa Rica, auf dessen Grundlage dann eine fundierte Bewertung vorgenommen werden kann. Dies umfasst eine Analyse der Bodenqualität ebenso wie die Qualität und Quantität der vorhandenen Bäume und Anlagen. Das Ergebnis fließt in den Investorenprozess für die Beteiligung ein. Auch hierzu konnte Insolvenzverwalter Miguel Grosser dem Gläubigerausschuss bei dessen jüngster Sitzung über Fortschritte berichten. Es gebe seriöse Interessenten, mit denen bereits erste Gespräche geführt werden konnten.

Grosser berichtete dem Gläubigerausschuss auch über die Ergebnisse seiner jüngsten Inspektionsreise zu den Tochtergesellschaften der Green Planet AG in Costa Rica. Demzufolge läuft der Geschäftsbetrieb dort ohne Beeinträchtigungen weiter, die Plantagen und Anlagen werden ordnungsgemäß nach forstwirtschaftlichen Grundsätzen bewirtschaftet. Aktuell gibt es 41 Plantagen mit über 1.200 Hektar Fläche und eine Finca, die sich im Eigentum der Green Planet Costa Rica S.A. oder anderer costa-ricanischer Tochtergesellschaften der Green Planet AG befinden. Der Zustand der Plantagen ist dabei höchst unterschiedlich, aus einigen Pflanzungen sind frühestens in einigen Jahren Erträge zu erwarten.

Wertermittlung läuft – Datenraum für Interessenten wird eingerichtet

In diesem Zusammenhang trat Grosser auch Falschinformationen entgegen, die in den vergangenen Wochen immer wieder von einzelnen Personen gestreut wurden, die offensichtlich dem zwischenzeitlich wegen Betruges angeklagten früheren Vorstand nahestehen. „Wir haben bei der Tochtergesellschaft Green Planet Costa Rica S.A. einen funktionierenden, forstwirtschaftlichen Betrieb sichergestellt, der grundsätzlich in der Lage ist, rentabel zu arbeiten. Wir führen deshalb diesen Betrieb mit seinen rund 15 Mitarbeitern unter der Regie eines von uns eingesetzten Vorstands fort. Behauptungen über Plünderungen oder eine Verwahrlosung der Plantagen entbehren jeder Grundlage“, fasste Grosser die Ergebnisse seiner jüngsten Besichtigung zusammen.

Derzeit ist eine darauf spezialisierte Wirtschaftsprüfungsgesellschaft dabei, auf Basis einer fundierten Analyse aller Faktoren, die Werthaltigkeit der Bäume, Plantagen und Anlagen und damit einen Unternehmenswert für die Green Planet Costa Rica S.A. zu ermitteln. Alle Daten und Ergebnisse werden später in einem „Datenraum“ zusammengefasst, in den die potenziellen Interessenten Einblick nehmen können, wenn sie eine Vertraulichkeitserklärung unterschrieben und die Ernsthaftigkeit ihres Interesses nachgewiesen haben.

„Wir kommen bei der Verwertung des Vermögens der Green Planet AG, das im Wesentlichen aus den Beteiligungen an den costa-ricanischen Tochtergesellschaften besteht, gut voran. Und das, obwohl das rechtliche Procedere in Costa Rica anders und langwieriger ist, als wir dies in Deutschland gewohnt sind und von interessierter Seite immer wieder versucht wird, unser Vorgehen zu behindern. Dennoch ist es uns gelungen, die Beteiligungen und deren Werte für die Gläubiger in Deutschland zu sichern. Die insgesamt über 780 Gläubiger, die bislang Forderungen im Volumen von über 21 Mio. Euro angemeldet haben, können also darauf hoffen, zumindest einen Teil ihres Geldes wieder zu bekommen“, zeigte sich Grosser zuversichtlich.

Einstimmigkeit im Gläubigerausschuss

Der von der Gläubigerversammlung bestellte Gläubigerausschuss stimmte den von Grosser vorgeschlagenen Maßnahmen und dem eingeleiteten strukturierten Investorenprozess einstimmig zu. Der Gläubigerausschuss vertritt die Gesamtheit der Gläubiger und setzt sich aus auf Kapitalanlagerecht spezialisierten Anwälten und Vertretern von Anlegerschutzvereinigungen wie der SdK Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger e.V. zusammen.

Die Green Planet AG mit Sitz in Frankfurt am Main hatte am 23. Juli 2014 Insolvenzantrag gestellt, nachdem aufgrund mehrerer Strafanzeigen verschiedener Kunden ein Ermittlungsverfahren gegen den früheren Vorstand eröffnet und dieser in Untersuchungshaft genommen worden war. In der Folgezeit kam der Geschäftsbetrieb der Green Planet AG vollständig zum Erliegen. Am 09.09.2014 wurde dann das Insolvenzverfahren über das Vermögen der Green Planet AG eröffnet und Miguel Grosser zum Insolvenzverwalter bestellt.

Die Green Planet AG hatte Anlegern in einer „Renditebeispiels-Rechnung" eine jährliche Rendite von 13 Prozent aus einer Investition in Teakholzbäumen in Aussicht gestellt. Die Gesellschaft selbst unterhielt jedoch weder eigene Plantagen, noch konnten Anleger tatsächlich Eigentum an Bäumen erwerben. Seit 2009 sind der Green Planet AG mehr als 15 Mio. Euro von Kunden für die beworbene Investition zugeflossen, ein Großteil der vereinnahmten Gelder wurde jedoch durch den laufenden Geschäftsbetrieb der Green Planet AG oder Handlungen des früheren Vorstands verbraucht und ist nie in Teakholzplantagen in Costa Rica investiert worden. Derzeit läuft dazu ein Strafprozess vor dem Landgericht in Frankfurt am Main gegen den früheren Vorstand der Green Planet AG.

Weitere Informationen finden Sie in der beigefügten Pressemitteilung. Für Rückfragen stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung.

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