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07.04.2021 | | Mitteilung der Pressestelle
Maschinenfabrik Möllers: Verfahren eröffnet – Investorenprozess befindet sich auf der Zielgeraden

Münster / Beckum, 6. April 2021. Das Amtsgericht Münster hat am 1. April 2021 das Insolvenzverfahren über das Vermögen der Maschinenfabrik Möllers GmbH aus Beckum eröffnet und Rechtsanwalt Stefan Meyer zum Insolvenzverwalter bestellt. Der Sanierungsexperte der PLUTA Rechtsanwalts GmbH war seit der Antragstellung des renommierten Maschinenbauers im Januar 2021 bereits mit seinem Team als vorläufiger Verwalter für das Unternehmen tätig.

Meyer führt den Geschäftsbetrieb seit der Antragstellung vollumfänglich fort, wobei eine Fortführung im Insolvenzverfahren unter Corona /-bedingungen und /-einschränkungen eine besondere Herausforderung darstellt. Mit dem hohen Engagement der Geschäftsführung und hoch motivierten Mitarbeitern ist das bislang den Umständen entsprechend gut gelungen. Der Insolvenzverwalter startete in enger Abstimmung mit dem (vorläufigen) Gläubigerausschuss unter Einschaltung eines auf distressed M&A spezialisierten Beratungshauses (Enomyc GmbH Hamburg, Düsseldorf, Stuttgart) im Februar 2021 einen strukturierten Investorenprozess für die Maschinenfabrik Möllers aus Beckum. In dem M&A Prozess sind zehn unverbindliche Kaufangebote vorgelegt worden, die nach weiteren Prüfungen und Verhandlungen in zuletzt vier bindende Kaufangebote überführt werden konnten. Aktuell befinden sich die Verhandlungen in erneut enger Abstimmung mit dem Gläubigerausschuss in der finalen Phase. Die den verbindlichen Angeboten zugrundeliegenden Konzepte werden einer eingehenden rechtlichen wie wirtschaftlichen Prüfung unterzogen und - soweit erforderlich - vom Insolvenzverwalter nachverhandelt. Das Ziel besteht darin, noch in dieser Woche zu einem Abschluss des Investorenprozesses zu gelangen. Es ist dann am Gläubigerausschuss die finale Entscheidung zu treffen, welcher potentielle Investor und Käufer sich mit seinem Konzept durchsetzt und den „Zuschlag“ erhält. Über die aktuellen Entwicklungen wurden die Arbeitnehmer in einer Betriebsversammlung am 6. April 2021 ausführlich informiert.

PLUTA-Sanierungsexperte führt Investorengespräche

„In den vergangenen Wochen haben alle Beteiligten zur Stabilisierung des Geschäftsbetriebs konstruktiv zusammengearbeitet. Erste Restrukturierungsschritte konnten bereits erfolgreich umgesetzt werden. Die Mitarbeiter der Schuldnerin sind trotz der für sie belastenden Situation mit großer Energie und Motivation mit der Abarbeitung der vorliegenden Aufträge beschäftigt. Der bisherige Verlauf des Investorenprozesses stimmt mich optimistisch, eine Lösung für das Traditionsunternehmen zu finden. Welche Personalstärke das Unternehmen in der Zukunft haben wird, hängt sehr stark vom Konzept des Erwerbers ab“, erklärt Meyer. Der Insolvenzverwalter wird in dem Verfahren unter anderem vom PLUTA-Team um Rechtsanwältin Dr. Ria Brüninghoff, Rechtsanwalt Christoph Chrobok und Diplom-Wirtschaftsjurist Tim Austmeyer unterstützt.

Die sehr international ausgerichtete Maschinenfabrik Möllers GmbH entwickelt und fertigt seit 1952 Maschinen und Anlagen für die Materialabfüllung, Palettierung, Verpackung und Verladung. Das Unternehmen aus Beckum bei Münster stellt hochwertige Abfüll- und Verpackungsanlagen sowie weitere maßgeschneiderte Produkte für Kunden in der ganzen Welt her. Die Produktion der Hochleistungsmaschinen von Möllers findet in Beckum statt. Gleichzeitig verfügt das Unternehmen international über Tochtergesellschaften in den USA, Brasilien, Singapur, Moskau, Großbritannien und Frankreich sowie 38 Repräsentanten und Vertretungen auf allen fünf Kontinenten und damit an allen wichtigen Industriestandorten (Möllers Group). Die Coronakrise führte neben internen strategischen Schwierigkeiten zu großen Herausforderungen, da viele Aufträge zeitlich verschoben wurden oder aufgrund der sehr eingeschränkten Reisemöglichkeiten teils noch nicht abgeschlossen werden können. Dadurch ist Möllers zahlungsunfähig geworden und hat zwecks einer gerichtlichen Sanierung Ende Januar 2021 ein Regelinsolvenzverfahren eingeleitet. Zum Zeitpunkt der Verfahrenseinleitung wurden knapp 200 Arbeitnehmer beschäftigt.

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