Über das Vermögen der WKF Verpackungs GmbH (vormals Fairpack Verpackungs GmbH) ist mit Beschluss des Amtsgerichts Bielefeld vom 01.10.2011 das Insolvenzverfahren eröffnet worden. Herr Rechtsanwalt Stefan Meyer (Fachanwalt für Insolvenzrecht) aus Lübbecke wurde zum Insolvenzverwalter bestellt. Das Verfahren ist bereits Anfang September 2011 durch einen Eigenantrag der Geschäftsführung eingeleitet worden.

Die WKF Verpackungs GmbH, bis Mitte des Jahres 2011 firmierend unter Fairpack Verpackungs GmbH, hat eine langjährige Erfahrung im Bereich der Verpackung von Fertigprodukten in Kartonagen und Folien, bzw. Beuteln. Besondere Expertise hat sich die Schuldnerin in der Möbelindustrie erarbeitet. Die WKF Verpackungs GmbH/Fairpack Verpackungs GmbH ist im Bereich der Verpackung im deutschen Markt für namhafte national und international aufgestellte Möbelproduzenten tätig. In speziellen Verpackungsautomaten werden im „Beutel-im Beutel-Prinzip“ vornehmlich kleine Baukomponenten (auch Schrauben und Befestigungsmaterialien), die für die Herstellung/den Aufbau der Möbel der Kunden erforderlich sind, transportschadensicher verpackt. Das Unternehmen hat sein Angebot in den letzten Jahren immer weiter ausgebaut und an die Bedürfnisse des Marktes und seiner jeweiligen Kunden angepasst. Die WKF Verpackungs GmbH (Fairpack) bietet ihren Kunden heute spezielle „Just-in-Time-Lieferungen“ an.

Seit dem Jahr 2007/2008 operiert die WKF Verpackungs GmbH aus der Betriebsimmobilie in Stemwede, bei der umfangreiche Hallen- und Büroflächen von insgesamt 6.500m² zur Verfügung stehen.

Das Unternehmen beschäftigte bei Insolvenzantragstellung in Stemwede-Levern am Geschäftssitz 65 Mitarbeiter.

Die Insolvenzantragstellung vom 02.09.2011 begründete sich mit einem schwachen Auftragseingang im ersten Halbjahr des Geschäftsjahres 2011 und einem bereits schwierigen und mit einem Verlust abgeschlossenen Geschäftsjahr 2010. Parallel zu erheblichen Investitionen kam es u. a. durch Insolvenzen im Kundenkreis zu Forderungsausfällen und Umsatzverlusten. Die WKF Verpackungs GmbH (Fairpack) war dadurch vorübergehend in bedrohliche Liquiditätsschwierigkeiten geraten; die Löhne und Gehälter der beschäftigten Mitarbeiter konnten seit Juli 2011 nicht mehr gezahlt worden. Zwischenzeitlich hat sich die Auftragssituation allerdings wieder stabilisiert. Die Mitarbeiter werden im Zeitraum von Anfang Juli 2011 bis Ende September 2011 Insolvenzgeld durch die Agentur für Arbeit erhalten und keinen Ausfall erleiden. Nachdem der Geschäftsbetrieb im Monat September 2011 operativ uneingeschränkt fortgeführt wurde, ist es im Anschluss an intensive Verhandlungen mit der Fairpack Handels- und Vertriebs GmbH gelungen, eine Nachfolgelösung zu installieren. Mit Wirkung zum 01.10.2011 konnte zwischen dem Insolvenzverwalter und der Geschäftsführung der Fairpack Handels- und Vertriebs GmbH ein Kaufvertrag geschlossen werden, der die käufliche Übernahme aller beweglichen Anlagevermögensgegenstände/ wesentliche Betriebsmittel („assets“) regelt. Hinsichtlich der Immobilie wurde zwischen dem Insolvenzverwalter und der Nachfolgegesellschaft ein Mietverhältnis begründet, so dass der Neuanfang am bisherigen Standort erfolgen kann. Die Fairpack Handels- und Vertriebs GmbH wird den Geschäftsbetrieb ohne Einschränkung und ohne Unterbrechung fortführen; erste Aufträge sind durch die Auffanggesellschaft für die Kunden bereits am Samstag, den 01.10.2011, bearbeitet worden. Sämtliche der derzeit noch im Unternehmen beschäftigten Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer werden von der Fairpack Handels und Vertriebs GmbH übernommen. Die Fairpack Handels- und Vertriebs GmbH wird mit der bisherigen Stammbelegschaft die Kunden in ununterbrochener Kontinuität auch zukünftig wie gewohnt zuverlässig bedienen.

Herr Rechtsanwalt Meyer teilt dazu mit: „Hier konnte für die Gläubiger im Verfahren mit der Fortführungslösung das optimale Ergebnis erzielt werden. Insbesondere für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter freut es mich sehr, dass für die ehemalige Fairpack Verpackungs GmbH in sehr kurzer Zeit eine Restrukturierungs- und Sanierungslösung mit der Veräußerung der wesentlichen Vermögensgegenstände (bzw. des Geschäftsbetriebes) gelungen ist. Schwierige und von Rückschlägen begleitete Verhandlungen konnten trotz des hohen Zeitdrucks erfreulicherweise mit einem positiven Ergebnis abgeschlossen werden. Der Zeitdruck begründete sich einerseits mit dem nachvollziehbaren Bedürfnis der Kunden, schnellstmöglich klare Verhältnisse zu erhalten und anderseits mit den Mitarbeitern, die in Anbetracht erheblicher Lohnrückstände verständliche Sorge um ihre Arbeitsplätze hatten. Gerade die Abwanderung der qualifizierten Schlüsselmitarbeiter galt es zu vermeiden. Ein besonderer Dank gebührt denjenigen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern, die die Unternehmensfortführung trotz ihrer Sorgen in der Insolvenzphase mit hoher Energie ermöglicht haben. Die Betriebsfortführung wiederum war zwingende Voraussetzung für eine erfolgreiche Restrukturierungslösung; eine Betriebsunterbrechung hätte unweigerlich zur Liquidation des Geschäftsbetriebs geführt. Ich wünsche dem Unternehmen, seinen Gesellschaftern und insbesondere den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in der Zukunft nachhaltigen wirtschaftlichen Erfolg.“

Die überörtliche Sozietät MEYER Rechtsanwälte Insolvenzverwalter ist an den Standorten Münster, Lübbecke, Berlin, Osnabrück und Hannover tätig. Die Sozietät verfügt über eine langjährige Expertise bei der Sanierung und Restrukturierung von Unternehmen sowie auf dem Gebiet der Insolvenzverwaltung.

Lübbecke/Stemwede-Levern,
den 04.10.2011
gez.
Meyer
Rechtsanwalt
als Insolvenzverwalter

MEYER
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