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19.07.2011 | Leonhardt Insolvenzverwalter | Mitteilung der Pressestelle
Gläubigerbanken bewilligen neuen Kredit

Mehrere Investoren interessieren sich für Brandenburger Technologieunternehmen Rapideye /

Insolvenzverwalter stabilisiert Satellitenbetreiber Rapideye AG

BERLIN und BRANDENBURG, 29. JUNI 2011. Der ins Schlingern geratene Satellitenbetreiber Rapideye aus Brandenburg erhält von den Gläubigerbanken einen Massekredit über 300.000 Euro. Damit kann der vorläufige Insolvenzverwalter die Rapideye AG mit ihren fünf Foto- Satelliten zunächst weiterführen. Die 145 Mitarbeiter des Geodienstleisters, der am 30. Mai Insolvenz beantragt hatte, erhalten bis Ende Juli Insolvenzausfallgeld.

"Die Gläubigerbanken haben heute die Vereinbarung über den dringend benötigten Massekredit unterzeichnet. Damit kann ich den Betreiber von fünf Foto-Satelliten zunächst fortführen und wieder stabilisieren. Mit ihren Satellitenbildern erbringt die Rapideye AG weltweit einzigartige Dienstleistungen für Kunden in den Bereichen Land- und Forstwirtschaft sowie Kartografie. Das belegen auch die Anfragen mehrerer Investoren aus dem In- und Ausland, die sich bereits bei mir gemeldet haben und an dem Unternehmen interessiert sind", erklärte der vorläufige Insolvenzverwalter Prof. Rolf Rattunde von der Berliner Kanzlei Leonhardt. "Mit dem Massekredit und dem Insolvenzausfallgeld haben wir zunächst Zeit gewonnen, um die Unternehmensstruktur zu überprüfen und eine Lösung zu entwickeln. In den nächsten Wochen werden wir deshalb weitere Gespräche mit den Gläubigerbanken, dem Land Brandenburg, den Kunden, den Mitarbeitern und den Interessenten führen. Nach einer Restrukturierung dürfte dieses junge Technologieunternehmen aus der Luft- und Raumfahrtindustrie gute Chancen im Markt haben."

1998 war die Rapideye AG von Privatinvestoren und der Vereinigten Hagelversicherung gegründet worden. 2004 verlegte das Unternehmen seinen Sitz von München nach Brandenburg. Als erstes privates Unternehmen aus Deutschland brachte Rapideye im August 2008 fünf Satelliten vom Weltraumbahnhof Baikonur in Kasachstan ins All. Gefördert wurde das rund 160 Millionen Euro teure Projekt vom Deutschen Luft- und Raumfahrtzentrum, dem Bund, dem Land Brandenburg sowie der EU.

Die fünf baugleichen Satelliten umkreisen die Erde in 630 Kilometer Höhe und liefern seit 2009 hochwertige Bilder. Neben den Satelliten besteht das System aus einer Kontrollstation sowie einem Bodensegment zur Datenverarbeitung und - archivierung. Jeden Tag werden rund vier Millionen Quadratkilometer der Erdoberfläche aufgenommen. In den Archiven befinden sich Aufnahmen von zwei Milliarden Quadratkilometern. Mit ihrem System kann das Unternehmen Veränderungen auf der Erdoberfläche schnell und zuverlässig erkennen, analysieren und interpretieren. Solche Dienstleistungen helfen beispielsweise Versicherungen bei der Schätzung von Umweltschäden. Für weitere Kunden des global tätigen Dienstleisters werden Geoinformationen aus den Bereichen Energie- und Infrastruktur, Umwelt sowie Land- und Forstwirtschaft ausgewertet. Bei Naturkatastrophen wie dem Erdbeben und dem Tsunami in Japan im März lieferte Rapideye erste aktuelle Bilder.

Da die finanzierenden Banken Kredite gekündigt hatten, beantrage Rapideye am 30. Mai beim Amtsgericht Potsdam Insolvenz wegen Zahlungsunfähigkeit und Überschuldung. Neben der KfW gehören die Commerzbank und die Canada Export Development zu den Konsortialbanken. Ein hoher Anteil der Kredite wurde über das Land Brandenburg verbürgt. Heute beschäftigt Rapideye 131 Mitarbeiter in Vollzeit sowie 14 in Teilzeit.

Nähere Informationen:

Prof. Rolf Rattunde, Insolvenzverwalter, Rechtsanwalt und Notar, Leonhardt Rechtsanwälte Insolvenzverwalter Notare, Kurfürstendamm 26 A, 10719 Berlin, Tel. 030-8859030, Fax: 030-885903100

www.leonhardt-rechtsanwaelte.de

www.rapideye.de

Dr. Jochen Mignat, Dr. Mignat PR, Am Hexenpfad 11, 63450 Hanau, Tel. 06181-50791-26 oder -22, Fax 06181-50791-11, pr@mignat.de

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