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10.04.2013 | Meyer Rechtsanwälte | Mitteilung der Pressestelle
PHILIP Möbelmanufaktur GmbH - Geschäftsbetrieb wird uneingeschränkt fortgeführt - Lohnzahlungen der Arbeitnehmer gesichert-

Am 04.04.2013 hat die Geschäftsführung der PHILIP Möbelmanufaktur GmbH beim zuständigen Amtsgericht Bielefeld Insolvenzantrag gestellt (Eigenantrag).

Das Amtsgericht Bielefeld hat Herrn Rechtsanwalt und Fachanwalt für Insolvenzrecht Stefan Meyer (Lübbecke) durch Beschluss vom 04.04.2013 zum vorläufigen Insol-venzverwalter über das Vermögen der PHILIP Möbelmanufaktur GmbH bestellt.

Bei dem Unternehmen mit Sitz in Espelkamp handelt es sich um einen Möbelherstel-ler, der sich auf die Herstellung hochwertiger Chef- und Konferenzmöbel und die Aus-stattung von Plenarsälen spezialisiert hat.

Schlüsselqualifikationen und besondere Kompetenz hat sich die PHILIP Möbelmanu-faktur GmbH (www.philip-moebelmanufaktur.de) in den letzten Jahren in der Integrati-on von Medientechnik in Konferenz- und Besprechungstische erarbeitet. Möbel und Technik werden als Einheit mit hochwertigen Materialien und ansprechendem Design umgesetzt. Selbst entworfene Technikklappen und -boxen mit Schnittstellen für LAN, Audio, VGA sowie Beamer- und Bildschirmeinbauten und ein digitales Kabelmanage-ment („CSN“), sind feste Bestandteile der Produktpalette. Die PHILIP Möbelmanufak-tur GmbH ist einer der Marktführer im Bereich der Herstellung eines Videokonferenz Boards (MPS). Zum Kundenstamm des Unternehmens gehören namenhafte Unter-nehmen wie die Linde AG, Daimler Chrysler, Deutsche Bank AG, EZB Bank, Victoria Versicherung u.a..

Die PHILP Möbelmanufaktur GmbH setzt als ehemaliger, unselbstständiger Teilbe-reich der Rosenthal AG (vornehmlich bekannt als Porzellan- und Glas-Manufaktur) seit 2009 die Tradition von Philip Rosenthal in der Spate der Möbelherstellung fort. Im Jahr 2009 hatte die PHILIP Möbelmanufaktur GmbH im Rahmen eines Asset-Deals wesentliche Assets aus dem Bereich der Möbelherstellung aus der Insolvenz der Ro-senthal AG übernommen. Die PHILIP Möbelmanufaktur GmbH in Espelkamp beschäf-tigt incl. bundesweit tätiger Vertriebsmitarbeitern aktuell 25 Arbeitnehmer.

Ein wesentlicher Grund für die wirtschaftlichen Schwierigkeiten der Gesellschaft sind nach heutigen Erkenntnissen nachhaltige Rentabilitätsprobleme in der Vergangenheit und nachfolgend Liquiditätsengpässe auf dem Weg zu einer dauerhaften Marktpositi-onierung im Premiummöbelsegment. Die Positionierung der Marke PHILIP konnte in der bisher zur Verfügung stehenden Zeit (noch) nicht abgeschlossen werden. Sehr gute Signale des Marktes auf Neueinführungen der PHILIP Möbelmanufaktur GmbH anlässlich der ORGATEC-Messe (Köln) im Herbst 2012 haben sich nicht schnell ge-nug in Umsatz transferieren lassen.

Die Geschäftsführung der PHILIP Manufaktur GmbH führt das Unternehmen in enger Abstimmung mit dem vorläufigen Insolvenzverwalter an dem Produktionsstandort in Espelkamp uneingeschränkt fort; sämtliche Mitarbeiter werden weiter beschäftigt.

In den Verhandlungen ist es kurzfristig gelungen, wesentliche Lieferanten für die wei-tere Geschäftsbetriebsfortführung zu gewinnen und damit die tägliche Belieferung der Produktion – soweit erforderlich – mit den notwendigen Roh-, Hilfs- und Betriebsstof-fen zu sichern. Die Lieferanten der PHILIP Möbelmanufaktur haben dem vorläufigen Insolvenzverwalter und der Geschäftsführung in den letzten Tagen signalisiert, den beabsichtigten Sanierungs- und Restrukturierungsprozess im Rahmen des Insolvenz-verfahrens bestmöglich unterstützen zu wollen. Aktuell finden intensive Verhandlun-gen mit den Kunden der PHILIP Möbelmanufaktur GmbH statt, in denen die Voraus-setzungen für die Fortsetzung und Fertigstellung der laufenden Projekte unter Insol-venzbedingungen ist. Auch diese Verhandlungen verlaufen bislang außerordentlich konstruktiv und stimmen hoffnungsfroh.

Die Lohn- und Gehaltszahlungen der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sind bis auf weiteres durch Insolvenzgeldzahlungen der Agentur für Arbeit gesichert. Der vor-läufige Insolvenzverwalter ist derzeit damit befasst, eine Insolvenzgeldvorfinanzierung sicher zu stellen und insoweit dafür zu sorgen, dass die Insolvenzgeldauszahlungen schnellstmöglich erfolgen können. Gemeinsames Ziel des Geschäftsführers Uwe Böhm und des vorläufigen Insolvenzverwalters sowie der Mitarbeiter im Unternehmen ist die Darstellung einer dauerhaften und nachhaltigen Sanierungs- und Restrukturie-rungslösung. Das Unternehmen, die Produktion und die Arbeitsplätze sollen mit ge-meinsamen Kräften aller Beteiligten erhalten bleiben.

Rechtsanwalt Meyer hierzu: „Wir befinden uns in einem sehr frühen Verfahrenssta-dium, in dem eine belastbare Beurteilung der konkreten Sanierungschancen noch nicht seriös möglich ist. Allerdings habe ich in den wenigen Tagen bereits viele positi-ver Signale von Verfahrensbeteiligten wahrgenommen, was immer eine stabile Basis für die Umsetzung von nachhaltigen Restrukturierungs- und Sanierungsmaßnahmen darstellt. Bei fortgesetzter Unterstützung durch Kunden, Lieferanten, aber insbesonde-re auch durch hochmotivierte Mitarbeiter wollen wir unseren Kunden auch weiterhin uneingeschränkt gute Qualität anbieten und parallel dazu Sanierungschancen eruie-ren und unmittelbar erfolgreich umsetzen. Ich hoffe, dass die Kunden dem Unterneh-men jetzt und auch in Zukunft die Treue halten und damit den gemeinsamen Kurs von Geschäftsführung und Insolvenzverwaltung unterstützen.“

Die überörtliche Sozietät MEYER Rechtsanwälte Insolvenzverwalter ist an den Stand-orten Münster, Osnabrück, Lübbecke, Berlin und Hannover tätig. Die Sozietät verfügt über eine langjährige Expertise bei der Sanierung und Restrukturierung von Unter-nehmen sowie auf dem Gebiet der Insolvenzverwaltung.

Lübbecke/Espelkamp, 08.04.2013

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