Pressemitteilungen

25.09.2014 | Jaffé Insolvenzverwalter | Mitteilung der Pressestelle
Qimonda-Insolvenzverwalter und Infineon schließen Teilvergleich

Infineon zahlt 260 Millionen Euro, davon 125 Millionen Euro für den Erwerb der Qimonda-Patente

Gerichtsprozess zur wirtschaftlichen Neugründung und Differenzhaftung wird fortgesetzt

München, 24. September 2014. Wesentlicher Fortschritt bei der Verwertung des Vermögens der insolventen Qimonda AG: Der Qimonda Insolvenzverwalter Dr. Michael Jaffé und die Infineon Technologies AG haben sich außergerichtlich über die Beilegung sämtlicher Streitigkeiten – mit Ausnahme des anhängigen Gerichtsverfahrens zur wirtschaftlichen Neugründung und Differenzhaftung – geeinigt. Demnach wird Infineon einen Vergleichsbetrag in Höhe von insgesamt 135 Millionen Euro bezahlen und außerdem sämtliche Patente der Qimonda AG für 125 Millionen Euro erwerben. Weiter fortgeführt wird das vom Insolvenzverwalter der Qimonda AG eingeleitete Gerichtsverfahren gegen Infineon vor dem Landgericht München wegen wirtschaftlicher Neugründung und Differenzhaftung. Der Vollzug der Vergleichsvereinbarung und des Patentkaufs steht unter dem Vorbehalt des Eintritts verschiedener rechtlicher Bedingungen und wird im nächsten Kalenderquartal erwartet. Die Gläubigerversammlung der Qimonda AG hat der Einigung mit Infineon bereits zugestimmt.

„Wir sind mit diesem Teilvergleich im Insolvenzverfahren über das Vermögen der Qimonda AG einen großen Schritt weitergekommen. In wesentlichen Aspekten des Verfahrens haben wir nun eine Lösung erreicht und im Interesse der Gläubiger eine erhebliche Mehrung der Masse erzielen können“, so Insolvenzverwalter Dr. Michael Jaffé.

Die Qimonda AG war bis zur Eröffnung des Insolvenzverfahrens im April 2009 einer der führenden Speicherchip-Hersteller der Welt. Ihr Patentportfolio umfasst Patente und Patentanmeldungen weltweit. Die Schutzrechte betreffen Erfindungen mit Relevanz für die Halbleiter-, Computer- und Telekommunikationsindustrie. Im Laufe des Insolvenzverfahrens konnte das Portfolio zunächst durch Lizensierung erfolgreich vermarktet werden, und wurde anschließend im Wege eines internationalen Verkaufsprozesses am Markt angeboten.

Zu den national und international bekanntesten Insolvenzverfahren von Dr. Michael Jaffé zählen neben Qimonda der Medienkonzern KirchMedia sowie die deutschen Tochtergesellschaften der Pet-roplus-Gruppe, des größten unabhängigen Raffineriebetreibers in Europa. Darüber hinaus gelang es ihm, unter anderen die Sanierung des Wohnwagen-Produzenten Knaus Tabbert, der Grob Aerospace sowie der Cinterion Wireless Modules Holding GmbH erfolgreich abzuschließen. Zuletzt konnte er den Geschäftsbetrieb der Kaiser GmbH, eines wichtigen Zulieferers für die internationale Automobil-industrie mit 640 Arbeitnehmern, vor dem Aus retten und einen Investor dafür finden.

Dr. Michael Jaffé ist vor kurzem auch zum vorläufigen Insolvenzverwalter der Stadtwerke Gera AG und der Tochtergesellschaft Geraer Verkehrsbetrieb GmbH bestellt worden. Es handelt sich dabei um die erste Insolvenz von Stadtwerken in Deutschland.

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